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Die Braut des Herzogs (German Edition)

Die Braut des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Braut des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Farago
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Stevens«, sagte Oliva nachdenklich. »Die Eheschließung wurde noch nicht offiziell bekanntgegeben. Sie wissen nicht, wer dieser Informant war?«
    Stevens schüttelte bedauernd den Kopf: »Leider, Ma’m. Ich weiß es wirklich nicht.«
    »Dann seien Sie doch so freundlich und fragen Sie ihren Burschen«, forderte ihn Olivia auf. »Es besteht kein Grund, daß Sie sich abermals herbemühen, aber wenn Sie so freundlich sein wollen, mir eine schriftliche Nachricht zukommen zu lassen …«
    Wieder schüttelte ihr Besucher den Kopf: »Das wird nicht gehen, Miss«, meinte er. Es war ihm deutlich anzusehen, wie peinlich ihm das Gespräch war: »Mein Bursche nämlich, der Charly, ist wirklich ein herzensguter Mensch. Und der versteht was von Stiefel, sag’ ich Ihnen. So einen bekommt man nicht alle Tage. Erst neulich sagte eine Kundschaft zu mir, ein Baron war’s, Miss, sagte zu mir: Mr. Stevens, so einen Burschen bekommen Sie nicht alle Tage …« Er bemerkte, daß er den Faden verloren hatte und räusperte sich verlegen. »Aber leider, Miss«, fuhr er fort, alsihm einfiel, was er hatte sagen wollen: »Leider ist Charly nicht ganz klar im Kopf. Vergißt immer alles wieder. Vor allem Namen. Namen, vor allem. Sag ich ihm zum Beispiel, die Schuhe seien für Mr … sagen wir: Maxwell. Fünf Minuten später hat er’s schon wieder vergessen. Erst neulich war es wieder so: Ich sagte zu ihm: Charly, sagte ich …«
    »Ja, ist schon gut«, unterbrach ihn Olivia unwirsch. »Ich sehe schon, daß es keinen Sinn hat, Ihren Burschen zu fragen.« Sie fragte sich, welchen Grund der Schuster wohl hatte, ihr den Namen seines Informanten nicht preisgeben zu wollen.
    »Was wollten Sie denn von Seiner Lordschaft?«
    »Also es ist so, Miss. Seine Lordschaft hat bei mir Stiefel anfertigen lassen. Feinstes Rindsleder, allerbeste Qualität. Und nun hat er sie noch nicht abgeholt …«
    »Seine Lordschaft hat bei Ihnen Stiefel anfertigen lassen?« unterbrach ihn Olivia erstaunt. Um Himmels willen, wie schlecht mußte es diesem Mann finanziell gehen, daß er sich bei einem Schuster, wie diesem Stevens seine Schuhe machen ließ! Es mußte ja nicht gerade Hoby sein, bei dem die Herrn der besten Gesellschaft ihre Stiefel bestellten, doch da gab es zweifellos noch andere …
    »Sie denken wahrscheinlich: der muß knapp bei Kasse gewesen sein, wenn er sich von so einem seine Stiefel machen läßt …« erriet Mr. Stevens ihre Gedanken, »aber ich versichere Ihnen, ich mach allerfeinste Maßarbeit, Miss. Nur von Leder der besten Qualität. Es gibt einige von der besseren Gesellschaft, für die ich schon gearbeitet habe. Gentlemen und auch Ladies.«
    Olivia, peinlich betroffen, daß der Schuster ihre Gedanken so genau lesen konnte, beeilte sich das Thema zu wechseln:
    »Hat Lady Sudbury auch bei Ihnen arbeiten lassen?« fragte sie mit höflichem Interesse.
    Dem Schuster blieb kurz der Mund vor Staunen offen stehen: »Lady Sudbury?« wiederholte er entgeistert: »Sie meinen die Lady Sudbury, die wo jetzt Ihren Vater geheiratet hat?«
    Dieser Gedanke allein belustigte Olivia: »Nein, nein. Ich meine die Gemahlin von Lord Sudbury, nicht seine Mutter.«
    Das Erstaunen im Gesicht ihres Gegenübers vertiefte sich: »Seine Gemahlin? Aber Seine Lordschaft ist doch nicht verheiratet!« rief er aus.
    »Aber natürlich ist er das«, widersprach ihm Olivia.
    »Aber, Sie irren sich, Miss«, sagte der Schuster bestimmt und schränkte ein, als er Olivias fassungslose Miene sah.
    »Na zumindest, als ich ihm die Stiefel angemessen habe, war er’s noch nicht.«
    Olivia konnte ihren Besucher nur anstarren. Die Tragweite des gerade Gehörten wurde ihr schlagartig bewußt. Sudbury war nicht verheiratet!!
    »Sind Sie ganz sicher?« vergewisserte sie sich.
    »Aber ja, Miss«, bekräftigte Mr. Stevens, »ganz sicher. Ich weiß noch, daß es Seine Lordschaft einmal ausdrücklich erwähnt hat Ich kann mich zwar nicht mehr an den Zusammenhang erinnern, aber gesagt hat er es ganz bestimmt, denn …«
    »Wann war das, als Lord Sudbury bei Ihnen war?« wollte Olivia wissen.
    Der Schuster zögerte: »Ein halbes Jahr ist’s her, Miss. Oder vielleicht auch ein bißchen länger.«
    Nein, dachte Olivia, wenn Sudbury vor einem halben Jahr nicht verheiratet war, dann war nicht anzunehmen, daß er in der Zwischenzeit geheiratet hatte.
    Und sie hatte Wellbrooks gegenüber erklärt, sie sei eine Freundin von Lord Sudburys Frau! Seiner Frau ! Die er gar nicht hatte! Verdammt sei diese

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