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Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Titel: Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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eine gute Idee gewesen, sie einzuschließen, so konnte sie nicht plötzlich herauskommen und ihn bei seiner dringend notwendigen Reinigung stören. Er und seine Leute waren fast vier Wochen kaum aus diesen Kleidern gekommen, und er roch bestimmt schon strenger als der Schafsbock, den ihr Nachbar daheim im Stall gehalten hatte.
    Er entledigte sich zuerst seiner üppig sprießenden Bartstoppeln, dann goss er die Schüssel voll, tauchte ein grobes Tuch hinein und griff nach dem Seifenstück, das auf dem Waschtisch lag. Es duftete angenehm, besser als jene Sorte, die er sonst verwendete. Sekundenlang hielt er es an die Nase, sog den zarten Geruch von Lavendel ein und rieb sich dann energisch von oben bis unten ab, wobei er nicht an Seife sparte. Er würde nachher zwar duften wie der Kleiderschrank einer Dame, aber im Moment war alles besser als der Gestank, den er selbst schon nicht mehr ertragen konnte. Es störte ihn durchaus nicht, gelegentlich einige Tage ohne Waschwasser auszukommen – er war schließlich keine dieser verweichlichten Landratten, sondern ein Seemann, und der durfte schon einmal nach Schweiß riechen –, aber das war zu viel.
    Seine Gedanken beschäftigten sich, während er sich ausgiebig wusch und verschwenderisch diverse Male frisches Wasser in die Schüssel goss, fast unablässig mit der Frau im Nebenraum. Was war seinem Bruder nur eingefallen, sie an Bord zu bringen? War er so versessen auf sie gewesen, dass er sich nicht von ihr hatte trennen können und sie bei sich haben wollte? Dagegen sprach die Tatsache, dass er kaum nach seiner Ankunft auf der Insel eine Dirne aufgesucht hatte. Und wenn ihm so viel an ihr lag, weshalb hatte er dann nicht den geringsten Versuch gemacht, sie vom Schiff zu holen?
    Ich an seiner Stelle hätte wohl alles getan, um mein Liebchen zu bekommen, überlegte er nachdenklich, und das schöne Kind nicht einfach so mit einem anderen davonsegeln lassen. Er hätte sich denken können, dass ich nicht das geringste Interesse an ihr habe und sie ihm liebend gern mit dem Boot an Land geschickt hätte. Aber vielleicht, überlegte er weiter, hatte er schon längst genug von ihr und war froh, dass er sich ihrer so einfach entledigen … und sie mir aufhalsen konnte, führte er den Gedanken grimmig weiter. Vermutlich hatte sich dieser Bastard sogar noch ins Fäustchen gelacht.
    Eine Stunde später klopfte es an der Tür zum Gang. Auf Roberts harsches ›Herein‹ stand der magere Junge in der Türöffnung, der während der Zeit, in der sein Bruder das Kommando gehabt hatte, aufs Schiff gekommen war. Er mochte etwa dreizehn Jahre alt sein und hatte sich zweifellos in dummer Abenteuerlust den Piraten angeschlossen, ohne zu wissen, worauf er sich einließ. Einer von vielen, die entweder kein Zuhause hatten oder davongelaufen waren. Robert hatte ihn mit den anderen auf der Insel absetzen wollen, der Bursche hatte jedoch so entsetzt reagiert und so nachdrücklich darum gebeten, an Bord bleiben zu dürfen, dass Robert nachgegeben und ihn zum Küchendienst eingeteilt hatte.
    »Was willst du?«
    »Ihnen das Abendessen bringen, Sir«, erwiderte der Junge ernst und bückte sich nach einem Tablett, das er auf dem Boden abgestellt hatte. Er ließ beim Eintreten seine Blicke rasch durch das Zimmer schweifen und heftete seine Augen dann auf die Tür, hinter der das Piratenliebchen eingeschlossen war.
    Robert knirschte insgeheim mit den Zähnen. Zweifellos sprach die ganze Mannschaft schon davon, dass er das Weib von seinem Bruder übernommen hatte. »Du kannst das Essen hier auf den Tisch stellen«, knurrte er gereizt und schob eine der Seekarten zur Seite, »aber gib acht, dass du nichts schmutzig machst.«
    »Nein, Sir.«
    »Was gibt es denn noch?«, fragte Robert ungeduldig, als der Junge hartnäckig vor dem Tisch stehen blieb.
    »Mein Name ist Jack, Sir.«
    Robert musterte den Jungen etwas freundlicher. »Na gut. Also, Jack, hast du etwas auf dem Herzen?«
    Jack nickte eifrig. »Ja, Captain. Soll ich das Essen für die Dame auch gleich bringen?«
    Robert zog überrascht die Augenbrauen hoch und warf einen Blick zur Tür, hinter der Malcolms Dirne saß. Richtig. Die musste wohl auch etwas essen. Da Robert sich in der Zwischenzeit so weit gefasst hatte, dass er sich zwar nicht gerade mit dem Gedanken anfreunden konnte, eine Frau an Bord zu haben, diesen Umstand jedoch nicht mehr als schwere persönliche Beleidigung auffasste, nickte er gnädig. »Ja, du kannst ihr das Essen

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