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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNSAY SANDS
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versuchte, sich zu entspannen und einzuschlummern. Bald erkannte sie, dass an Schlaf nicht zu denken war. Nun nämlich sorgte sie sich um den Morgen und die Peinlichkeit einzugestehen, dass sie die Ehe nicht vollzogen hatten.
    Sie seufzte missmutig, setzte sich auf und funkelte ihren Gemahl feindselig an. Da saß sie, hellwach und voller Unruhe, während er einfach entblößt herumlag und …
    Merry runzelte die Stirn, als ihr aufging, dass sie den Mann vielleicht zudecken sollte, tat dies aber nicht sofort. Sie hätte es niemals zugegeben, doch ihr schoss durch den Kopf, dass sie es nicht allzu tragisch fände, wenn er sich eine Erkältung einfing, womöglich daran starb und sie damit zur Witwe machte. Wobei sich Merry natürlich nicht sicher sein konnte, ob sie tatsächlich eine Witwe wäre, denn schließlich hatten sie ihre Vermählung nicht besiegelt, wie das nicht vorhandene Blut auf dem Laken beweisen würde.
    Der Gedanke stimmte sie verdrossen. Es wäre so bezeichnend für ihr Schicksal, wenn der Mann nach diesem Schlag auf den Kopf nicht wieder aufwachte, sondern in ihrer Hochzeitsnacht starb, ohne noch einmal zu sich zu kommen, seine Pflicht zu tun und sie zu seiner Frau zu machen. Zweifellos würde sie danach in Schottland oder sonst wo mit einem anderen Trunkenbold vermählt werden. Sie schnalzte ungehalten und schaute erneut zu ihrem Bräutigam hinüber, wobei ihre Aufmerksamkeit dieses Mal seiner aufragenden Männlichkeit galt. Diese war noch immer fest und prall und wirkte, als würde sie, wenn man sie drückte, aufplatzen wie eine überreife Pflaume. Während sie noch den geschwollenen Hühnerhals anstarrte, überkam sie der wahnwitzige Gedanke, dass sie nichts daran hinderte, die Ehe einfach selbst zu vollziehen.
    Die Vorstellung war ihr kaum in den Sinn gekommen, da verwarf Merry sie auch schon wieder kopfschüttelnd. Das konnte sie unmöglich tun. Also, das würde nun wirklich …
    Doch warum eigentlich nicht? fragte sie sich. Schließlich war sie es gewohnt, eigenmächtig zu handeln, und das konnte sie durchaus auch in diesem Fall. Sie würde einfach … Nun, Merry nahm an, dass sie sich einfach auf diesen Hühnerhals setzen und so ihr Jungfernhäutchen durchstoßen konnte. Damit wäre die Angelegenheit erledigt. Sie würde nicht länger darüber nachgrübeln müssen, was der Morgen bringen würde; müsste nicht länger besorgt der Übergabe des Lakens entgegenblicken …
    Je eingehender Merry den Gedanken betrachtete, desto erwägenswerter schien er ihr. Sie hatte die Krieger unterwiesen, als Alexander nicht dazu in der Lage gewesen war – warum also nicht auch hier die Dinge selbst in die Hand nehmen?
    Das erschien ihr nur vernünftig.
    Da sie nie lange fackelte, wenn etwas getan werden musste, stieg sie aus dem Bett und schritt zur Seite ihres Gemahls. Um auf seinen Hühnerhals zu steigen, würde sie zuvor seine Beine auf die Matratze bugsieren müssen. Zumindest glaubte sie, dass es einfacher sein würde, wenn er ausgestreckt daläge, anstatt halb aus dem Bett zu hängen. Vor seinen Füßen blieb sie stehen, bückte sich, ergriff seine Fesseln und mühte sich lange und angestrengt, ihn so weit herumzudrehen, dass sie seine Beine auf die Decken hieven konnte. Das war keine leichte Aufgabe. Der Mann war schwer wie ein Fels, und ihn zu drehen, erwies sich als heikel, denn jedes Mal, wenn sie an seinen Beinen zerrte, bewegte sich sein Oberkörper gefährlich nahe an die Bettkante heran und drohte herunterzufallen. Doch indem sie abwechselnd Beine und Oberkörper in Richtung Bettmitte schob, hatte sie schließlich Erfolg.
    Als ihr Gemahl wohlbehalten auf der Matratze lag, hielt Merry inne, betrachtete ihn und überdachte die Strategie ihres Plans. Schnell erkannte sie, dass er sich noch immer zu dicht am Rand befand, als dass sie sich rittlings auf ihn setzen und die Knie neben seinen Hüften platzieren konnte. Also stemmte sich Merry mit ihrem ganzen Gewicht gegen besagte Hüften und schob seinen reglosen Körper noch weiter von der Bettkante fort. Danach war sie allerdings so erschöpft, dass sie sich erst einmal neben ihrem Gemahl aufs Bett setzte, um wieder zu Atem zu kommen. Unwillkürlich wanderte ihr Blick wieder zu seiner Männlichkeit. Sie betrachtete diese, erstaunt darüber, dass sie noch immer nicht zusammengeschrumpft war – oder was auch immer sie hätte tun sollen. Es erschien ihr seltsam, dass ein Mann besinnungslos, aber dennoch in drängender Bereitschaft sein konnte. Sie hätte

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