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Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Titel: Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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ich mich nun wieder zurückziehen möchte. Bon soir. « Damit drehte sie sich auf dem Absatz um und rauschte hoheitsvoll in ihre kleine Kammer zurück. Diesem Flegel, der eine Dame nicht von einem der gewöhnlichen Geschöpfe, mit denen er aller Wahrscheinlichkeit nach sonst Umgang pflegte, unterscheiden konnte, würde sie schon zeigen, wie eine Gräfin de Chastel sich zu benehmen wusste.
    Welch ein gewöhnliches Individuum! Wahrhaftig! So getäuscht hatte sie sich noch nie in einem Menschen!
    Als die Tür wenig damenhaft hinter ihr zuschlug und Vanessa mit aller Kraft wieder die Truhe davorschob, hörte sie zu ihrem größten Ärger noch minutenlang das wiehernde Lachen des Piraten.

    Am nächsten Tag erwachte Vanessa von ungewohntem Lärm auf dem Schiff. Sie stand auf, wobei sie Mühe hatte, aus dem Bett zu steigen, weil ihre kleine Kajüte plötzlich schräg zu stehen schien, und tastete sich in fast völliger Dunkelheit hinüber zur Luke. Sie klammerte sich krampfhaft am Rahmen des kleinen Fensterchens fest und blickte hinaus. Das Schiff lag so schief, dass sie nur einige verblassende Sterne am Himmel sehen konnte und einen ganz leichten Schimmer am Horizont, der den nahenden Morgen verkündete.
    Sie lauschte hinaus. Das Geräusch der Pumpen, mit denen das Bilgewasser abgesaugt wurde, war ihr bereits von dem Handelsschiff vertraut, aber nun kamen noch andere Laute dazu. So, als würde an Deck gearbeitet werden. Befehle drangen zu ihr hinunter, vieler Männer Schritte stapften über ihren Kopf hinweg, aber trotz der ganzen Umtriebigkeit schien alles in geordneten Bahnen abzulaufen.
    Vanessa verstand nicht viel vom Segeln, aber bei der Schräglage, die das Schiff einnahm, mussten sie ziemlich schnell unterwegs sein. Sie zog sich hastig und – bedingt durch die Bewegung des Schiffes – etwas unbeholfen an, band ihr Haar zusammen und machte sich bereit, dem unfreundlichen Captain gegenüberzutreten. Aus dem Poltern im Nebenraum schloss sie, dass er sich in seiner Kajüte befand, und entschied, nicht erst eine Einladung abzuwarten, sondern selbst aus dem Zimmer zu kommen. Sie schob leise die Truhe ein wenig zur Seite, und als sie vorsichtig die Tür öffnete, ertappte sie den Piraten dabei, wie er sich soeben ein etwas zerknittertes, aber sauberes Hemd über seinen recht ansehnlichen Körper zog. Ein Anblick, der Vanessas Herz plötzlich schneller schlagen ließ.
    »Verdammt«, fuhr er sie an, während er das Hemd hastig in seine Beinkleider stopfte und diese verschloss, »kannst du nicht anklopfen, wenn du in mein Zimmer kommst?«
    »Es ist nicht üblich, anzuklopfen, wenn man aus seiner eigenen Tür tritt, Monsieur «, erwiderte sie würdevoll und wandte sich mit einem kleinen Bedauern ein wenig ab, um ihm Gelegenheit zu geben, seine Kleidung in Ordnung zu bringen. Dann drehte sie sich wieder um, hielt sich am Türrahmen fest, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, und sah ihn fest an. »Ich habe mit Euch zu sprechen«, ließ sie ihn wissen.
    »Hast du Hunger?« Er zog sich zu ihrer Überraschung eine dunkelblaue Uniformjacke an, die ihm außerordentlich gut stand und seine breiten Schultern noch betonte, und fuhr sich mit gespreizten Fingern durch das dunkle Haar. Er trug es nicht lang und im Nacken zusammengebunden wie üblich, sondern es war ziemlich kurz geschnitten und ringelte sich an den Spitzen. Auch eine Art, sein Haar zu frisieren, dachte Vanessa abfällig, während ihre Blicke von der Haarsträhne in seiner Stirn wie von selbst über sein glattrasiertes Gesicht wanderten. Aber vermutlich hatte dieser ungebildete Mensch Kämme nur in der Beute aus seinen Raubzügen gesehen und nichts damit anzufangen gewusst.
    »Ich wäre nicht abgeneigt, ein Frühstück zu mir zu nehmen«, erwiderte sie zurückhaltend, »aber ich würde es vorziehen, zuerst die geschäftlichen Dinge mit Euch zu besprechen, Monsieur. «
    »Ich würde es aber vorziehen, Madame «, äffte er sie näselnd nach, »zuerst ein Frühstück zu mir zu nehmen und dann die geschäftlichen Dinge zu besprechen.« Vanessa öffnete den Mund zu einer scharfen Erwiderung, doch er hatte ihr schon den Rücken zugekehrt, die Tür zum Gang aufgestoßen und den Kopf hinausgesteckt. »Jack! Jaaaack!! Wo bleibt mein Frühstück und das«, damit wandte er sich mit einem spöttischen Grinsen zu ihr um, »der Dame! «
    Der zweideutige Tonfall, mit dem er das Wort ›Dame‹ ausgesprochen hatte, blieb Vanessa nicht verborgen, aber sie zog es vor, nicht näher

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