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Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Titel: Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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Robert, der ihn kalt musterte. »Sieht ganz so aus, als würdet ihr euch die Nutte an Bord teilen, was?«
    Robert traf ihn schnell und gezielt. Der Mann torkelte zurück, fing sich jedoch wieder und stürzte sich mit erhobenen Fäusten auf Robert, dessen zweiter Schlag ihn ins Land der Träume schickte. Er fiel um wie ein gefällter Baum und blieb regungslos liegen.
    »Bravo, Sir«, sagte Smithy händereibend. »Das hätte ich nicht besser gekonnt.«
    »So geht’s jedem, der es wagt, meine Dame zu beleidigen«, knurrte Robert und wandte sich ab, um Vanessa, die mit großen Augen zugesehen hatte, wegzuführen.
    »Das war sehr galant von dir, mon Capitaine «, sagte sie beeindruckt.
    »Das war selbstverständlich«, brummte er zurück und murmelte noch etwas, das sie nicht genau verstand, was sich aber anhörte wie: »Ich lasse mir doch von so einem dahergelaufenen Kerl nicht mein Piratenliebchen beleidigen.«
    »Aber der Mann war nicht dahergelaufen«, wandte Vanessa bedrückt ein. »Er war ein Offizier der amerikanischen Marine, der dich kennt. Er kann dich verklagen und dir übelwollen.«
    »Das soll er erst einmal versuchen«, antwortete Robert grimmig.
    »Wie war denn das Gespräch mit dem Gouverneur?«, fragte sie schließlich scheu, nachdem sie einige Zeit schweigend neben ihm zum Boot gelaufen war.
    »Nicht gut«, erwiderte Robert finster. »Ich konnte nichts ausrichten. Der Mann war zwar freundlich und höflich, hat mich sogar zu einem Abendessen eingeladen, ist auch bereit, uns alles zur Verfügung zu stellen, was wir für die Independence brauchen, besteht aber darauf, das Prisenschiff zu beschlagnahmen.«
    »Lass mich mit ihm sprechen«, sagte sie schnell. »Ich bin sicher, mon Capitaine, dass es einen Unterschied macht.«
    »Nein, Vanessa. So ein Unsinn. Was willst du ihm sagen?«
    »So lass es mich doch wenigstens versuchen! Was kann es schon schaden? Ich gehe jetzt mit euch auf das Schiff, werde mich umkleiden, und dann bringst du mich wieder her.« Sie nickte begeistert. »Ja, mon Capitaine, das ist es! Und du erzählst ihm einfach, dass ich eine Schiffbrüchige bin und du mich zu meinem Onkel bringen wirst, der auf einer der Inseln lebt. Wir müssen ja nicht sagen, dass dein Bruder unser Schiff überfallen und mich als Geisel genommen hat. Und wir können auch verschweigen, dass mein Onkel auf Jamaika lebt. Da dein Land sich im Krieg mit England befindet, wäre das wohl klug. Und weil ich einen Landsmann sehen wollte, hast du mir den Gefallen getan, mich mitzunehmen.«
    »Nein!«
    »Dann …«, Vanessa biss sich ärgerlich auf die Lippen. »Nun gut, wenn du so störrisch und uneinsichtig sind, dann gehe ich eben allein zum Gouverneur.«
    »Das kannst du dir auf der Stelle aus dem Kopf schlagen!«

    Gegen Abend stand Robert frisch gewaschen, rasiert und in seiner besten Uniform mit goldglänzenden Epauletten in seiner Kajüte und zupfte an seinem Kragen herum, während sein Blick immer wieder wie magisch angezogen zu dem Geldbeutel hinüberwanderte, der so betrüblich dünn auf dem Tisch lag. Er hatte, als sie an Bord gekommen waren und er die Menge der Einkäufe gesehen hatte, noch gegrinst, doch als er danach die absolute Ebbe bemerkt hatte, die in seinem Geldbeutel herrschte, war er schockiert gewesen. Vanessa hatte zwar nichts für sich gekauft, aber so freizügig Geschenke erworben, als wäre er Krösus selbst. Es war wohl angebracht, seiner Liebsten, die offenbar kein Gefühl für Geld hatte, bei passender Gelegenheit zu verdeutlichen, dass er nur ein einfacher, schlecht bezahlter Captain war, der schon lange keine Heuer mehr ausbezahlt bekommen hatte, und kein reicher Admiral der englischen Flotte.
    Aber vorher wollte er noch etwas anderes mit ihr klären, das ihn schon seit Tagen beschäftigte, und eine Bemerkung von Vanessa an diesem Nachmittag hatte seinen Entschluss bestärkt, endlich alles zur Sprache zu bringen.
    » Monsieur sehen merveilleux aus«, sagte Vanessa bewundernd, als sie eintrat.
    »Vanessa, da ist etwas, das ich dich fragen muss. Es geht mir nicht aus dem Kopf.«
    Sie sah zu ihm hoch. »Du klingst so ernst.«
    »Was du da über meinen Bruder gesagt hast – er hat also euer Schiff gekapert?« Vanessa war ihm bisher jedes Mal ausgewichen, wenn er sie gefragt hatte, aber nun war wohl der Zeitpunkt gekommen, endlich die Wahrheit auszusprechen, und er würde nicht eher ablassen, bevor er nicht alles wusste.
    Ein Schatten glitt über ihr Gesicht, und sie senkte den Kopf. Sie

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