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Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Titel: Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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er sich nicht anders als ein ungehobelter Pirat, auch wenn er im Gegensatz zu dem anderen – zumindest vorläufig – keine Anstalten machte, sich an ihr zu vergreifen.
    »Wie heißt du eigentlich?«, fragte er schließlich, nachdem er sie eine Weile stumm vor sich hin kauend betrachtet hatte.
    Vanessa zögerte. Offensichtlich hatten weder er noch der andere sie erkannt. Was nicht verwunderlich war, schließlich hatte sie damals nur der schwer verletzte Finnegan ohne Schleier gesehen. Sie hatte damals keinen Namen genannt, aber jetzt war es vielleicht doch das Klügste, ihm zu sagen, wer sie war, und an seine damals so heftig angetragene Dankbarkeit zu appellieren. Wenn er sich weniger ehrenhaft zeigte, als er sich damals gegeben hatte, so konnte sie ihm ja vielleicht Geld dafür anbieten, dass er sie nach Jamaika brachte. Wenn der Widerling von ihrem Onkel Geld erwartet hatte, dann konnte sie vielleicht auch ihn damit locken. Denn wenn er sie auf irgendeiner der anderen Inseln aussetzte, so hatte sie, da man ihr all ihren Schmuck und das Bargeld gestohlen hatte, wohl kaum eine Aussicht, an ihr Ziel zu gelangen. Sie richtete sich stolz auf. »Ich bin Vanessa de Chastel.«
    Der Pirat sah sie verblüfft an, dann lehnte er sich zu ihrer Entrüstung im Stuhl zurück und lachte schallend. »Warum auch nicht?«, fing er an, als er sich ein wenig gefangen hatte und wieder Luft zum Reden bekam. »Mal was anderes. Eine adelige Dirne. Woher hast du denn diesen klangvollen Namen, meine Süße? Selbst ausgedacht?«
    Vanessa, über diese respektlose Reaktion zutiefst empört, erstarrte vor Zorn. » Mais c’est incroyable! Wie könnt Ihr es wagen!«, fuhr sie schließlich auf, was diesen ungehobelten Patron zu ihrem größten Ärger nur zu weiteren Heiterkeitsausbrüchen veranlasste.
    Schließlich beugte er sich in plump vertraulicher Weise zu ihr über den Tisch: »Sag mal, und der Akzent, ist der echt?«
    Vanessa zog es vor, darauf nicht zu antworten, sondern umklammerte nur Messer und Gabel fester. In diesem Moment kam Jack wieder herein. Dieses Mal trug er eine große Kanne und zwei Becher. Er lächelte sie an, als er ihr Kaffee eingoss. Sie nahm ihren Becher in die Hand, bevor die heiße, wohlriechende Flüssigkeit überschwappen konnte, und überlegte soeben, wie es ihr gelingen sollte, unauffällig ein paar Worte mit Jack zu wechseln, als der Captain sich auf einen Ruf von draußen hin erhob und die Kajüte verließ.
    Ohne die Tür aus den Augen zu lassen, beugte sich Jack näher zu ihr hin. »Geht es Ihnen gut, Madam? Wir waren so sehr in Angst um Sie.«
    »Was ist mit Martin?«, flüsterte sie zurück.
    »Alles in Ordnung, aber er macht sich Sorgen um Sie, Madam. Wie behandelt Sie der Captain?«
    »Er ist ein ungehobelter Mensch, ohne jedes Feingefühl und Benehmen«, erklärte Vanessa naserümpfend, »aber er hat mir nichts getan. Aber sag, Jack, wie ist es dir und Martin ergangen? Ich hatte solche Furcht, ihr beide würdet verletzt werden, als ich den Kampflärm hörte.«
    »Dieser Mann ist mit Leuten auf das Schiff gekommen, hat … Teil der Mannschaft getötet, andere mit … Booten … Land geschickt und jedem, der sich seinen Befehlen widersetzt … schwersten Strafen gedroht.« Jack sprach jetzt so hastig und leise, dass Vanessa nicht jedes Wort verstehen konnte. »Mr. Martin sagt, … gehen komische Dinge an Bord vor. Er sagt, das ist vermutlich ein Kaperschiff der rebellischen Kolonien …« Er unterbrach sich, als er Schritte auf dem Gang hörte, die das Nahen des Captains ankündigten. »Sagt, der Erste Maat ist der Mann, den Sie gerettet haben. Und Sie sollen bloß nicht sagen, wer Sie sind. Sonst bringt man Sie wie andere Gefangene zu den abtrünnigen Kolonien und verlangt Lösegeld … Er denkt nach, vielleicht findet sich eine andere Lösung. Also pssst …«, wisperte er ihr noch schnell zu und machte dann schnell einen Schritt zur Seite, um sich an den Tellern zu schaffen zu machen.
    In diesem Moment betrat auch schon der Captain die Kajüte und warf dem Jungen einen strengen Blick zu. »Was hast du hier noch verloren? Mach, dass du wieder raus und an die Arbeit kommst. Ich rufe dich dann, wenn du die Schüsseln wegtragen kannst.«
    Jack nickte nur und verschwand hastig, während Vanessa ihren Teller energisch von sich schob und sich erhob. Sie wusste jetzt, was Martin von ihr wollte, und konnte sich die Gesellschaft dieses Menschen ersparen.
    » Merci, Monsieur. Ihr werdet verstehen, dass

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