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Die Braut des Herzogs (German Edition)

Die Braut des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Braut des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Farago
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Gesichtsausdruck beunruhigte ihn: »Ist etwas geschehen?« wollte er wissen.
    »Haben Sie Lord Sudbury gesehen, Mylord?« flüsterte Olivia ihm zu. Diese Frage versetzte MacAlister in noch größeres Erstaunen. »Lord Sudbury?« vergewisserte er sich.
    Olivia nickte. »Ich muß ihn finden. Er ist in großer Gefahr. Wären Sie bereit, mir zu helfen?«
    »Aber sicher«, murmelte Seme Lordschaft nun ernsthaft beunruhigt.
    »Dann lassen Sie uns gehen!« Sie hastete, wieder an den entrüsteten Leuten vorbei, zurück zu dem Weg, von dem sie gekommen war. MacAlister war mit wenigen großen Schritten bei ihr.
    »Valliseau hat eine Pistole«, erklärte ihm Olivia, etwas außer Atem. »Ich habe ihn gesehen. Vor etwa einer Viertelstunde. Mit einem zweiten Mann. Wir haben keine Zeit zu verlieren! Er will Sudbury suchen. Der zweite wartet bei den Booten.« Olivia strich sich mit einer ungeduldigen Geste eine Locke aus dem Gesicht, die sich selbständig gemacht hatte. »Am besten ist wohl, wir gehen auch zu den Booten.« Sie wollte sich eben umwenden, als ein fester Griff sie zurückhielt.
    MacAlister versuchte, sich auf das Gehörte einen Reim zu machen. Wellbrooks hatte Valliseau als den Verräter entlarvt, der Mat aus dem Weg schaffen und das Dokument an sich bringen wollte. Das stimmte mit den Erzählungen von Miss Redbridge überein. Allerdings konnte man Miss Redbridge unzweifelhaft zu den Freunden des Franzosen zählen. Das war sicher einer der Gründe, warum Wellbrooks in den letzten Tagen so gereizt gewesen war. Vermutlich verdächtigte er seine Verlobte, mit dem Franzosen gemeinsame Sache zu machen. Zwar kaumvorstellbar – und doch, warum sollte sich Miss Redbridge plötzlich gegen den Vicomte stellen? Wie kam es, daß sie vorgab, Mat schützen zu wollen? War das eine Falle, in die er, MacAlister, gelockt werden sollte?
    »Einen Moment, Miss Redbridge«, sagte er in scharfem Ton. »Was wird hier gespielt? Warum behaupten Sie, Lord Sudbury werde von Valliseau bedroht? Auf welcher Seite stehen Sie eigentlich?«
    Olivia war fassungslos. »Auf welcher Seite ich stehe?« fauchte sie. »Ihr Freund ist in Gefahr, und Sie fragen mich allen Ernstes auf welcher Seite ich stehe?« Sie schluckte und bemühte sich, in leiserem Ton fortzufahren: »Mat ist der Sohn meiner Stiefmutter, Mylord. Lady Sudbury hat vor einiger Zeit meinen Vater geheiratet. Ihr Sohn ist in großer Gefahr. Ich habe keine Zeit für langwierige Erklärungen. Ich habe Sie gebeten, mir zu helfen. Nun sehe ich, daß das ein Fehler war. Entschuldigen Sie bitte, daß ich Ihr Vergnügen unterbrochen habe, Sir. Sie können gerne zurückkehren.« Mit einer energischen Bewegung befreite sie ihren Arm und wandte sich um.
    »Verzeihen Sie mir«, hörte sie die Stimme Seiner Lordschaft hinter ihrem Rücken. »Ich wußte nichts von Marillas Heirat. Ich habe Sie auch nicht ernsthaft verdächtigt, mit diesem Valliseau … Wir müssen Mat finden! Wo kann er bloß stecken? Wenn Sie annehmen, daß er zu den Booten gebracht werden soll, ist es vielleicht wirklich das Günstigste, dort auf die beiden zu warten. Lassen Sie uns gehen. Auf dem Weg dorthin erzählen Sie mir alles, was Sie wissen.« Beide dachten an die Möglichkeit, daß man Sudbury als toten Mann zu den Booten bringen wollte, doch keiner wollte der erste sein, der es aussprach.
    Das Feuerwerk neigte sich dem Ende zu. Blauer und rosa Lichtschein erhellte abwechselnd die menschenleeren Wege. Sie waren noch nicht weit gegangen, da bot sich ein überraschender Anblick ihren Augen. Auf dem schmalen Pfad, den sie eben kreuzten, kamen in einiger Entfernung zwei Männer des Weges. Der eine war ohne Zweifel Lord Sudbury, der zweite, der etwas hinter ihm her ging, der Vicomte des Valliseau. Esschien, als machten die beiden m friedlicher Eintracht einen Abendspaziergang.
    »Was mag das bedeuten?« flüsterte Olivia, die ihren Augen nicht trauen konnte. »Geht Lord Sudbury freiwillig an der Seite des Vicomte …«
    »Na, ob das gar so freiwillig ist«, zweifelte MacAlister mit grimmiger Stimme. Olivia sah verständnislos zu ihm auf.
    »Sehen Sie nicht Sudburys steife Haltung? Der feine Vicomte hat ihm die Rechte auf den Rücken gebogen und treibt ihn mit der Pistole vor sich her.«
    Olivia überlegte nicht lange: »Trauen Sie sich zu, Valliseau niederzuschlagen, wenn ich ihn ablenke?« wollte sie wissen.
    »Aber sicher«, bestätigte Seine Lordschaft. »Doch ich denke, wir sollten uns nicht einmischen und warten, ob

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