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Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Titel: Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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reinbringen.«
    Jack grinste erleichtert, verschwand aus der Kajüte und kam nur eine Minute später wieder mit einem Tablett herein, auf dem sich, wie Robert verblüfft feststellte, weitaus bessere Speisen befanden als auf seinem eigenen. Als Jack die Tür zur Kammer abgeschlossen vorfand, sah er Robert fragend an. Der zog unwillig den Schlüssel aus der Tasche, drehte ihn im Schloss und stieß die Tür auf. Die Frau saß wieder auf dem Bett und sah ihm mit einem misstrauischen Ausdruck entgegen.
    Der Junge balancierte das Tablett herein und wollte es in Ermangelung eines anderen Platzes auf dem kleinen Stuhl absetzen, als Robert ihn aufhielt.
    »Warte, stell das Essen auf den Tisch hier draußen.« Er wollte zwar so wenig wie möglich mit ihr zu tun haben, aber es gab keinen Grund, weshalb sie nicht mit ihm gemeinsam speisen sollte. Sie konnte ja schließlich nichts dafür, dass Malcolm sie zuerst an Bord gebracht und dann vergessen hatte.
    Außerdem war er neugierig.
    » Merci, aber ich würde es vorziehen, mein Essen hier einzunehmen«, erklang zu seiner Überraschung ihre weiche, aber eindeutig kühle Stimme. Er lauschte ihr sekundenlang nach. Sie kam ihm bekannt vor.
    In seinem Kopf stieg wieder das Bild dieser fremden Dame auf, die Finnegan damals mitgenommen hatte, dieser rettende Engel, der ihm nicht mehr aus dem Sinn gegangen war. Verärgert über seine lebhafte Phantasie schüttelte er den Kopf. Einfach hirnlos, diese kindische Schwärmerei für eine Frau, die vermutlich in einem Schloss wohnte und ihn schon längst vergessen hatte.
    »Du wirst hier draußen essen, wenn ich es befehle«, fuhr er sie scharf an, um sich nicht der Verlockung hinzugeben, noch weitere Ähnlichkeiten mit seinem Traum zu suchen. Er hatte freundlich sein wollen, also würde sie dieses Entgegenkommen auch annehmen – schließlich war er immer noch der Captain auf diesem Schiff und gewohnt, dass alles nach seinem Willen ablief.
    »Ich würde aber …«, fing sie wieder an.
    Sein wütender Blick brachte sie jedoch zum Schweigen, und endlich hatte sie die Gnade, sich zu erheben und herauszukommen. Jack hatte das Tablett schon auf dem Tisch abgestellt und sah ihr nun mit einem strahlenden Lächeln entgegen, das Robert bewog, abermals die Augenbrauen hochzuziehen. Der Junge mochte vielleicht noch keine dreizehn sein, für weibliche Anziehungskraft schien er aber offensichtlich schon mehr als empfänglich. Aber, dachte er, das kann man ihm in diesem Fall nicht einmal verübeln. Das schöne Kind sieht wirklich zum Anbeißen aus. Ein Glück, dass er strenge Prinzipien hatte, andernfalls wäre er wohl selbst Gefahr gelaufen, schwach zu werden.
    Sie nahm nicht eher Platz, als bis er sie ungeduldig aufgefordert hatte, und setzte sich dann ganz auf den Rand des Stuhles, den der Junge ihr hinschob. Er ließ sich ihr gegenüber nieder und wandte sich seinem Essen zu, wobei er sie immer wieder unauffällig musterte. Auch jetzt war eine gewisse Ähnlichkeit mit jener Frau vorhanden, deren Gesicht er nur für Sekunden hatte sehen können.
    Hirngespinste, dachte er ärgerlich und beobachtete sie weiter. Eigentlich hatte sie sich ganz anders verhalten, als er erwartet hätte. Zuerst war sie zu seiner größten Überraschung zornig geworden, hatte ihm widersprochen und war dann plötzlich mit einem Lächeln in ihr Zimmer gegangen, das ihn nur noch mehr verwirrt hatte. Und jetzt wiederum benahm sie sich so gehemmt.

    Vanessa hatte auf seine ebenso unfreundliche wie auch nachdrückliche Aufforderung hin Platz genommen und versuchte wenn schon nicht mit Appetit zu essen, dann wenigstens ihren Hunger zu stillen.
    Es war nur zu ihrem eigenen Vorteil, wenn sie bei Kräften blieb, um gegen alles gewappnet zu sein, was in der nächsten Zeit auf sie zukommen würde. Sie war unendlich erleichtert, Jack zu sehen, und die Art, wie er ihr zugeblinzelt und zugenickt hatte, ließ sie hoffen, dass es auch Martin gut ging und er unverletzt war.
    Sie heftete die Augen fest auf ihren Teller, um nicht in Versuchung zu geraten, ihrem Gegenüber zu sehr mit ihrer Aufmerksamkeit zu schmeicheln. Bei jedem Bissen war sie sich sehr wohl der Tatsache bewusst, dass dieser Mensch weitaus weniger dezent war und kaum einen Blick von ihr ließ. Sie war etwas enttäuscht von ihm – sie hatte sich ein romantisches und wesentlich edleres Bild von ihm gemacht und einen Helden in ihm gesehen, einen Mann, der im Kampf für das Vaterland gefangen genommen worden war. Und jetzt benahm

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