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Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Titel: Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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darauf einzugehen, sondern am Tisch Platz zu nehmen. Aus Ärger über diesen Piraten hatte sie am Vorabend kaum zwei Bissen zu sich genommen und verspürte nun trotz der fragwürdigen Gesellschaft ein nagendes Hungergefühl. Es dauerte auch nicht lange, da erschien schon Jack, ein großes Tablett balancierend, das er mit jeder Menge Speisen beladen hatte. Der Duft von heißem, frisch gebrühtem Kaffee stieg Vanessa in die Nase, und sie machte sich ohne falsche Scham sofort über das Essen her, das der Junge ihr mit einem verschmitzten Lächeln hinschob.
    Der Captain ließ sich ihr gegenüber in den reichgeschnitzten Armstuhl fallen – vermutlich ein Beutestück, das dem Vorbesitzer kein Glück gebracht hatte. Vanessa schauderte bei dem Gedanken daran, wie viele unschuldige Menschen dieser Mann vor ihr wohl schon auf dem Gewissen haben mochte. Dabei sah er, fand sie, als sie ihn verstohlen beobachtete, gar nicht wie ein gewissenloser Mörder aus. Seine Züge verrieten Entschlossenheit und vielleicht sogar Härte, aber da war manchmal etwas in seinen Augen, ein gewisses Blinzeln, das ihn weicher machte, weniger gefährlich. Sie betrachtete die feine Narbe, die sich von der rechten Seite seiner Stirn bis zu den Haaren hinaufzog und in einer dünnen weißen Haarsträhne mündete, und sie erinnerte sich daran, dass er damals einen schmutzigen, blutverkrusteten Verband um den Kopf getragen hatte. Die Wunde war überraschend gut verheilt, und es würde nach einiger Zeit wohl kaum noch etwas zu sehen sein. Jetzt, da er gewaschen und rasiert war, war sein gutes Aussehen erst wirklich erkennbar, und sie brauchte ihre ganze Entschlossenheit, um ihr Bedauern darüber zu unterdrücken, dass sie sich damals, in Dover, eine völlig falsche Vorstellung von ihm gemacht hatte. Petite sotte, dachte sie, ärgerlich über sich selbst, romantisches Gänschen.
    Er griff ebenfalls zu, aß und brach erst das Schweigen, nachdem er seinen Hunger gestillt hatte. »Wenn du dann endlich satt bist, können wir reden.«
    »Zuerst, Monsieur «, sagte Vanessa mit zornbebender Stimme, »möchte ich Euch ersuchen, mich nicht zu duzen!«
    Der Pirat sah sie sekundenlang ausdruckslos an, dann trat wieder dieses verhasste Grinsen auf sein Gesicht. »Oh, natürlich, Verzeihung, meine Gnädigste. Welch eine Beleidigung für eine Dame, wie Ihr es seid!« Er beugte sich über den Tisch zu ihr hinüber. »Hör gut zu, wie ich dich anspreche, ist ganz allein meine Sache. Und wenn ich glaube, dass ich dich duzen möchte, dann werde ich das auch tun. Und du wirst den Mund halten und dich nicht so lächerlich aufführen.« Er lehnte sich wieder in seinem Stuhl zurück und musterte sie fast wohlwollend. »Du magst im Grunde ja nicht so übel sein, mein Püppchen, aber stelle nicht meine Intelligenz in Frage, indem du mir vormachst, dass du etwas Besseres bist als eine kleine Nutte, die zur Belustigung der Männer an Bord gekommen ist.«
    Vanessa fühlte, wie ihr Scham- und Zornesröte zugleich ins Gesicht stiegen. So hatte es noch niemand gewagt, mit ihr zu sprechen, und sie hätte diesem impertinenten Kerl am liebsten nicht nur eine Ohrfeige verpassen mögen, sondern gleich ein ganzes Dutzend! Wie konnte er nur annehmen, dass sie freiwillig auf dieses Piratenschiff gekommen wäre!
    »Ich kann dich im Moment nicht absetzen«, sprach er weiter, bevor sie ihm noch eine angemessene Antwort geben konnte. »Wir sind unterwegs, um meine Leute zu treffen, und ich habe weder die Absicht noch die Möglichkeit, deinetwegen Zeit zu verlieren, indem ich eine Insel anlaufe und dich dort mit einem Boot an Land rudern lasse. Du wirst dich eben noch etwas gedulden …«
    »Ich will nicht auf irgendeine Insel«, unterbrach ihn Vanessa, »sondern nach Jamaika.«
    »Warum nicht gleich nach Paris?«, lautete die amüsierte Antwort. »Glaubst du etwa allen Ernstes, dass ich deinetwegen meinen Kurs ändern werde?« Er ließ seine Blicke ein klein wenig abfällig, aber doch genussvoll über sie schweifen. »Außerdem kann es dir doch gleichgültig sein, in welchen Hafen ich dich bringe – Freier findest du überall.«
    Vanessa musste einige Male tief durchatmen. Es war nicht das erste Mal, dass sie ihm gern entgegengeschleudert hätte, dass sie ihn bereits kannte, aber wenn Martin ihr davon abriet, dann war es klüger, seinen Ratschlag zu befolgen. Ihr Freund war in diesen Dingen bedachter und erfahrener als sie.
    Der Pirat zog eine ungeduldige Grimasse, stellte seinen Kaffeebecher

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