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Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Titel: Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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sie herkam, so üblich, die armen Trottel zappeln zu lassen? Ärger und Frustration stiegen in ihm hoch. Inzwischen musste sie ihn doch wohl schon gut genug kennen, um nicht von ihm zu erwarten, dass er mit einem Strauß roter Rosen vor ihr kniete und sie anflehte, seine Frau zu werden. Abgesehen davon, dass er mitten im Krieg ohnehin nicht ihretwegen eine Insel anlaufen konnte, um Blumen für die Lady zu pflücken.
    Oder war es gar keine Taktik? Wollte sie ihn etwa nicht? Die vertraute Bewegung des Schiffes verursachte plötzlich ein unangenehmes Schwindelgefühl in seinem Kopf. Er klammerte sich unwillkürlich fester. Die Möglichkeit, sie könnte ihn abweisen, war bisher in seinen Überlegungen nicht aufgetreten. Aber wenn das der Fall war, dann sollte sie es gefälligst klipp und klar sagen und ihn nicht hier wie einen Bittsteller am Mast hängen lassen!
    Er machte den Mund auf, um energisch eine Antwort zu verlangen, als vom Deck plötzlich ein Schrei ertönte.
    »Captain! Captain, Schiff backbord voraus!«
    Robert sah fluchend in die angegebene Richtung. Ein jäher Windstoß fuhr in die Segel, die Masten knarrten, und die Taue ächzten unter dem erhöhten Druck.
    »Was ist das für ein Schiff?«, fragte Vanessa verblüfft. »Ist es das von vorhin?«
    »Das werden wir gleich sehen«, erwiderte Robert kurz angebunden, während er sich mit Vanessa an den Abstieg machte, seinen Leuten dabei unaufhörlich Anweisungen zubrüllend. Die Männer eilten, um noch weitere Segel zu setzen, und die beiden Männer am Steuer folgten dem neuen Kurs.
    Als sie endlich auf dem Achterdeck, dem geheiligten Platz des Kommandanten, angekommen waren, hielt Finnegan Robert ein Fernrohr hin. »Das ist nicht der Händler von vorhin. Aber vielleicht ein Begleitschiff. Hat eine französische Flagge und sieht aber aus wie ein Linienschiff«, sagte er in seiner ruhigen Art.
    Robert griff mit einer für Vanessa befremdlich erfreuten Geste nach dem Fernrohr und sah lange hindurch. »Das ist tatsächlich kein Franzose«, murmelte er. »Zumindest kein Schiff französischer Bauart.« Er stellte das Rohr schärfer und sah nochmals angestrengt hindurch. »Das ist die Thunderstorm. Ja, ganz eindeutig. Die Täuschung nutzt ihnen nicht das Mindeste. Ich würde sie überall wiedererkennen. Das war eines der Schiffe, gegen die wir gekämpft haben, kurz bevor Malcolm uns davongesegelt ist.«
    Er nahm das Fernrohr herunter, und seine Augen blitzten. »Das nenne ich eine gute Gelegenheit, unsere Niederlage auszumerzen und gleichzeitig einige gute Waffen und ein hervorragendes Schiff zu erbeuten.«
    Vanessa krallte die Hand in seinen Ärmel. »Heißt das etwa, Ihr wollt dieses Schiff angreifen, mon Capitaine? «
    Er sah sie erstaunt an. »Natürlich. Deshalb sind wir ja hier.«
    »Aber …«, stammelte sie, »Ihr sagtet doch selbst, dass dies ein Linienschiff ist. Ich verstehe nicht viel davon, aber die Kriegsschiffe der Engländer sind meist sehr gut bewaffnet.«
    »Fünfzig schwere Kanonen und etliche Sechsunddreißigpfünder darunter«, nickte Robert zufrieden. »Das ergibt einen schönen Fang für uns.«
    »Fünfzig!« Vanessa blieb fast die Luft weg. »Aber wie viel haben wir denn?«
    »Achtundzwanzig«, erwiderte Robert gleichmütig. »Mehr als genug also, um mit denen fertig zu werden.«
    Finnegan, der Vanessas Entsetzen besser nachvollziehen konnte, trat ein wenig näher. »Sie brauchen sich nicht zu sorgen, Madam. Die Independence ist leichter und weitaus wendiger. Außerdem haben wir hervorragende Kanonen an Bord, die weit tragen. Wir können sie beschießen, ohne allzu sehr in die Nähe ihrer Waffen zu kommen.«
    »Beschießen? Und dann?«
    »Wenn sie kampfunfähig sind, werden wir sie entern. So einfach ist das.« Robert sah wieder durch das Fernrohr. »Einfach hervorragend«, murmelte er. Er setzte das Rohr ab und wandte sich ihr zu. »Sie gehen jetzt besser hinunter, Madame. « Ohne auf eine Antwort zu warten, gab er Befehle an Finnegan, der sie umgehend weiterleitete.
    »Darnberry, sorgen Sie bitte dafür, dass mein Säbel scharf ist, und tauschen Sie die Feuersteine bei den Pistolen.« Sein Steward, der sich ganz in der Nähe aufgehalten hatte, eilte fort, und Robert blickte wieder durch das Fernrohr.
    Vanessa hätte ihm dieses Ding am liebsten über den Kopf geschlagen. Hervorragend? Wie konnte es hervorragend sein, einen Kampf mit einem Schiff anzufangen, das fast die doppelte Bewaffnung mit sich führte? Und vermutlich auch entsprechend

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