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Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition)

Titel: Die Braut des Freibeuters: Er beherrschte die Meere - doch sie war die Herrin seiner Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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mehr Männer. Und dieser verrückte Capitaine wollte das Schiff dann auch noch entern!
    Die Independence hatte inzwischen schon gedreht, Kurs auf das fremde Schiff genommen und gewann nach der Wende bereits wieder deutlich an Fahrt.
    »Hisst die Flagge!« Schnell liefen zwei der Männer los und zogen eine seltsame Flagge hoch – mit roten und weißen Streifen und Sternen auf blauem Hintergrund.
    »Was ist das für eine Fahne?«
    Robert, der wieder unverwandt auf das fremde Schiff gesehen hatte, wandte sich sofort ärgerlich nach ihr um. »Habe ich dir nicht ausdrücklich gesagt, du sollst nach unten gehen?«, zischte er so leise, dass die anderen ihn nicht verstehen konnten. »Schlimm genug, dass du überhaupt an Bord bist, wenn wir in Gefechte verwickelt werden – hier oben hast du rein gar nichts verloren!«
    »Was ist das für eine Flagge?«, beharrte Vanessa.
    »Die Flagge der Vereinigten Staaten von Amerika«, erklärte ihr Robert endlich, und in seiner Stimme klang unverhüllter Stolz mit. »Und nun mach, dass du unter Deck kommst, Vanessa, ich will dich, wenn der Kampf beginnt, hier oben nicht mehr sehen! Smithy! Smith!! Bring die Lady ganz hinunter.« Er wandte sich ihr wieder zu. »In der Kajüte ist es zu gefährlich, Vanessa, es tut mir leid, aber du musst in den Laderaum, unter die Wasserlinie, auch wenn es dort ungemütlich ist … Du hast doch keine Angst vor Ratten, oder?«
    Vanessa bemerkte, dass seine Leute bereits die Kanonen schussfertig machten, und wusste, dass unter Deck verborgen noch eine ganze Reihe davon wartete, die todbringenden Kugeln auf den Feind abzuschießen. »Ich möchte aber bei dir bleiben, ich hätte unten keine Ruhe«, sagte sie drängend.
    Robert winkte Smithy, ihm zu folgen, nahm sie dann einfach am Arm und verfrachtete sie höchstpersönlich in den Laderaum. »Du bleibst hier und sorgst dafür, dass der Lady da drinnen nichts geschieht«, sagte er scharf zu dem Matrosen, der sich sofort mit einem grimmigen Ausdruck auf dem Gesicht an der Tür postierte und keinen Zweifel daran ließ, dass er die Liebste des Captains mit seinem Leben verteidigen würde.
    »Lassen Sie mich das tun!«, rief Jack, der plötzlich im Gang stand.
    »Du kannst auch aufpassen«, nickte er ihm zu und ging an Deck, ohne noch einen einzigen Blick zurückzuwerfen.

    Vanessa winkte den Jungen zu sich. »Ruf Martin«, sagte sie hastig. »Und beeil dich!«
    Jack rannte los und brachte kurz darauf ihren alten Freund und Diener mit, der ein finsteres Gesicht machte. Sie zog ihn besorgt näher. »Wie sieht es da oben aus?«
    »Nicht gut, Madame, der Kommandant ist verrückt genug, sich mit einem englischen Kriegsschiff anzulegen, das offensichtlich die Gewässer patrouilliert. Es ist ein Fünfzig-Kanonen-Schiff, mit schwersten Geschützen, dagegen kommen wir kaum an.«
    Sie schlang die Finger ineinander. »Du meinst, sie werden uns versenken?«
    »Zumindest schwer beschädigen und vielleicht entern, Madame. Ich schlage vor, dass Ihr Euch sofort danach unter den Schutz des englischen Kommandanten begebt und ihm Eure Lage erklärt. Er wird dafür sorgen, dass Ihr sicheres Geleit bekommt.«
    Vanessa sah ihn entsetzt an. »Das darf nicht passieren, Martin! Dem Capitaine darf nichts geschehen!«
    Martin Augenbrauen zogen sich zusammen. »Madame?«
    Sie krallte ihre Finger in seine zerrissene Jacke. »Martin, bitte versprich mir, dass du auf den Capitaine achtest! Beschütze ihn! Ich flehe dich an, Martin!«
    Ihr treuer Gefährte musterte sie eindringlich. » Madame, Ihr vergesst Euch.«
    »Ich weiß«, erwiderte sie mit Tränen in den Augen, »aber ich kann nicht anders.«
    »Verzeiht mir, wenn ich so frei spreche, aber ich bitte Euch: Vanessa, werft Euch nicht weg. Ihr würdet es bereuen. Ich gebe zu, dass einiges für diesen Mann spricht, aber dennoch, wollt Ihr denn wirklich …?«
    »Ich liebe ihn«, hauchte Vanessa und sah ihren Freund flehentlich an.
    Der betrachtete sie nachdenklich, dann nickte er. »Euer Wunsch ist mir Befehl, Madame. Ich werde ihn beschützen, so gut ich kann.«

    Die folgenden Stunden verbrachte Vanessa im Rumpf des Schiffes, zu sehr voller Angst um Robert, als dass sie auch nur eine der Ratten, die Jack immer wieder mit kleinen, wohlgezielten Schrotkugeln oder Fußtritten verjagte, bemerkt hätte. Zuerst hatte sie sich die Ohren zugehalten, um den Kampflärm auszuschließen, aber dann hatte sie die Befürchtung, Roberts Stimme nicht mehr zu vernehmen, die kaum mehr die Atempausen

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