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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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mit Gewalt herauszuholen, aber Maslow setzte seine Macht schlauer ein. Es war viel besser, Stas’ Bande in sein Imperium zu holen, als eine Blutfehde mit den Überresten der Bande heraufzubeschwören.
    Und so schickte er Tarkanian los, seinen Mann für heikle Verhandlungsmissionen. Er gab ihm Oserow zum Schutz mit, der kein Hehl daraus machte, wie wenig er von dem Auftrag hielt. Er wies darauf hin, dass er Arkadin leicht aus den Klauen dieser Neandertaler von Nischni Tagil, wie er sie nannte, herausholen könnte. »Ich bräuchte keine achtundvierzig Stunden, um diesen Arkadin nach Moskau zu holen«, versicherte er Tarkanian mehrmals während ihrer langweiligen Reise in den Ural.
    Als sie in Nischni Tagil ankamen, konnte Tarkanian seinen Begleiter schon nicht mehr ertragen. Später erzählte er Arkadin: »Es war, wie wenn du einen Specht auf deinem Kopf sitzen hast.«
    Jedenfalls hatte sich Tarkanian schon vor ihrer Abreise aus Moskau einen groben Plan zurechtgelegt, wie er Arkadin aus seiner verzwickten Lage befreien wollte. Er war ein Mann von großem strategischem Geschick. Die Geschäfte, die er für Maslow abgewickelt hatte, waren legendär, weil sie zwar oft sehr kompliziert, aber stets äußerst effektiv waren.
    »Es geht darum, diese Kerle dorthin zu lenken, wo wir sie haben wollen«, erklärte er Oserow, als sie sich ihrem Ziel näherten. »Zu diesem Zweck brauchen wir einen Strohmann, nach dem Stas’ Männer suchen sollen.«
    »Was meinst du mit wi r ?«, fragte Oserow unwirsch.
    »Ich meine damit, dass du der ideale Strohmann bist.«
    »Oserow sah mich ganz finster an«, erzählte Tarkanian Arkadin später, »aber er konnte nicht mehr tun, als jaulen wie ein getretener Hund. Er wusste, wie wichtig ich für Dimitri bin, und deshalb hat er mitgemacht. Aber nicht gern, das kann ich dir sagen.«
    »Du hast in einem Punkt Recht – wir haben es wirklich mit Neandertalern zu tun«, sagte er zu Oserow, um ihm ein wenig entgegenzukommen. »Und solche primitiven Leute reagieren nur auf zwei Dinge: Zuckerbrot und Peitsche. Ich gebe ihnen das Zuckerbrot.«
    »Warum sollten sie sich mit dir einlassen?«, erwiderte Oserow.
    »Weil du, wenn du in die Stadt kommst, das tun wirst, was du am besten kannst: Du machst ihnen das Leben zur Hölle.«
    Die Antwort entlockte Oserow ein seltenes Lächeln.
    »Und weißt du, was er zu mir gesagt hat?«, flüsterte Tarkanian später Arkadin zu. »Er sagte: ›Je mehr Blut, desto besser.‹«
    Und er meinte es absolut ernst. Dreiundvierzig Minuten nach seiner Ankunft in Nischni Tagil fand Oserow sein erstes Opfer, einen von Stas’ ältesten und treuesten Soldaten. Er jagte ihm aus nächster Nähe eine Kugel ins Ohr, dann machte er sich daran, ihn zu schlachten. Den Kopf ließ er ganz – und wie in einer schaurigen Parodie auf einen billigen Horrorfilm ließ er den Kopf des Mannes aus seiner Brusthöhle gucken.
    Stas’ Leute waren außer sich vor Wut. Die Geschäfte der Bande kamen zum Stillstand. Drei Todeskommandos zu je drei Mann wurden losgeschickt, um den unbekannten Killer zu finden. Sie wussten, dass es nicht Arkadin gewesen sein konnte, weil der Mord ganz einfach nicht seine typische Handschrift zeigte.
    Angst hatten sie noch keine, doch das sollte bald kommen. Wenn es etwas gab, was Oserow konnte, dann, jemandem Angst einzujagen. Er suchte sich sein nächstes Opfer unter den Fotos in dem Dossier, das ihnen Maslow mitgegeben hatte, und lauerte dem Mann vor seiner §Haustür auf. Die Tür stand offen, und die Kinder guckten heraus, als Oserow auf ihn feuerte und ihm den rechten Oberschenkelknochen zertrümmerte. Die Kinder schrien, und seine Frau kam aus der Küche gelaufen, als Oserow über den Bürgersteig sprintete und dem Mann noch drei Kugeln in den Unterleib jagte – dort, wo es am stärksten bluten würde.
    Das war am zweiten Tag. Für Oserow war das erst der Anfang – es sollte noch viel schlimmer kommen.
    »Pinpric k « , sagte Humphry Bamber. »Was soll das heißen – Pinpric k ?«
    Veronica Hart warf Moira einen nervösen Blick zu. »Ich habe gehofft, dass Sie uns das sagen können.«
    Veronicas Handy klingelte, und sie ging ein paar Schritte beiseite, um den Anruf entgegenzunehmen. Als sie zurückkam, sagte sie: »Das Sicherheitsteam, das ich angefordert habe, wartet draußen.«
    Moira nickte und beugte sich zu Bamber vor: »Wir haben das Wort Pinprick im Zusammenhang mit dem Namen Ihres Programms gefunden.«
    Er sah zwischen ihr und der DCI hin und her. »Ich

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