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Die Braut des Cowboys

Die Braut des Cowboys

Titel: Die Braut des Cowboys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justine Davis
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sprudelnd. All das, was ich nicht bin."
    "Es ist schon in Ordnung, so wie du bist", brummte er. "Der Welt hat noch solch ein verwöhntes, charmantes Gör wie sie gerade gefehlt. Du bist solide, beständig und nicht ein bisschen verwöhnt."
    "Oh, danke sehr", sagte sie und verzog spöttisch den Mund.
    "Genau das, was eine Frau gern hört."
    Damit ließ sie ihn stehen und marschierte die Treppe hinauf nach oben. Er starrte ihr mit offenem Mund hinterher.
    Frauen, dachte er und fragte sich, was er Falsches gesagt hatte.
    Es ist wohl besser, wenn ich Joker die Frauen überlasse, dachte er säuerlich.

4. KAPITEL
    Mercy streckte sich, zog aber ihre Füße gleich zurück, als ihre Zehen nur kalte Laken fanden. Sie öffnete die Augen, sah das dämmrige Tageslicht und überlegte, wie spät es wohl sein mochte. Ein paar Minuten vergingen, ehe sie sich dazu durchrang, auf den Wecker neben dem Bett zu schauen. Seit langem hatte sie nicht mehr gut geschlafen, und so zögerte sie nach einer relativ friedlichen Nacht, endgültig wach zu werden.
    Aber als sie dann sah, dass es schon nach acht Uhr war, wurde sie schlagartig hellwach. So lange hatte sie schon seit Monaten nicht mehr geschlafen. Sie setzte sich aufrecht hin, rieb sich die fröstelnden Arme, und ihr wurde klar, das Feuer musste bis auf die Glut heruntergebrannt sein, wenn Grant noch vor der Morgendämmerung das Haus verlassen hatte, wie gewöhnlich.
    Sie musste sehen, dass sie nach unten kam, ehe es völlig erlosch.
    Sie gähnte, während sie sich ihre Jeans und einen dicken Pullover überzog. Dann griff sie nach der Schaffelljacke, dem einzigen Kleidungsstück, das sie wirklich warm hielt. Und gähnte wieder. Kein Wunder, dass der Mann in seinem Sessel einschläft, dachte sie. Und sie war nicht überrascht gewesen, als sie ihn an dem Abend schlafend vorgefunden hatte.
    Aber das Buch, das offen auf seiner Brust lag, hatte sie erstaunt. Irgendwie hätte sie von diesem rauen Rancher nicht erwartet, dass er Shakespeare las - und dann noch die gesammelten Tragödien. Sie hatte einen Blick auf die Bücherregale hinter dem schlafenden Mann geworfen und noch mehr Shakespeare gesehen, dazu Moliere und ein paar weitere Klassiker zwischen wahren Mengen moderner Krimis. Es hatte sie daran erinnert, dass Grant geschwankt hatte, ob er im Hauptfach Literatur oder Ingenieurwesen studieren sollte, trotz seiner niemals wankenden Entschlossenheit, auf die Ranch zurückzukehren.
    Dann aber erkannte sie, es gab eigentlich keinen Grund, überrascht zu sein. Sie wusste schließlich, dass Grant das College mit Auszeichnung abgeschlossen hatte. Kristina hatte es ihr voller Stolz erzählt. Sie erinnerte sich auch noch an den Tag, als er das College verließ. Damals war sie vierzehn gewesen. Sie hatte geweint, überzeugt davon, dass ihr edler Ritter für immer von ihr fortgehen und sie ihn niemals wieder sehen würde. Und dann war sie selbst zur High School gegangen, und im nächsten Sommer war sie dann viel zu erwachsen gewesen, um einer unerwiderten Liebe aus ihrer Kindheit nachzutrauern.
    Aber das hatte sie an diesem Abend nicht daran gehindert, neben dem Sessel stehen zu bleiben und den schlafenden Grant McClure zu betrachten. Sie hatte daran gedacht, wie sein Mund aussah, wenn er lachte oder ironisch die Lippen verzog. Als Grant ruhig und entspannt dalag, seine hellbraunen Wimpern sanfte Schatten auf seine gebräunten Wangen warfen, da hatte er fast so ausgesehen wie damals, als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte, achtzehn und bereit, die Welt zu erobern.
    Und ihre Welt war nicht untergegangen, wie sie gefürchtet hatte. Nein, sie hatte ihre kindliche Leidenschaft hinter sich gelassen. Nicht länger mehr war ihr einziges Ziel im Leben, Grant McClures Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Allerdings hatte ihr Herz bei seiner scherzhaften Bemerkung, jetzt würde ihm ihre Aufmerksamkeit vielleicht gefallen, einen kleinen Satz gemacht. Aber es war besser, solche Reaktionen schnell zu ignorieren. Sie erinnerten sie viel zu sehr an das verliebte Mädchen von damals.
    Nochmals gähnte sie, reckte sich ausgiebig und ging dann nach unten. Mit noch müden Augen stocherte sie in der Kohle, bis diese wieder rot glühte, dann legte sie drei dünne Holzstücke nach. Rasch fingen sie Feuer, und sie schichtete noch zwei dicke Scheite darauf. Als auch sie brannten, schloss sie die Ofentür.
    Ein paar Minuten stand sie dann dort, bis der Ofen wieder Wärme auszustrahlen begann, und wärmte sich die

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