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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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abgeschossen hatte? »Nenn mir einen guten Grund«, sagte sie schließlich, »warum ich dir helfen sollte.«
    »Ich weiß, dass deine Leute überhaupt nichts über diese Widerstandsgruppe im Iran gefunden haben – und sie werden auch nichts finden, das kannst du mir glauben. Aber ich kann dir weiterhelfen.«
    In diesem Augenblick tauchte ein heller Lichtstrahl auf, der die Sterne über ihnen ausblendete. Soraya trat ein paar Schritte nach links, um zu erkennen, wer da auf sie zukam.
    Es war Delia, die über eine kleine Erhebung heraufkam. Das Licht ihrer Taschenlampe ließ ihr Gesicht wie eine Halloween-Maske aussehen.
    »Ich weiß, woher der Flugkörper gekommen ist, der das Flugzeug getroffen hat.«
    Chalthoum warf Soraya einen kurzen warnenden Blick zu, dann verschränkte er die Arme vor der Brust. »Und?«, fragte er.
    »Und …« Delia holte tief Luft und atmete erst einmal aus, bevor sie weitersprach. »Der Flugkörper war eine Boden-Luft-Rakete vom Typ Kowsar 3.«
    »Eine iranische Rakete.« Soraya spürte, wie es ihr eiskalt über den Rücken lief. »Delia, bist du sicher?«
    »Ich habe Bruchstücke des elektronischen Lenksystems gefunden«, antwortete ihre Freundin. »Es ist ein chinesisches Fabrikat, ähnlich dem System der C-701 , einer Luft-Boden-Rakete. Das Besondere ist, dass dieses Lenksystem einen Radarsucher hat, der im Millimeterwellenbereich arbeitet.«
    »Und darum hat sie ihr Ziel so exakt gefunden«, fügte Soraya hinzu.
    Delia nickte. »Dieses Lenksystem hat nur die Kowsar.« Sie warf Soraya einen vielsagenden Blick zu. »Das Ding hat eine Geschwindigkeit von knapp unter Mach eins; das Flugzeug hatte nicht die geringste Chance.«
    Soraya spürte Übelkeit in sich aufsteigen.
    Chalthoums Stimme zitterte vor echter Wut. »Diese verdammten Hundesöhne! Die Iraner haben das Flugzeug abgeschossen.«
    Als sich Soraya die Tragweite dieser Worte bewusst machte, wurde ihr klar, dass die Welt mit Riesenschritten auf einen Krieg zusteuerte. Nicht auf einen regional begrenzten Krieg wie den in Vietnam, in Afghanistan oder im Irak, die schon blutig und schlimm genug waren – nein, dieser Vorfall konnte zu einem Weltkrieg führen, zu einem Krieg, der niemanden verschonte.

ZWEITES BUCH

Zwölf
    »Ich habe gerade mit dem iranischen Präsidenten telefoniert«, sagte der Präsident. »Er bestreitet kategorisch, irgendetwas von dem Vorfall zu wissen.«
    »Genau dieselbe Reaktion, wie sie auch von seinem Außenminister gekommen ist«, antwortete Jaime Hernandez. Die Tür ging auf, und der Geheimdienstzar nahm einen Stapel Ausdrucke von einem dünnen Mann mit schwarzem, an den Schläfen ergrautem Haar entgegen. Er hatte das nichtssagende Gesicht eines Buchhalters, aber da war etwas Hartes in seinen Augen, das den oberflächlichen Eindruck Lügen strafte.
    Nach einem kurzen Blick auf die Unterlagen nickte Hernandez und stellte den dünnen Mann als Errol Danziger vor, NSA -Abteilungschef für Funkaufklärung. §»Sie sehen«, sagte Hernandez, während er die Unterlagen austeilte, »wir überlassen nichts dem Zufall. Dieses Material darf den Raum hier nicht verlassen.«
    Nachdem das gesagt war, nickte Danziger den Anwesenden zu und verschwand so lautlos, wie er hereingekommen war.
    Fünf Leute saßen um den Tisch in der großen elektronischen Kommandozentrale im dritten Untergeschoss des Pentagons. Sie hatten alle das gleiche Papier vor sich liegen, das die neuesten Erkenntnisse des Spurensicherungsteams aus Kairo enthielt, außerdem eine aktuelle nachrichtendienstliche Einschätzung der Situation, die sich so dramatisch zuspitzte. Neben jedem der Stühle stand ein Schredder bereit.
    Als wäre Hernandez’ Pause das Zeichen, auf das er gewartet hatte, sagte Verteidigungsminister Halliday: »Natürlich bestreiten sie kategorisch, dass sie etwas damit zu tun haben, aber das ist eine ernste Provokation, und sie stecken nun einmal dahinter.«
    »Sie können die Beweise nicht wegleugnen, die wir ihnen vorgelegt haben«, fügte Jon Mueller, der Chef des Heimatschutzministeriums, hinzu.
    »Und doch haben sie es geleugnet«, erwiderte der Präsident und seufzte tief. »Wir hatten eine sehr hitzige Debatte. Sie behaupten, unsere Leute vor Ort hätten dieses ›sogenannte Beweismaterial‹ getürkt – so hat es der Präsident ausgedrückt.«
    »Aber warum sollte er den Befehl geben, eines unserer Flugzeuge abzuschießen?«, wandte Veronica Hart ein.
    Halliday warf ihr einen vernichtenden Blick zu. »Er hat es eben satt,

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