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Die Braut des Cowboys

Die Braut des Cowboys

Titel: Die Braut des Cowboys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justine Davis
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Hochschulabschluss Grant, was hast du hier draußen in der Einöde zu suchen? Du züchtest Kühe? Vier Jahre College, alles reine Vergeudung."
    Mercy hielt seinem Blick stand. "Ist es das, was du wirklich willst?"
    "Es ist das einzige, was ich je wirklich wollte." Er sagte es mit einer grimmigen Entschlossenheit, die Bände sprach.
    Offenbar hatte er seine Entscheidung oft verteidigen müssen.
    "Dann sag ihnen doch, sie sollen sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern!" Er sah sie verblüfft an. "Ich habe so viele Menschen in Jobs erlebt, die sie hassten und von denen sie nicht fort kamen", fuhr sie fort. "Ich habe auch erlebt, was solche Konflikte aus ihnen gemacht haben. Ganz zu schweigen von denen, die ihnen nahe standen. Wenn du glücklich mit deiner Arbeit bist, dann ist es in Ordnung."
    Er lächelte plötzlich warm. Mercy hatte das Gefühl, als wäre auf einmal die Sonne aus den Wolken gekommen.
    "Genau das hat meine Mutter mir irgendwann auch einmal gesagt", erzählte er. "Das letzte Mal, als Nate mir wieder zusetzte."
    "Gut für sie. Manchmal denke ich, für Eltern ist es das Schwierigste, die Entscheidung eines Kindes zu akzeptieren, mit der sie nicht übereinstimmen."
    Grant lehnte sich gegen einen Verandapfosten und sah sie nachdenklich an. "Ist das aus eigener Erfahrung gesprochen?"
    Sie nickte. "Meine Eltern wollten, dass ich Ärztin werde."
    Überrascht sah er sie an. "Ärztin? Das ist... wirklich ein ziemlicher Gegensatz - Ärztin und Polizistin."
    "Und sie, waren gar nicht glücklich darüber. Ich hatte mic h, bereits bei einer Reihe medizinischer Hochschulen beworben und war auch angenommen worden. Ich wusste, ich wollte ...
    Menschen helfen, aber irgendwann ging mir auf, dass ich es nicht auf diese Art wollte." Sie lächelte halb bedauernd, halb spöttisch. "Wie naiv ich damals noch war."
    "Wieso?"
    "Die Hälfte der Leute, mit denen ich zu tun habe, wollen meine Hilfe gar nicht. Für sie ist die Polizei nur dazu da, hinterher die Stücke aufzusammeln." Ein Schauder überlief sie.
    "Einige andere verlangen, dass die Polizei all ihre Probleme auf Dauer löst. Sie können nicht selbst den Abzug durchziehen, also überlassen sie es einem Polizisten, es für sie zu tun. Als wären wir Maschinen, ohne jegliche Gefühle ..."
    Abrupt brach sie ab, weil sie merkte, dass ihre Stimme schrill wurde und sie Gefahr lief, die Kontrolle über ihre Gefühle zu verlieren.
    "Ich ... es tut mir leid. Ich hatte nicht vor ..."
    Sie biss sich auf die Lippen, brach wieder ab. Ihre Augen brannten, und ihr wurde bewusst, sie hatte sich etwas vorgemacht. Üb er einen der schwierigsten Aspekte ihres Jobs zu sprechen, hatte nur das Tor zu Gedanken über das Schlimmste geöffnet. Wieder überlief sie ein eisiger Schauer, und es hatte nichts damit zu tun, dass es kalt war.
    Plötzlich saß Grant neben ihr auf der Schaukel. Es ging so schnell, dass sie, viel zu überrascht, nicht reagierte, als er die Arme um sie legte. Und als sie dann seine Kraft und Stärke spürte, seine tröstliche Körperwärme, da war es zu spät, um sich ihm wieder zu entziehen.
    "Es ist ein hässlicher, gefährlicher Job, Mercy", sagte er sanft. "Ich habe es immer gewusst, aber ich habe wohl nie genügend über die Menschen nachgedacht, die ihn ausüben. Bis jetzt."
    Seine fühlbare Besorgnis tat ihr gut, aber ihre inneren Alarmglocken schrillten wie verrückt. In ihrem gegenwärtigen Zustand waren seine Stärke und Wärme zu tröstlich, zu verlockend ... und viel zu gefährlich.
    Sie entzog sich seiner Umarmung und versuchte gleichzeitig, es nicht zu hastig zu tun.
    "Tut mir leid, wenn ich mich dir aufgedrängt habe", sagte er ziemlich steif.
    Mercy stand auf und wich zurück, bis sie genügend Abstand zu ihm hatte. "In der letzten Zeit habe ich viel über meinen Beruf nachgedacht", sagte sie, bevor das Schweigen zu drückend werden konnte. "Aber das heißt nicht, dass du dir meine rührselige Geschichte anhören musst."
    "Es hört sich so an, als würdest du mit jemandem darüber sprechen müssen", sagte Grant nach einem Moment.
    Nicht mit dir, dachte sie sofort. Wie konnte sie ein Gespräch über ihre düstersten Gedanken mit einem Mann führen, der für ihren Seelenfrieden eine wahre Katastrophe bedeutete?
    "Ich muss es allein schaffen, damit fertig zu werden", beharrte sie.
    "Ich sehe, du bist noch genauso starrköpfig wie vor zwölf Jahren."
    "Ich bin nicht starrköpfig, nur weil ich meine Probleme allein lösen will."
    "Ich habe auch gar nicht

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