Die Braut aus den Highlands
qualvoll, und jede Bewegung verstärkte den Schmerz.
Seufzend gab er auf, lieà die Speisen liegen, lehnte sich zurück und starrte in die Halle. Es schien, als müsse das Essen bis nach der Behandlung warten.
âDa kommt der Schmied.â Gerhards Ankündigung lieà Alex zum Portal blicken. Seine Augenbrauen schossen hoch, als er den Mann sah, der da die Burg betrat.
â Das ist der Schmied?â, fragte er verblüfft. âWas ist mit dem alten Baldric?â
âIst gestorben, wie ich gehört habe. Während wir fort warenâ, sagte Gerhard leise. âDies ist Grefin, sein Nachfolger.â
âHmâ, murmelte Alex und runzelte missmutig die Stirn, was sowohl der Mitteilung als auch dem Mann vor ihm galt. Während der alte Baldric ein baumlanger, vierschrötiger Kerl gewesen war, war dieser hier klein und schmächtig und besaà nicht die Masse, die von der nötigen Kraft zum Ziehen eines Zahns zeugte. Alex wusste aus Erfahrung, dass so etwas einige Stärke erforderte. Zähne konnten sich überaus hartnäckig gebärden. Er argwöhnte, dass ihm harte Zeiten bevorstanden.
âMan sagte mir, dass Euch ein Zahn zu schaffen macht, Mylord?â
Alex betrachtete den neuen Schmied, der neben ihm zum Stehen kam. Kurz zog er in Betracht, den Zahn nicht ziehen zu lassen und einfach weiter vor sich hin zu leiden, doch der Schmerz hatte sich inzwischen zu einem steten Pulsieren ausgewachsen, und selbst einige wenige Augenblicke noch gröÃerer Pein â sofern eine solche möglich war â wären besser, als sich tagelang zu quälen. Zudem war die Stelle entzündet und geschwollen. Der Zahn musste jetzt heraus.
Er seufzte, nickte und schob seinen Stuhl so, dass er parallel zum Tisch saà und dem Mann das Gesicht zuwandte. Grefin trat näher. âDann lasst mich einmal nachsehenâ, wies er ihn an.
Alex öffnete den Mund.
âWelcher ist es?â, fragte der Schmied, während er hineinspähte.
Alex wies mit dem Finger auf den betreffenden Zahn, wobei er sich bemühte, die Hand so zu halten, dass sie dem Schmied nicht den Blick verwehrte.
â Aye â, murmelte Grefin, und sobald Alex seinen Finger wegzog, streckte er seinen eigenen aus und betastete den Ãbeltäter.
Mühsam unterdrückte Alex ein Stöhnen, als der Schmerz unter dieser Berührung erneut aufflammte. Er kniff die Augen zusammen, während der Schmied ausgiebig an dem Zahn herumdrückte.
âWie sieht es aus?â, erkundigte sich Gerhard, der aufgestanden war und sich zu ihnen gesellt hatte, um selbst einen Blick in Alexâ Mund werfen zu können.
âDer Zahn fault, sitzt aber noch festâ, brummelte Grefin. âKein bisschen locker. Wird ein hartes Stück Arbeit werden, ihn herauszuholen.â
Alex spürte die Finger des Mannes aus seinem Mund verschwinden, hielt seine Augen jedoch weiterhin geschlossen, weil ihn nach wie vor heiÃe Wellen durchbrandeten, die nur allmählich abebbten.
âIch brauche einen Krug Whiskyâ, verkündete der Schmied.
Dies lieà Alex die Augen aufschlagen. Er sah, wie eine der Mägde auf die Küche zueilte.
âWofür das?â, fragte Gerhard überrascht, ehe Alex es tun konnte.
âFür ihnâ, erwiderte Grefin knapp und wies mit dem Daumen in Alexâ Richtung. âDas wird den Schmerz zumindest etwas betäuben.â
Alex schüttelte entschieden den Kopf. âDas will ich nicht. Sobald du den Zahn gezogen hast, brechen wir nach Donnachaidh auf. Heute noch. Und für die Reise nach Norden brauche ich einen klaren Kopf. Hol ihn einfach nur heraus.â
Grefin lachte über dieses Ansinnen. âOh, aye , das hättet Ihr vielleicht gerne, Mylord, doch ich werde den Zahn nicht anrühren, ehe Ihr nicht einen ganzen Krug Whisky getrunken habt. Die Reise wird eben warten müssen, es hilft nichts.â
âIch will keinen Whiskyâ, beharrte Alex, der nie viel getrunken hatte. Er machte sich nichts aus dem Geschmack, und die einzige Wirkung des Zeugs bestand darin, dass es ihm den Kopf vernebelte. Alex mochte das Gefühl nicht. Und weit mehr noch missfiel ihm der Katzenjammer, der unweigerlich folgte.
âAlexander â¦â, setzte Gerhard an, doch Grefin brauchte niemanden, der für ihn stritt. Er mochte klein sein, aber offenbar war er ebenso bärbeiÃig wie sein Vorgänger.
Er packte Alexâ Gesicht
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