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Die Braut des Cowboys

Die Braut des Cowboys

Titel: Die Braut des Cowboys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justine Davis
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engen Stichen, wie er sie niemals hinbekommen hätte. Seine Nähkünste beschränkten sich aufs Knöpfe annähen.
    Er betrat das Haus und schloss die Tür hinter sich. Die Luft roch nach Schnee, und er vermutete, bald würde sich wieder der Winter über Wyoming legen - in einer Woche, vielleicht zwei.
    Kaum war er zwei Schritte gegangen, blieb er wie
    angewurzelt stehen. Es lag ein Duft in der Luft, der ihm bekannt vorkam, und den er doch nicht sogleich einordnen konnte. Dann wusste er es - es war der seltsam süßliche Duft von Waffenöl, vermischt mit dem Geruch von ... Brot. Frischgebackenem Brot.
    Sein Magen reagierte prompt mit einem kräftigen Knurren.
    Der Brotgeruch machte ihn neugierig - und hungrig - aber der Geruch nach Waffenöl erweckte seine größere Neugier. So wandte er sich zuerst in Richtung des holzgetäfelten Arbeitszimmers, in dem die Waffensammlung seines Vaters aufbewahrt wurde, zusammen mit seiner eigenen Schrotflinte und zwei Jagdgewehren.
    Er fand dort Mercy, mit seiner Remington 306 vor sich auf dem Tisch. Er hatte vorgehabt, sie heute Abend auseinander zu nehmen und zu reinigen, denn gestern Abend hatte er die Spur eines Hirsches verfolgt, der sich einen Lauf gebrochen hatte. Er hatte ihn von seinem Leiden erlöst. Selten einmal pfuschte er der Natur ins Konzept, aber der qualvolle Blick des verletzten Tiers hatte ihn so angerührt, dass er es doch getan hatte.
    Er blieb im Durchgang stehen und schaute zu, wie Mercy seine Waffe geschickt mit geübten Bewegungen reinigte, und erst da wurde ihm bewusst, dass sie eine Frau war, die mit Waffen umzugehen verstand - und zudem mit der schlimmsten Sorte Raubtiere, den zweibeinigen. Und wieder beschäftigte ihn der unvorstellbare Gegensatz: Meredith Brady, wie sie mit einem großen, kräftigen und betrunkenen Rowdy fertig wurde.
    Oder einem Dieb oder Einbrecher, der sich gegen die Festnahme wehrte.
    Sie war mit ihrer Arbeit zu Ende und bega nn nun das Reinigungsset zusammenzupacken. Grant betrat den Raum.
    "Willst du es überprüfen?"
    Sie blickte beim Sprechen nicht auf, und er begriff, sie hatte die ganze Zeit über gewusst, dass er an der Tür gestanden hatte.
    "Nein. Es ist offensichtlich, dass du weißt, was du tust."
    "Danke." Sie deutete auf den offenen Waffenschrank an der Wand neben dem Schrank. "Sicher soll die Waffe dorthin, oder?"
    "Ja."
    Aber sie ließ das Gewehr liegen. "Das kannst du übernehmen. Ich müsste auf deine Couch krabbeln, um heranzureichen."
    Ihm war vorher nie klar gewesen, wie hoch der
    Waffenschrank angebracht worden war. Sein Vater war noch größer als er selbst gewesen, und seine Mutter war für eine Frau sehr groß, so hatte er nie darüber nachgedacht.
    Er stellte das Gewehr zurück, und dann erinnerte ihn sein Magen lautstark daran, dass er Hunger hatte. Ein wenig verlegen drehte er sich um. Sie grinste.
    "Es muss an dem köstlichen Duft liegen", meinte sie.
    "Ich dachte, du könntest nicht kochen?"
    "Kann ich auch nicht. Aber ich kann backen - genug, um einen Schneesturm zu überstehen. Ich hoffe, du hast nichts dagegen, dass ich deine Küche okkupiert habe."
    "Nein, nicht wenn das Resultat so köstlich duftet. Ich werde aufpassen müssen, dass ich etwas übriglasse."
    "Ich habe drei große Laibe gebacken. Ich hoffe, das reicht für alle."
    "Wie schaffst du das eigentlich auch noch zwischen all deinen
    anderen kleinen Jobs?"
    Sie leugnete nicht, sondern zuckte mit den Schultern. "Ich habe den ganzen Tag Zeit."
    "Ich dachte, du bist hergekommen, um dic h ... zu erholen."
    Wieder glitt dieser Schatten über ihr Gesicht, den er schon an ihr gesehen hatte. Aber sie sagte nur: "Ich kann nicht nur herumsitzen und nichts tun. Es geht mir besser, wenn ich etwas um die Ohren habe."
    Da musste er ihr recht geben. Nur die Arbeit hatte ihn damals die schwere Zeit nach dem Tod seines Vaters durchstehen lassen. Und er hatte soviel geschuftet, dass er abends wie ein Stein ins Bett gefallen war. Dennoch hatten ihn diese Träume verfolgt, und nur an besseren Tagen hatte er sich morgens nicht mehr an sie erinnert. Aber nach und nach waren sie weniger geworden, und zurück blieb eine stille Trauer. Irgendwann kehrten auch die schönen Erinnerungen wieder.
    Er fragte sich, wann wohl Mercy soweit sein würde, an Corellis Tod zu denken, ohne dass dieser traurige Ausdruck in ihre Augen trat.
    Einige Tage darauf war ihm etwas Seltenes vergönnt: Zeit für sich. Und er gestand sich ein, er hatte es Mercy zu verdanken, weil sie all die

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