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Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Titel: Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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täuschte, und das glaubte sie mit jedem Moment weniger, dann waren dort ihre Freunde an Bord. Und … Sie wagte den Gedanken kaum zu Ende zu denken, aus Angst, enttäuscht zu werden. Martin legte den Arm um sie, wofür sie dankbar war, da sie fürchtete, jeden Moment zusammenzusinken.
    Die Segel kamen immer näher, und schon konnte sie die Galionsfigur erkennen. Eine vollbusige Frau mit blondem Haar. Miss Independence hatte sie Smithy einmal augenzwinkernd genannt. Der Bug war gedrängt voll, als hätte sich die gesamte, nicht für den Schiffsbetrieb unmittelbar notwendige Besatzung dort eingefunden. Weiße Hosen blitzten auf, Hüte mit Bändern. Alle schienen ihre Sonntagskleidung angelegt zu haben. Sie kniff ihre Augen zusammen. Uniformen. Dunkelblau. Offiziere. Einer stand gefährlich weit vorne, schon halb am Bugspriet, und hielt sich nur mit einer Hand an einem der Taue fest. Vanessa krallte ihre Finger in Martins Arm.
    Ihr Freund legte beruhigend seine Hand darüber, sah auf sie hinunter und lächelte. »Martin …«, hauchte sie zitternd vor Aufregung.
    »Ja, Madame. Es besteht kein Zweifel.«
    Ramirez stand daneben und grinste. »Wenn er jetzt nicht noch ins Wasser fällt, weil er dort vorne herumturnt, dann könnt Ihr Euren Gatten bald in die Arme schließen, Señora. «
    Die Minuten, während die Independence aufholte, schienen sich für Vanessa zu Ewigkeiten zu dehnen. Schließlich stoppte sie ihre Fahrt und legte so knapp längsseits der Isabella an, dass die beiden Schiffe fast zusammenstießen.
    Vanessa hatte schon längst ihren Platz hinten am Heck aufgegeben und war mit dem Bug des anderen Schiffes, das sich an der Isabella entlangschob, mitgelaufen. Drüben sah sie nur grinsende und lachende Gesichter, die Männer schwenkten ihre Hüte und riefen herüber. Sie winkte zurück, lachte unter Tränen, sah jedoch kaum etwas anderes als den Mann in der Admiralsuniform, der keinen Blick von ihr ließ.
    »Da scheint die ganze Mannschaft verliebt zu sein«, knurrte Ramirez, als ganze Scharen von Männern, allen voran Smithy, auf der Independence die Enterhaken einsetzten, um die Schiffe aneinanderzuziehen und so dem Captain die Möglichkeit zu geben, zur Isabella zu gelangen. Robert stand auf der Reling, bereit zu springen. Bevor er jedoch noch Anstalten machen konnte, sich an einem Tau herüberzuschwingen, hatte Vanessa auch schon ihre Röcke gerafft und ihrerseits die Reling der Isabella erklommen. Sie blickte für den Bruchteil einer Sekunde in die zwischen den beiden Schiffen hoch aufspritzende Gischt und sprang. Mitten hinein in Roberts Arme.
    »Du bist verrückt, mein Liebling, einfach verrückt.« Robert hatte sie mit einem Arm aufgefangen und hielt sie fest umschlungen, während er sich mit der anderen an einem der Taue festhielt, die den Hauptmast stützten. Sie vergrub ihr Gesicht in seiner Uniformjacke und klammerte sich an ihn, als würde sie ihn nie wieder loslassen wollen.
    Wie vertraut er war. Sie hatte so oft von ihm geträumt, davon, dass er sie in den Armen hielt, hatte im Traum noch seine Berührung gefühlt, seinen Geruch wahrgenommen und seinen Atem auf ihrer Haut gespürt. Und nun waren diese Träume Wirklichkeit geworden. Etwas in ihr konnte es immer noch nicht glauben, obwohl sie ihn doch fühlte, seine Stimme hörte, mit der er, immer noch auf der Reling balancierend, leise Liebkosungen in ihr Haar murmelte, seinen Herzschlag und seinen Atem spürte.
    Die Mannschaft der Independence jubelte. Vanessa weinte und lachte zugleich, während Robert sie so fest umschlungen hielt, dass sie kaum mehr Luft bekam, bis er sie endlich vorsichtig auf das Deck hinabließ, wo sie von seinem Ersten Maat in Empfang genommen wurde. Finnegan, immer noch ganz der Alte, nahm sie einfach bei den Schultern und küsste sie links und rechts auf die Wangen. Von allen Seiten drängten sich ihre alten Gefährten heran, ungeachtet der sonst so strengen Disziplin.
    »Ich bin ja so glücklich«, schluchzte Vanessa fassungslos und streckte die Hände nach ihren Freunden aus. »So unsagbar glücklich.« Sie schüttelte unzählige Hände und suchte ängstlich nach bekannten Gesichtern. Wie sehr hatte sie in den vergangenen Jahren die Angst um sie alle bedrückt. Es war kaum ein Tag vergangen, an dem sie nicht auch ihrer Freunde gedacht hatte, die ebenso in Gefahr waren, getötet zu werden, wie Robert.
    Miller fehlte, wie sie bestürzt feststellte, war jedoch, wie ihr sogleich von Smithy versichert wurde, nach einer

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