Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Braut des Herzogs (German Edition)

Die Braut des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Braut des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Farago
Vom Netzwerk:
zu zeigen.
    Doch in welcher Weise konnte sie ihm wohl behilflich sein?!

XXII .
    Ihre Neugierde wurde nicht allzu lange auf die Folter gespannt. Das Mittagessen war eben abserviert worden, als der Butler ankündigte, Mr. Stevens wäre nun abermals eingetroffen, um Miss Redbridge zu sprechen.
    Während Olivia den Butler anwies, den Besucher in den kleinen Empfangssalon zu führen, und sich selbst auch auf den Weg dorthin machte, atmete sie insgeheim auf, daß sich ihre Tante bereits zum gewohnten Mittagsschlaf zurückgezogen hatte. Olivia hatte beim Lunch kurz erwähnt, daß Mr. Stevens vorgesprochen hatte, um ihre Tante vorzuwarnen, falls sie dem seltsamen Besucher zufällig in der Halle begegnen sollte. Lady Darlington war weit davon entfernt gewesen, sich über die Aufdringlichkeit dieses Mannes zu entrüsten, sondern hatte im Gegenteil erklärt, sie selbst wolle den Helden empfangen, der ihrer lieben Nichte einen so wertvollen Dienst erwiesen hatte.
    Nun war jedoch die Mittagsstunde Ihrer Ladyschaft heilig, und unter keinen Umständen durfte sie in dieser Zeit gestört werden. Dies enthob Olivia der Notwendigkeit, ihre Tante über die Ankunft des Besuchers zu informieren.
    Sie betrat den Empfangssalon mit einem freundlichen Lächeln. »Wie geht es Ihnen, Mr. Stevens?« fragte sie und ging ihrem Besucher entgegen, der in der Mitte des Zimmers stand und ihr mit verlegenem Lächeln entgegenblickte.
    Daß ihm Olivia noch dazu die Hand reichte, verstärkte seineVerlegenheit weiter. Es war offensichtlich, daß er sich in dieser vornehmen Umgebung äußerst unwohl fühlte und den Augenblick herbeisehnte, sich wieder verabschieden zu können. Olivia hatte kurz befürchtet, der Mann könne, obwohl er an Ort und Stelle einen Finderlohn ausgeschlagen hatte, nun mit unverschämten Geldforderungen an sie herantreten. Beim Anblick des verlegenen Handwerkers wußte sie, daß diese Sorge unbegründet war. »Bitte, nehmen Sie Platz, Mr. Stevens«, forderte sie ihn auf und wies auf den Sessel gegenüber der Bank, auf der sie sich niedergelassen hatte.
    »Was kann ich für Sie tun?«
    »Zu gütig, Miss«, stammelte Mr. Stevens und setzte sich vorsichtig auf die äußerste Kante des Möbels. Den Hut hielt er noch immer fest in beiden Händen, als wäre er ihm eine Stütze.
    »Nun?« fragte Olivia aufmunternd.
    »Tja, es ist so, Madam. Ich hoffe, Sie finden es nicht unverschämt von mir, da einfach so hereinzuschneien bei Ihnen. Aber als ich es erfahren habe, dachte ich, Sie könnten mir vielleicht ’nen Tip geben. Und wo Sie doch gesagt haben, ich könnte mich an Sie wenden, da dachte ich, ich kann es ja mal versuchen …« er beendete seine verworrene Rede und blickte Olivia hilfesuchend an.
    »Was haben Sie denn erfahren? Welchen Tip kann ich Ihnen denn geben?« fragte Oliva, die sich keinen Reim auf das Gehörte machen konnte. »Verstehe ich Sie richtig, Sie wollen einen Rat bei mir einholen?«
    »Nun, ’nen Rat nicht gerade Ma’m«, beeilte sich ihr Gegenüber zu sagen: »Eigentlich ist’s ne Auskunft. Nur ’ne Auskunft, weiter nichts.«
    »Ja, aber sagen Sie doch schon, welche Auskunft ich Ihnen geben kann«, forderte ihn Olivia auf, leicht ungeduldig geworden. Sie war wirklich gespannt, was er von ihr erfahren wollte. Das Folgende hatte sie jedoch nicht erwartet:
    »Es geht um Mr. Sudbury, Ma’m – Lord Sudbury, sollte ich wohl sagen«, erklärte er. »Sie können mir nicht vielleicht sagen, wo ich den finde?«
    »Lord Sudbury!« wiederholte Olivia entgeistert und starrte ihren Besucher an.
    »Ja, ich dachte, wo Miss sozusagen die Schwester von Seiner Lordschaft ist, da dachte ich …« er hielt mit seiner Erklärung inne, als ihm das versteinerte Gesicht seiner Gastgeberin auffiel.
    »Ich bin nicht Lord Sudburys Schwester«, entgegnete diese scharf. »Wie kommen Sie zu dieser Annahme?«
    Mr. Stevens rutschte unruhig auf seiner Stuhlkante hin- und her.
    »Ich weiß nicht, woher ich es habe, Miss. Hat jemand meinem Burschen gesagt, glaube ich. Ja, so war es. Irgend jemand sagte zu meinem Burschen: ›Hast du schon gehört, Lady Sudbury‹, sagte er, ›Lady Sudbury hat Mylord Redbridge geheiratet.‹ So war das, Miss. Und da dachte ich: So ein Zufall! Wo ich Ihnen, Miss, doch aus der Patsche geholfen habe, sozusagen, nicht wahr. Und da dachte ich, gehst du zu der freundlichen Miss und fragst sie einfach, wo Lord Sudbury ist.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, wer Ihrem Burschen die Information geben konnte, Mr.

Weitere Kostenlose Bücher