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Die Braut des Cowboys

Die Braut des Cowboys

Titel: Die Braut des Cowboys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justine Davis
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lachen.
    Er stellte sich die Frage, wie sie ihren Beruf als Polizist ausüben konnte, so zierlich und klein sie war. Aber er begriff langsam, dass ihr Humor, ihre Klugheit und ihre wache Intelligenz all das mehr als wettmachten, was ihr an Größe, Muskeln und Körperkraft fehlte. Sie mochte Menschen vielleicht nicht physisch einschüchtern können, aber er hatte den Eindruck, jemand, der sie hereinlegen wollte, würde am Ende selbst als der Gelackmeierte dastehen.
    "Ja, du Riesenross", sagte sie in einem so sanften Ton, dass Grant klar war, auch sie war gegen den Charme des Hengstes nicht immun. "Du bist wirklich eine Schönheit. Aber das weißt du selbst, nicht wahr? Du bist ganz schön von dir eingenommen, oder?"
    Joker schnaubte und reckte den Kopf, um sich weitere Streicheleinheiten zu holen. Grant schaute zu, wie Mercy mit ihrer kleinen schmalen Hand über das glänzende Fell strich, und er verspürte dabei ein sonderbares Ziehen im Bauch.
    "Du könntest selbst ein Stadtmädel wie mich dazu bringen zu reiten, stimmt's?"
    Grant blickte sie scharf an und fragte sich sogleich, ob diese scherzhafte Bemerkung für ihn gedacht war. Aber sie sah ihn nicht an, sondern streichelte weiter den muskulösen Hals des Pferdes.
    Zum ersten Mal in seinem Leben war Grant McClure
    neidisch auf ein Pferd. Und das gefiel ihm absolut nicht.
    "Danke, dass du mir den Zügel repariert hast, Chipper." Der junge Mann blickte Grant verdutzt an. "Das war ich nicht, Mr.
    McClure. Ich hatte noch keine Ze it dazu gefunden, da wir das Fohlen gesucht haben und ich anschließend den Zaun reparieren musste."
    Dem Fohlen, eins der ersten von Jokers Nachkommen, das auf der Ranch geboren worden war, war es gelungen, aus dem kleinen Pferch zu entkommen, nachdem der obere Balken sich gelöst und es die beiden nächsten weggestoßen hatte.
    "Aber ist denn der Sattelraum inzwischen aufgeräumt worden?" fragte er mit gerunzelter Stirn.
    "Ich... also, dazu bin ich auch noch nicht gekommen. Charlie und ich sind erst so spät zurückgekommen, und ich habe nach der Leopardenstute gesehen - Sie wissen, sie hat sich in den letzten Tagen so seltsam benommen..."
    Grant hob eine Hand. "Immer mit der Ruhe. Ich wollte dich nicht kritisieren. Ich hatte sowieso gedacht, du würdest wegen des Füllens erst bei Einbruch der Dunkelheit zurückkommen.
    Aber wenn du den Raum nicht aufgeräumt hast, wer ist es dann gewesen?"
    "Sehr wahrscheinlich dieselbe Elfe, die gestern all das Holz hereingeschleppt hat, was eigentlich meine Aufgabe war."
    Grant blickte über Chippers Schulter Walt Masters an, einen älteren Mann mit grauen Haaren, der schon seit Jahrzehnten auf der damals noch kleinen McClure-Ranch arbeitete, schon zu Zeiten von Grants Vater, Hank McClure. Dieser hatte sie nach und nach zu dem blühenden Unternehmen gemacht, das sie heute war. Walt war es auch gewesen, der Grant vorgeschlagen hatte, eine Pferdezucht aufzubauen, da die Preise für Rindfleisch in den Keller gingen. Grant hatte sich erst mit dieser Idee anfreunden müssen, und nun waren es die Pferde, mit denen er sich am liebsten beschäftigte. Und sie waren, mit Hilfe Jokers, auf dem besten Weg, das meiste Geld hereinzubringen.
    "Nicht zu sprechen davon, dass jemand auch die Holzkiste in der Schlafbaracke für uns arme, schlecht behandelte Cowboys aufgefüllt hat", meinte Walt mit einem Grinsen.
    Grant schnaubte und schlug mit seinem Hut nach Walt.
    "Soso, schlecht behandelt werdet ihr", sagte er. "Nenn mir doch auch nur eine Ranch im Bundesstaat, wo es in der Schlafbaracke einen Billardtisch und dazu eine solche riesige Luxusbadewanne gibt, in der du deinen schmerzenden Rücken einweichen kannst, du alter Griesgram!"
    Der grauhaarige Mann grinste. "Dein Dad dreht sich sehr wahrscheinlich immer noch wegen dieser Superwanne im Grab herum."
    Grant lächelte. "Sehr wahrscheinlich, Walt. Sehr wahrscheinlich."
    Er war stolz darauf, dass er es so einfach dahersagen konnte.
    Lange hatte es gedauert, bis er über den frühen Tod seines Vaters ganz normal hatte reden können. Viele Jahre war es ihm einfach nicht gelungen. Aber nach Walts flapsiger Bemerkung konnte er annehmen, dass der alte Mann Hank McClure wie einen Bruder geliebt hatte.
    Auf dem Rückweg zum Ranchhaus musste er an Chippers Worte denken. Sehr wahrscheinlich dieselbe Elfe, die gestern all das Holz hereingeschleppt hat...
    Es war ohne Zweifel dieselbe Elfe, die auf mysteriöse Weise den Riss in der Wohnzimmergardine genäht hatte, mit sauberen,

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