Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Titel: Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
Vom Netzwerk:
führte, und kurz hinauslauschte. »Tja, ist auch das erste Mal, dass ich nicht im Kampf bin. Komisches Gefühl, muss ich Ihnen sagen, M’am. Aber der Captain verlässt sich auf mich, Sie verstehen? Wenn Sie ’ne Kugel in den Kopf kriegen, dann würde ich mich vermutlich schnell an den Mast gespießt und mit Teer übergossen sehen.«
    »So etwas Entsetzliches würde der Captain niemals tun!«, rief Vanessa ungeduldig aus und ließ keinen Blick von dem hellen Viereck, durch das sie ein Stück Himmel und Masten sehen konnte.
    »Würde mich an die Haifische verfüttern, anschließend«, bekräftigte Smithy. »Und hätte recht, M’am. Ich würde genauso wenig wollen, dass Ihnen was passiert, nach allem, was Sie für uns getan haben. Vor allem für Mr. Finnegan, und dann auch für mich. Und wo Sie uns dann auch noch jede Menge Geld gegeben und sich selbst in Gefahr gebracht haben, weil Sie dort bei den verrückten Engländern noch mit der Kutsche hin und her gefahren sind.«
    Vanessa vergaß für Sekunden den Kampflärm, die Schreie der Verletzten und ihre Sorge um Robert. »Was sagt Ihr da?«
    »Klar habe ich Sie gleich erkannt«, nickte Smithy zufrieden. »So wie Mr. Finnegan. Und ich bin richtig froh, und die anderen, die damals dabei waren, sind es auch, dass Sie sich so gut mit dem Captain verstehen. Ist ein guter Mann, wissen Sie. Hat eine so feine Dame wie Sie verdient.«
    Vanessa spürte, wie eine tiefe Röte ihr Gesicht überzog.
    »Ist ja nicht üblich bei unserem Captain, dass Damen mitfahren, aber bei Ihnen ist das was anderes. Fragt auch keiner danach, wie Sie an Bord gekommen sind. War wahrscheinlich ’ne Schurkerei des anderen. Aber so ist jetzt alles klar. Genau richtig. Die ganze Mannschaft weiß inzwischen schon, was Sie für uns gemacht haben, und freut sich für den Captain. Und jeder, der blöd genug ist, dämliche Bemerkungen zu machen, kriegt von uns allen eins in die Fresse … meine … kriegt Dresche.«
    »Ihr sagtet, Mr. Finnegan weiß es auch?«, fragte Vanessa verwirrt.
    »Mr. Finnegan sicher, der hat was Ähnliches zu mir gesagt, und mir gesagt, ich soll’s Maul … Verzeihung, die Schnauze halten, weil …« Er verstummte und lauschte hinaus.
    Auch Vanessa war sich der plötzlichen Stille bewusst, die nur durch einige harsche Befehle unterbrochen wurde. »Das ist die Stimme des Capitaine! «, rief sie aufgeregt. »Aber ich kann ihn nicht verstehen. Ist der Kampf zu Ende?«
    Smithy nickte. »Schon möglich. Ich seh mal kurz nach, aber Sie bleiben unten. Klar, M’am? Sie können erst raufkommen, wenn ich es Ihnen sage.«
    Er kletterte die Leiter hinauf, blickte sich kurz um und kam dann wieder zurück, um Vanessa die Hand zu reichen. »Alles vorbei, M’am. Sie können raufkommen, aber bleiben Sie in Deckung, damit der Captain Sie nicht sieht.«
    Vanessa nahm die dargebotene Hand und kroch an ihm vorbei aus der Luke. Als sie das Deck betrat, lagen einige Meter vor ihr einige Männer auf dem Boden. Sie starrte schockiert auf die reglosen Gestalten und die Blutlachen, die sich langsam ausbreiteten.
    »Engländer. Haben versucht, das Schiff zu entern«, sagte Smithy gleichmütig.
    Vanessa wandte sich hastig ab. Sie konnte nicht genau sehen, was auf dem anderen Schiff vor sich ging, aber der Kampflärm hatte sich beruhigt, und sie schlang die Finger ineinander und stieß ein Stoßgebet aus, als sie abermals die sonore Stimme ihres Capitaines vernahm, der kurze, scharfe Befehle erteilte. Sie eilte zur Reling und spähte hinüber. Tatsächlich, dort war er!
    Die dunkelblaue Uniformjacke war blutig und zerrissen, und sie hielt sekundenlang angstvoll den Atem an, aber er schien zumindest nicht schwer verletzt zu sein, denn er wirkte kräftig und hielt sich gerade. Knapp hinter ihm stand Martin. Er hatte außer einem Kratzer auf der Stirn keine offensichtliche Verletzung. Als er als einer der Ersten wieder an Bord zurückkam, lief sie sofort auf ihn zu, küsste ihn sanft auf die verschwitzte und schmutzige Wange und zog ihn etwas abseits, um sich trotz seines Widerstandes seine Wunde anzusehen. Zum Glück stellte es sich tatsächlich nur als Kratzer heraus, und Martin brummelte vor sich hin, während sie die Wunde mit dem von Jack gebrachten Wasser und sauberen Tüchern reinigte und einen Verband anlegte, mit dem ihr alter Freund aussah, als hätte er eine schwere Kopfverletzung abbekommen.
    »Aber Madame! «, sagte er ein ums andere Mal, wurde jedoch sofort zum Schweigen gebracht und

Weitere Kostenlose Bücher