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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNSAY SANDS
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plötzlich lächelte, jedoch die Frage ihres Vaters unbeantwortet ließ. Stattdessen stieß er den Mann neben sich an. Als der sich ihm zuwandte, flüsterte er ihm etwas ins Ohr, und der Angestoßene sah sich ebenfalls überrascht um und stieß seinerseits seinem Nebenmann den Ellenbogen in die Seite. Es dauerte nicht lange, bis der ganze Haufen sie anzustarren schien. Doch nicht einer der Neugierigen trat vor, um sich als ihr Verlobter Alexander d’Aumesbery zu erkennen zu geben.
    Derart begafft, begann Merry sich schon unbehaglich zu fühlen, ehe Gerhard zu ihnen aufschloss.
    â€žWirklich, Laird Stewart, ich sollte Euch zunächst ein paar Worte …“, setzte er einmal mehr an, brach jedoch ab, als aus der Mitte der Gruppe vor ihnen jäh ein wütendes Brüllen ertönte. Darauf folgte ein Schieben und Drängeln, als die Männer vor dem, was sie so sehr in Bann schlug, zurückwichen. Merry stellte sich auf die Zehenspitzen, um einen Blick auf das Geschehen zu erhaschen, konnte jedoch nichts sehen, und dann drängte sich Gerhard an ihr vorbei und durch die Meute, wobei hinter ihm ein schmaler Durchgang blieb. Flink schlüpfte Merry hinter ihm her. Als er stehen blieb, reckte sie sich erneut, schaute ihm über die Schulter, und dieses Mal sah sie endlich, was sich dort vorne tat. Zwei Männer wälzten sich auf dem Boden – ein kleiner schlanker, der sich gegen einen größeren zur Wehr setzte, weil dieser ihn allem Anschein nach zu erwürgen trachtete. Der Anblick ließ Gerhard innehalten, doch nur kurz, dann setzte er sich wieder in Bewegung. „Ich hab euch doch gesagt, ihr sollt ihn festhalten, verdammt!“, fuhr er die Umstehenden an.
    Der Tadel veranlasste gleich mehrere der Männer vorzustürmen und Gerhard zu helfen, der sich mühte, die beiden Kampfhähne zu trennen. Das war gar nicht so leicht, aber schließlich schafften sie es, die zwei auseinanderzuzerren. Merry vermutete, dass es ihnen nur deshalb gelang, weil der Größere der Sache müde oder aber der Anlass für seinen Angriff nicht mehr gegeben war. Es schien ihr, als habe der stattlichere der beiden freiwillig von dem anderen abgelassen, um sich erst auf die Beine und dann fort von seinem Kontrahenten ziehen zu lassen. Das schmächtigere Kerlchen kroch sofort außer Reichweite. Kopfschüttelnd trat Gerhard vor, klopfte dem Größeren den Staub ab, strich ihm die Kleider glatt und verkündete: „Mylord, Eure Braut ist da.“
    Merry sog scharf die Luft ein, als ihr aufging, dass der Mann, der da schwankend vor ihr stand und noch immer von den Schaulustigen gestützt wurde, ihr Verlobter war. Allerdings war sie nicht die Einzige, der Gerhards Enthüllung einen Schreck verpasste. Alexander d’Aumesbery schien regelrecht entsetzt über das Erscheinen der Besucher zu sein. „Etwa der Stewart-Drache?“, stieß er hervor. „Was zum Teufel tut das Weib hier?“
    Die Umstehenden sahen Merry mit weit aufgerissenen Augen an. Sie spürte, wie ihr die Schamesröte in die Wangen stieg, hob aber dennoch das Kinn, während Gerhard zischte: „Sie steht genau vor Euch, Mylord.“
    Er schob den Lord in ihre Richtung, und Merrys Augen wurden schmal, denn ihr entging nicht, wie unsicher ihr Bräutigam auf den Beinen war. Es schien ihr, als stünde er nur deshalb aufrecht, weil Gerhard seinen Oberarm umklammert hielt.
    â€žMylord, Eure Verlobte, Lady Merewen Stewart“, stellte Gerhard vor, als er seinen Herrn vor ihr zum Stehen brachte. Oder dies zumindest versuchte. Denn der feste Griff, mit dem er d’Aumesberys Arm hielt, hätte diesen zwar bremsen sollen, aber da der Befehl dessen Füße noch nicht erreicht hatte, marschierten sie einfach weiter, sodass der Mann beinahe in Merry hineingelaufen wäre, ehe die Hand an seinem Arm ihn in einem wenig eleganten Halbkreis herumschwenken ließ. „Lady Merewen Stewart“, wiederholte Gerhard grimmig, als sein Herr endlich wie ein ungezogener Bengel vor ihr stand.
    Offenbar blind gegenüber Gerhards gequälter Miene, stierte Alex Merry triefäugig an. „Da will ich doch verflucht sein“, stieß er hervor. Whiskydämpfe begleiteten seine Worte und hüllten Merry ein. „Du bist hübsch. Siehst gar nicht aus wie ein Drache.“
    Alle keuchten entsetzt auf, und Eachann Stewart straffte sich, als wappne er sich für eine

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