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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNSAY SANDS
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und sie versteifte sich in seinen Armen beim Gedanken daran, dass er sie wieder dort ablegen wollte, von wo er sie vorhin erst geholt hatte. Hatte er es sich anders überlegt und wollte sie nun doch nicht mehr in seinem Bett haben?
    Diese Ungereimtheit machte sie munter, und sie kämpfte sich aus dem Fellkokon und schaffte es schließlich, Kopf und Arme herauszustrecken wie ein Kind bei der Geburt. Als ihr Blick auf Alex fiel, bemerkte sie stirnrunzelnd die dunklen Flecken, die sein Gesicht verschmierten und im hellen Licht der Fackeln hervorstachen.
    Nein, das war kein Fackelschein, ging ihr auf. An seinem Haupt vorbei schaute sie zum Zelt, von dem er sie wegtrug, und riss ungläubig die Augen auf, als sie sah, dass ihre Behausung in Flammen stand. Ihr Kopf ruckte zurück zu Alex. „Ich war das nicht!“, rief sie entsetzt.
    Alex’ Lachen erstarb auf der Stelle, und seine Miene wurde sanft und eine Spur bekümmert, doch ehe er etwas entgegnen konnte, waren sie von den Männern umringt, unter ihnen Gerhard. Die nächsten Augenblicke waren ein einziges Tohuwabohu. Gerhard führte sie noch ein gutes Stück von dem brennenden Zelt fort, bevor er Alex verschnaufen ließ. Merry erwartete, dass er sie hinunterlassen würde, doch er hielt sie fest an sich gepresst und schüttelte nur den Kopf, als Gerhard sie ihm abnehmen wollte.
    „Wir sollten Euch auf Verbrennungen und Verletzungen untersuchen“, stellte der Recke nüchtern fest.
    „Ich habe ein paar kleinere Brandwunden, aber ansonsten fehlt mir nichts“, erwiderte Alex ruhig und sah auf Merry hinab. „Und ich denke, dass die Felle meine Frau vor Schaden bewahrt haben.“
    Als sie stumm nickte, atmete er erleichtert auf. Mit ihr auf den Armen ließ er sich auf den nächstbesten Felsen sinken. Merry sah von ihm zum Feuer und schließlich zu Gerhard, als Alex ihn fragte: „Was ist geschehen?“
    Die Sorge auf Gerhards Gesicht wandelte sich in Wut. „Was geschehen ist?“, blaffte er. „Nun, ganz offensichtlich hat jemand das verdammte Zelt in Brand gesteckt … Was nicht geschehen wäre, wenn Ihr auf mich gehört und mir gestattet hättet, für die Nacht Wachen vor dem Zelt zu postieren.“
    So viel Wut lag in Gerhards Stimme und Miene, dass Merry erschrocken die Augen aufriss. Er war aufgebracht und scheute sich nicht, dies zu zeigen. Alex nickte nur. „ Aye , du hast Recht. Es hätte nicht geschehen müssen. Aber woher willst du wissen, dass das Feuer gelegt wurde?“
    Gerhard schnaubte ungeduldig. „Nun, ich nehme an, dass Ihr nicht so leichtsinnig wart, eine Kerze brennen zu lassen, während Ihr schlieft?“
    „ Nay “, versicherte Alex, was Merry mit einem Nicken bekräftigte. Sie erinnerte sich genau, dass Alex die Kerze ausgeblasen hatte, ehe er sich zu ihr aufs Lager gelegt hatte. Es war eindeutig dunkel im Zelt gewesen, als sie eingeschlafen war.
    „Dann wird wohl jemand das Zelt angezündet haben“, knurrte Gerhard. Er war so aufgewühlt, dass er vor ihnen beiden auf- und abging. „Es war ein recht törichter Versuch, Euch umzubringen, doch gelungen ist es trotzdem beinahe. Zum Glück hat das Feuer die Pferde aufgescheucht, und durch ihr Trampeln und Wiehern ist Allan aufgewacht. Als er aufstand, um die Tiere zu beruhigen, sah er, dass das Zelt in Flammen stand, und hat mich geweckt.“
    „Und du bist hinein, um mich zu retten“, stellte Alex ernst fest. „Danke, alter Freund.“
    Gerhard wischte die Worte beiseite. „Natürlich bin ich hinein, um Euch zu retten. Dafür zu sorgen, dass Ihr am Leben bleibt, ist schließlich meine Aufgabe. Nur dass dies gar nicht nötig gewesen wäre, wenn Ihr auf mich gehört und mir erlaubt hättet, das Zelt bewachen zu lassen. Jemand hat das Feuer absichtlich gelegt in dem Versuch, Euch zu töten. Unmöglich, dass dies ein Unfall war, den wir fälschlich als Anschlag deuten.“
    Während er dies sagte, glitten seine Augen zu Merry. Sie straffte sich auf Alex’ Schoß und sagte hastig: „Ich habe es nicht gelegt.“
    „Merry, meine Liebe“, erwiderte Alex sanft. Wachsam sah sie ihn an. Mit seiner rußgeschwärzten Hand strich er ihr das Haar aus dem Gesicht. „Wir wissen doch, dass Ihr es nicht wart“, versicherte er eindringlich. „Nicht wahr, Gerhard?“, fügte er in härterem Ton an.
    Merry schaute den russgeschwärzten Krieger an und seufzte innerlich, als der zögerte. Sie war überzeugt, dass er sie bezichtigen werde, den Brand entfacht zu haben, um die Schuld wieder einmal jemand anderem

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