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Die Braut des irischen Kriegers (German Edition)

Die Braut des irischen Kriegers (German Edition)

Titel: Die Braut des irischen Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham
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schlagen.
    Als die Reihen seiner Bogenschützen nun eine ganze Salve Pfeile losließen, brach unter den Zyprioten, die offensichtlich überrascht worden waren, Chaos aus. Sobald er das flachere Wasser erreicht hatte, zog Liam sein Schwert und stürmte mit den anderen Männern vorwärts. Sein Puls hämmerte gleichermaßen vor Furcht wie vor Kampfeslust. Von Kindesbeinen an war er von seinem Vater und seinen Onkeln im Kampf ausgebildet worden, und als er nun dem Feind entgegentrat, wurde bald klar, dass dies keine Krieger waren.
    Bauern und Kaufleute waren von ihrem Herrscher geschickt worden, das Land zu verteidigen … Ohne ordentliche Waffen jedoch starben sie zu Hunderten. Daher beschloss Liam, sie sein Schwert nur spüren zu lassen, wenn man ihn direkt attackierte.
    Es gelang ihm und seinen Männern mühelos, am Feind vorbei in das Hügelland vor der Stadt vorzudringen. Die Silhouetten der antiken römischen Ruinen, die über die ganze Insel verteilt zu finden waren, lagen im Morgengrauen vor ihnen. Nahe dem Stadtzentrum lag die Festung, in der Liam die Prinzessin und die Königin vermutete. Und Adriana würde dort sein.
    Er sah ihr Gesicht noch ganz deutlich vor sich, ihre dunklen Augen und ihren schlanken Körper. Sie besaß mehr Mut als jede andere Frau, die er kannte; eine wahre Kämpferin. Es war ihm nicht leichtgefallen, sie hier zurückzulassen, aber wer außer ihm hätte Richard die Botschaft von ihrer Gefangennahme überbringen sollen?
    Die Ruinen einer alten Basilika schienen den Kern der Festung zu bilden. Als sie sie erreichten, befahl Liam seinen Männern, hinter einem verfallenen Gebäude in Deckung zu bleiben, während er selbst die Verteidigungslinie erkundete und versuchte herauszufinden, wo sie am besten eindringen konnten. Aye, sie konnten es wahrscheinlich durch das Haupttor schaffen, aber da er nicht wusste, wie viele Wachen dort postiert waren, würde es seine Männer nur unnötig in Gefahr bringen.
    Er schaute an der Festung empor zu den befestigten Türmen. In einem davon vermutete er die Frauen. Keiner seiner Männer wusste von den Gefangenen; er hatte ihnen nur gesagt, dass sie die Verteidigungsanlagen der Festung auskundschaften würden. Gerade wollte er sie die Festungsmauer entlangführen, da hörte er ganz in der Nähe Waffenklirren und gebrüllte Befehle.
    Hastig bedeutete er zweien seiner Leute, ihm zu folgen, während die anderen sich auf die andere Seite der Festung zurückzogen. Leichtfüßig, eine Hand am Schwert, rannte Liam voran, bis er weiter vorn eine verschleierte Frau durch die Straßen hetzen sah. Zwei Wächter waren ihr auf den Fersen und würden sie jeden Moment eingeholt haben. Für einen Moment überlegte er, ob er ihr helfen oder sich an seine Mission halten sollte, doch als die Frau ihn entdeckte, stürzte sie förmlich auf ihn und seine Männer zu.
    Sie schaffte es nicht. Eine der Wachen packte sie an ihrem Schleier, riss sie brutal zurück und hob die Klinge. Ohne nachzudenken, stürmte Liam vor, ein wildes Gebrüll ausstoßend. Ehe der Mann reagieren konnte, hatte Liam ihm bereits sein Schwert in den Leib gerammt.
    Ein letzter entsetzter Blick, dann fiel die Waffe des Verletzten zu Boden, und er ließ die Frau los. Der zweite Wächter warf nur einen Blick auf seinen gefallenen Kameraden und floh.
    Liam fluchte. Ihre Chancen, unbemerkt in die Festung einzudringen, waren dahin, da der Mann unzweifelhaft Alarm schlagen würde. Er steckte sein Schwert weg und streckte der Frau seine Hand entgegen. Und erstarrte vor Verblüffung, als sie sich ihm plötzlich in die Arme warf!
    Berengarias Herz schlug so schnell, dass sie kaum noch atmen konnte. Der Kaiser hatte sie und die Königin mit seidenen Stricken fesseln lassen, und sie beide hatten eine schlaflose Nacht damit verbracht, auf König Richards Ankunft zu warten. Angesichts der unzähligen Schiffe, die am Horizont aufgetaucht waren, zweifelte sie nicht daran, dass seine Männer bald hier sein würden.
    Die Frage war, was der Kaiser mit ihnen tun würde, wenn die Krieger erst einmal gelandet waren. So sehr sie glauben wollte, dass sie Richard zu viel bedeutete, als dass er um ihr Leben feilschen würde, konnte sie es doch nicht mit Sicherheit wissen.
    Ihre Zusammenkunft auf Sizilien erschien ihr inzwischen fast wie ein Traum, obwohl sie immer noch seinen Kuss auf ihren Lippen spürte. Sie starrte hinaus in die blendende Sonne und spielte mit den Fingern an dem Kreuz, das sie unter ihren Kleidern versteckt

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