Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)
glänzte, über ihren wohlgeformten Hals, die runden Schultern und weiter hinab über ihre halb verdeckten Brüste.
»Zieh dich aus«, sagte er mit rauher Stimme, die sein Verlangen kaum noch verbergen konnte. »Ich will dich zuerst nackt sehen. Und dann werde ich dich nehmen und am Ende bezahlen, was du dafür verlangst.« Es klang mehr wie eine Bitte, obwohl er geplant gehabt hatte, ihr gegenüber keine Schwäche zu zeigen, sondern die Rolle des allmächtigen Captains zu spielen.
Zu seiner Überraschung streifte sie nicht den Mantel ab, wie er es billigerweise erwartet hätte, sondern zog ihn im Gegenteil noch fester vor dem Körper zusammen, und als er seinen Blick von ihren nun vollständig verhüllten Brüsten, nach denen er sich so sehr sehnte, zu ihren Augen wandte, sah er, dass sie zornig blitzten.
»Was ist?«
»Eines, Monsieur le Capitaine «, sagte sie mit jener hoheitsvollen Miene, die ihn schon so oft zur Weißglut getrieben hatte, »sollte zwischen uns klargestellt werden! Ich bin keine der Dirnen, mit denen Ihr es sonst zu tun habt!«
»Ja, schon gut …« Er wollte beruhigend abwinken, aber sie stand auch schon mit in die Hüften gestützten Händen vor ihm und ließ ihn nicht zu Wort kommen.
»Was immer mich bewogen hat, zu Euch zu kommen und diesen Mantel zu tragen«, fuhr sie temperamentvoll fort, »seid Euch eines gewiss: Es ist keine Furcht und keine Nachgiebigkeit Euren Drohungen mir gegenüber! Und noch eines sei Euch gesagt, da Ihr offenbar glaubt, mir Befehle erteilen zu können: Eher würde ich mich kielholen lassen, als Euch aus Zwang zu gehören! Wenn Ihr das nicht begreift, Monsieur, dann ist es wohl besser, ich ziehe mich wieder zurück, und Ihr übt Euch entweder darin, Eure Lust zu bezähmen, oder Ihr sucht Euch eine willfährigere Dame!«
Robert sah sie wortlos und mit offenem Mund an. Als sie den Mantel losgelassen hatte, war er vorne auseinandergeklafft und hatte Robert einen überwältigenden Blick auf ihre nackte Brust geboten. Der Anblick hatte ihn – wenn man von einem gewissen Körperteil absah – fast bewegungsunfähig gemacht.
Sie war deshalb auch schon fast in ihrer Kajüte, als er endlich aufsprang. Was zum Teufel war jetzt wieder los? Er hatte gedacht, dass sie endlich Vernunft angenommen hatte, und was musste er erleben?
»Du bleibst gefälligst hier!« Er fasste sie am Arm, ließ sie jedoch schnell los, als sie sich mit einem Fauchen nach ihm umdrehte.
»Ist Euch eigentlich jemals in den Sinn gekommen, eine Frau nicht mit Befehlen, sondern mit Höflichkeit und zarter Verlockung zu verführen?«
Höflichkeit? Zarte Verlockung? War er etwa eine verweichlichte Landratte? Außerdem – als ob er es damit nicht schon längst versucht hätte! Zartfühlender konnte kein Mann um eine Frau werben, als er es ausgerechnet bei ihr getan hatte!
Er wollte schon laut werden, doch dann besann er sich eines Besseren. »Es tut mir leid«, würgte er stattdessen hervor. »Ich wollte dich nicht beleidigen.«
»Dazu bedarf es bei Euch offenbar auch gar nicht erst des Willens«, fuhr sie ihn gekränkt an. »Das liegt offensichlich bereits in Eurer Natur!«
»Geh nicht.« Wenn sie jetzt weglief, konnte er seine aufgestaute Lust und sein Begehren nur in Rum ersäufen oder sich vom Achterdeck ins Meer stürzen. Sein Lächeln fiel, wie er selbst wusste, kläglich aus. »Bitte bleib. Lass uns noch einmal von vorne beginnen.«
Sie blieb zögernd stehen. Ihr Blick glitt über sein Gesicht und blieb dann endlos lange an seinen Augen haften, während sich Roberts Eingeweide vor Sehnsucht nach ihr verkrampften. Nach ihr, ihrem Körper, diesen vollen Brüsten, diesem weichen Haar, diesen molligen Schenkeln. Warum zum Teufel ließ er sich von diesem Weibsstück auf der Nase herumtanzen? Warum griff er nicht einfach nach ihr, warf sie aufs Bett und nahm sich, was ihm zustand!
Er begann zu zählen. Wenn sie bei zehn nicht nachgab …
» Bien. «
Robert unterdrückte einen Seufzer der Erleichterung.
»Ich bleibe. Und ich will tun, was Ihr verlangt. Aber«, ihre Augen begannen wieder zu funkeln, »weil ich es ebenfalls will! Versteht Ihr?«
»Ja. Ja, natürlich.« Robert verstand nur wenig von derart komplizierten Frauen, aber im Moment war ein Zugeständnis die beste Möglichkeit, ans Ziel zu kommen.
»Dann nehmt wieder Platz!«
Robert sah sich von der Rolle des Captains, der auf dem Schiff als unangefochtener Herrscher regierte, zum untersten Schiffsjungen degradiert. Aber es
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