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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNSAY SANDS
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gesehen?“
    â€ž Aye , er ist mit Godfrey auf den Turm gestiegen“, antwortete die Magd.
    â€žAber warum das?“, fragte Merry verblüfft.
    â€žNun, Lord Alexander kam herein und fragte den Jungen nach irgendeiner Sache, die er für ihn im Dorf hatte erledigen sollen“, erklärte Una. „Dann kam Lady Edda hinzu und zog Godfrey mit seinem Mangel an Richtungssinn auf. Sie sagte, nur ein Einfaltspinsel könne sich auf dem Rückweg vom Dorf verlaufen oder eben jemand, der nicht die geringste Ahnung habe, wie man sich zurechtfindet. Sie fragte den Laird, ob er seinem Knappen etwa nicht beigebracht habe, sich bei Tage am Moos an den Baumstämmen und bei Nacht an den Sternen auszurichten.“ Sie schnitt eine Grimasse. „Tat so, als sei alles nur Spott, diese Schlange. Doch in Wahrheit hat sie ihm ordentlich zugesetzt.“
    Merry presste die Lippen aufeinander. Eddas Worte hatten Alex vermutlich ebenso hart getroffen wie Godfrey. Schuldbewusst erinnert sie sich an ihre eigenen Anklagen am Tag ihrer Begegnung, als sie ihm einen Mangel an Verantwortungsgefühl vorgeworfen hatte, weil er eine Reise nach Donnachaidh plane, ohne sich vorab um das Waffengeschick seiner Männer zu kümmern.
    â€žIch hatte gehofft, der Laird werde ihr ordentlich über den Mund fahren, aber nichts dergleichen“, fügte Una verdrießlich an.
    Sie klang so enttäuscht, dass Merry eine Braue hob. Unas Schilderung ließ keinen Zweifel daran, dass sie Alex’ Stiefmutter nicht nur noch immer nichts abgewinnen konnte, sondern ihre Abneigung sich gar gesteigert hatte. Merry konnte sich das nicht erklären. Auch Una selbst fand ja offenbar keine Rechtfertigung außer diesem unguten „Gefühl“, dass sie im Hinblick auf die Frau beschlich.
    â€žWie auch immer“, fuhr die Magd fort, „Euer Gemahl beschloss, dem Jungen heute Nacht beizubringen, was er weiß, und hat ihn mit hinauf auf den Turm genommen, um ihm zu zeigen, wie man sich nach den Sternen richtet.“
    â€žIch habe die beiden gar nicht durch die Halle gehen sehen“, wandte Merry ein.
    â€ž Nay , sie haben die Hintertreppe genommen.“ Una wies auf eine Stiege, die von einem Winkel der Küche aus nach oben führte. „Etwa auf halber Höhe des Turms trifft sie mit der Treppe zusammen, die vom oberen Stock aus hinaufführt.“
    â€žIst ein Wachposten auf dem Turm?“ Ihre Frage klang scharf, denn ihr war plötzlich mulmig zu Mute.
    â€ž Nay . Das heißt, es war einer dort oben, doch er kam herunter, um etwas Heißes zu trinken, als Edda gerade die Küche betrat. Als Euer Gemahl mit Godfrey nach oben ging, sagte er dem Mann, er werde selbst ein Auge auf die Umgebung haben und er solle sich ruhig ein wenig die Beine vertreten. Euer Gemahl will nach ihm schicken, wenn er wieder hier ist.“
    â€žDann sind er und Godfrey dort oben allein?“ In ihrer Stimme schwang Entsetzen mit.
    â€ž Aye “, sagte Una argwöhnisch und sah sie eindringlich an. „Warum? Was ist? Ihr seid ja ganz blass.“
    â€žGodfrey ist Eddas Neffe“, murmelte Merry, schon halb auf dem Weg zu den Stufen. Mit einem Mal war sie ganz sicher, dass Alex lieber nicht mit Godfrey allein sein sollte.

16. KAPITEL
    Merry hatte die Wendeltreppe vielleicht zur Hälfte hinter sich gebracht, als Edda eine oder zwei Stufen über ihr aus dem Schatten trat. Das jähe Auftauchen der Frau brachte ihren hastigen Aufstieg abrupt zum Stillstand. Halt suchend griff sich nach der Wand und beäugte die ältere Frau wachsam.
    â€žEdda“, grüßte sie. Es gelang ihr gar, ihre Stimme höflich zu halten.
    â€žAber Merry, mein Liebes, wohin denn so eilig?“, fragte Edda leichthin und bedachte sie mit dem üblichen warmherzigen Lächeln.
    Merry überlegte fieberhaft und griff nach der erstbesten Ausflucht. „Ich dachte, ich leiste Alexander und Godfrey auf dem Turm Gesellschaft.“
    â€žWas für eine entzückende Idee“, meinte Edda. „Auch mir könnte ein wenig frische Luft nicht schaden. Warum gehen wir nicht zusammen hoch?“
    Merry zögerte noch, weil sie nicht so recht wusste, was sie tun sollte, als Edda plötzlich die Hand hochriss, die sie hinter dem Rücken verborgen hatte, und ein kleines, aber tödlich aussehendes Messer mit juwelenbesetztem Heft zum Vorschein kam. Nun wirkte Eddas Lächeln so mörderisch wie die

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