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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNSAY SANDS
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zunächst für den gebratenen Hasen von gestern Abend hielt.
    â€žDas ist Wachtel“, erklärte Alex, während sie das Tuch zurückschlug, in welches die Köstlichkeit gewickelt war. Und tatsächlich kam ein ganzer, wenn auch kleiner Vogel zum Vorschein. „Ich war vor allen anderen auf den Beinen und habe das Tier gefangen und ausgenommen. Als die Männer das Lager abzubrechen begannen, habe ich den Vogel über dem Feuer geröstet, weil ich dachte, er könnte Euch schmecken, wenn Ihr aufwacht.“
    Merry spürte einen Kloß im Hals und schluckte. Wie viel Aufwand, nur für sie. Da sie nicht so recht wusste, was sie tun sollte, hielt sie ihm kurzerhand die gebratene Wachtel hin.
    Alex schüttelte den Kopf. „Das ist für Euch. Esst.“
    Merry zögerte, zog die Hand mit dem dargebotenen Leckerbissen aber schließlich zurück und leistete Alex’ Aufforderung Folge. Allerdings konnte sie unmöglich alles essen, was er für sie eingepackt hatte, und als dies offensichtlich wurde, übernahm Alex eine der Keulen des Vogels. Als sie beide genug hatten und die Reste wieder verstaut waren, bat er Merry erneut, von ihrer Kindheit zu erzählen. Sie berichtete bereitwillig, stellte jedoch ihrerseits Fragen, bis sie schließlich auf andere Dinge zu sprechen kamen, und so verlief der Nachmittag überraschend kurzweilig. Noch während sie sich unterhielten, ging ihr auf, dass diese Reise von ganz anderer Art war als ihr Weg von Stewart nach England. Während jenes Ritts hatte sie geschwiegen, und er war hart und anstrengend gewesen. Ihr Vater und ihre Brüder hatten es vermieden, mit ihr zu sprechen, und schon gar nicht hatten sie auch nur einen Gedanken an ihr Wohlbefinden oder ihre Bequemlichkeit verschwendet. Einmal mehr musste sie zugeben, dass Alex nicht so war wie der männliche Teil ihrer Sippschaft. Ihre Trunksucht schien ihren Vater, Brodie und Gawain rücksichtslos und gleichgültig gegenüber allem zu machen, was nicht sie selbst betraf. Meistens zumindest, räumte sie ein, als sie an den Abschied nach der Hochzeit dachte. Vielleicht, so wagte sie zu hoffen, war sie durch diese Ehe tatsächlich in eine glücklichere Lage geraten.
    Plötzlich hob Alex die Hand. Merry blickte zurück und sah Gerhard auf seinem Pferd heranpreschen, bis er auf einer Höhe mit ihnen war. Sie hatte den Recken hinter ihnen reiten sehen, seit sie aufgewacht war, und jedes Mal, wenn sie sich umgewandt hatte, waren seine Augen fest auf Alex gerichtet gewesen. Alex hatte ihr an diesem Nachmittag ein wenig über den Kreuzzug erzählt und ihr berichtet, dass Gerhard ihm im Heiligen Land ein oder zwei Mal das Leben gerettet und ihn beschützt hatte. Es war nicht zu übersehen, dass er zu dem Älteren aufschaute, und Gerhard schien trotz der Tatsache, dass sie wieder in England waren, nicht gewillt, in seiner Wachsamkeit nachzulassen. Mehrmals war er vergangene Nacht ins Zelt gekommen, um nach Alex zu sehen, und hatte gar angeboten, bei ihm zu bleiben, damit Merry ruhen konnte, was sie jedoch abgelehnt hatte. Vermutlich hatte er kaum mehr geschlafen als sie, und in der Tat sah er heute ein wenig müde aus.
    Seine Umsicht und Fürsorge im Hinblick auf seinen Herrn wirkten beruhigend auf Merry, der nun wieder die Frage in den Sinn kam, weshalb Alex ohnmächtig am Boden gelegen hatte. Doch die Frage musste warten, denn Gerhard hatte zu ihnen aufgeschlossen, und Alex wandte sich nun ihm zu.
    â€žHalte nach einem geeigneten Lagerplatz Ausschau“, wies er ihn an. „Wir nähern uns der Grenze, und ich würde die letzte Nacht gerne in England verbringen und erst morgen schottischen Boden betreten.“
    Gerhard nickte. „Ich werde vorausreiten und sehen, was sich finden lässt.“
    Er wartete gerade noch Alex’ zustimmende Geste ab, ehe er sein Pferd antrieb.
    â€žGerhard hat sich um Euch gesorgt letzte Nacht“, murmelte Merry, als der Krieger hinter einer Biegung des Weges verschwand. „Er muss an die zwanzig Mal ins Zelt gekommen sein und hat sogar angeboten, bei Euch zu wachen, damit ich schlafen kann.“
    â€žWeder er noch Ihr hättet Euch um den Schlaf bringen müssen, nur um mir beim Schnarchen zuzuhören“, entgegnete er schroff.
    â€žKopfwunden sollte man ernst nehmen“, sagte Merry bestimmt. „Jemand musste nach Euch schauen.“
    â€žDann hättet Ihr Gerhard die Hälfte

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