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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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dass wir ihn dauernd wegen seines Nuklearprogramms kritisieren. Wir haben sie unter Druck gesetzt, jetzt wehren sie sich auf ihre Art.«
    »Aus meiner Sicht verfolgen sie mit dieser Provokation zwei Dinge«, warf Hernandez ein. »Wie Bud richtig sagt, lenkt es die internationale Öffentlichkeit von ihrem Nuklearprogramm ab, und gleichzeitig soll es eine Warnung an uns sein – und nicht nur an uns, sondern an die ganze Welt –, dass wir ihnen nicht in die Quere kommen sollen.«
    »Einen Moment«, erwiderte Veronica Hart und beugte sich vor. »Das hieße also, die Iraner hätten beschlossen, über ihre alte Drohung hinauszugehen, dass sie die Straße von Hormus für den Ölverkehr sperren würden.«
    Mueller nickte. »Das ist richtig.«
    »Aber es muss ihnen doch klar sein, dass das politischer Selbstmord ist.«
    Halliday verfolgte den Wortwechsel wie ein Habicht, der zwei Kaninchen beobachtet, die übers Feld laufen. Dann schlug er zu. »Wir haben immer schon den Verdacht gehabt, dass der iranische Präsident absolut unberechenbar ist.«
    »Ein Verrückter«, bestätigte Hernandez.
    Halliday nickte. »Aber extrem gefährlich.« Er sah sich im Raum um, und das Licht von den großen Computerbildschirmen an den Wänden verlieh seinem Gesicht ein unheimliches Schimmern. »Jetzt haben wir den unwiderlegbaren Beweis.«
    Hernandez sammelte die Unterlagen ein und schichtete sie zu einem sauberen Stapel. »Ich denke, wir sollten damit an die Öffentlichkeit. Wir sollten das Material den Medien übergeben, nicht nur unseren Verbündeten.«
    Halliday wandte sich dem Präsidenten zu. »Ich sehe es auch so, Sir. Und dann werden wir eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates einberufen, bei der Sie persönlich sprechen. Wir müssen ganz klar sagen, wer hinter diesem feigen Terrorakt steckt.«
    »Wir müssen eine Verurteilung des Iran erreichen«, warf Mueller ein. »Was sie getan haben, das ist nichts anderes als ein kriegerischer Akt.«
    »Genau.« Hernandez zog die Schultern hoch wie ein Profiboxer im Ring. »Und die Konsequenz ist – wir müssen militärisch gegen sie vorgehen.«
    »Also, das wäre wirklich Selbstmord«, warf Veronica Hart mit Nachdruck ein.
    »Ich stimme der DCI zu«, sagte Halliday.
    Seine positive Reaktion kam so unerwartet, dass ihn die Direktorin einen Moment lang mit großen Augen ansah. Dann fuhr er fort, und es wurde klar, wie er es gemeint hatte.
    »Einen Krieg mit dem Iran zu beginnen, wäre wirklich ein Fehler. Nachdem wir jetzt kurz davor stehen, den Krieg im Irak zu gewinnen, müssen wir unsere Truppen verstärkt in Afghanistan einsetzen. Nein, ein Frontalangriff auf den Iran wäre in meinen Augen ein schwerer Fehler. Nicht nur dass wir dafür einfach im Moment kräftemäßig nicht in der Lage sind – es könnte auch verheerende Konsequenzen für andere Länder in der Region haben, vor allem für Israel. Aber wenn wir das Regime im Iran von innen zu Fall bringen könnten – also, das wäre schon ein lohnendes Ziel.«
    »Um das zu erreichen, brauchten wir einen Stellvertreter«, warf Hernandez wie aufs Stichwort ein, »eine destabilisierende Kraft.«
    Halliday nickte. »Und diese Kraft haben wir nach langem Suchen jetzt gefunden – es gibt eine neue militante Widerstandsgruppe im Iran. Ich würde sagen, wir attackieren den Iran an zwei Fronten – diplomatisch über die Vereinten Nationen und militärisch, indem wir diese Leute in jeder Weise unterstützen: Geld, Waffen, strategische Berater und was sonst noch so dazugehört.«
    »Ich sehe das auch so«, meldete sich Mueller zu Wort. »Aber für eine wirkungsvolle Unterstützung dieser Gruppe brauchen wir ein schwarzes Budget.«
    »Und das nicht irgendwann, sondern am besten gestern schon«, fügte Hernandez hinzu, »und das bedeutet, dass wir es am Kongress vorbei machen müssen.«
    Halliday lachte, aber sein Gesicht blieb völlig ernst. »Na, und wenn schon. Das Einzige, was diese Leute interessiert, ist, dass sie wiedergewählt werden. Was für das Land gut ist, davon haben sie keinen blassen Schimmer.«
    Der Präsident legte seine Ellbogen auf den blankpolierten Tisch, die Fäuste vor dem Mund, so als wäre er tief in Gedanken versunken, eine Pose, in der man ihn oft sah. Während er die möglichen Maßnahmen und ihre Konsequenzen abwog, gingen seine Augen zwischen seinen Beratern hin und her. Schließlich wandte er sich der Direktorin der Central Intelligence zu. »Veronica, wir haben noch nichts von Ihnen gehört. Was ist Ihre Meinung zu

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