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Die Braut des irischen Kriegers (German Edition)

Die Braut des irischen Kriegers (German Edition)

Titel: Die Braut des irischen Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham
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alle Kämpfe innerhalb der Festung zum Erliegen kamen. Isaak Komnenos war nun ein Gefangener des Königs; Zypern war in Richards Hand.
    „Verhaltet Euch ruhig“, sagte Liam zu Adriana. „Es ist noch nicht vorbei.“
    Sie lächelte schwach. „Ich bin froh, wenn es so weit ist.“
    „Eure Majestät“, bat der Kaiser laut. „Ich wünsche mir Frieden zwischen uns. Um Eure Verluste wiedergutzumachen, biete ich Euch zwanzigtausend Goldstücke. Außerdem bekommt Ihr meine einzige Tochter als Geisel, und meine Männer werden mit den Euren auf den Kriegszug gehen.“
    Ein Soldat packte Komnenos am Arm, während Richard wie ein Turm vor ihm aufragte. „Über die Bedingungen sprechen wir später.“
    „Legt mich nicht in Eisen, Eure Majestät. Ich flehe Euch an, legt mich nicht in Eisen.“
    Ein seltsames Lächeln erschien auf Richards Gesicht, während er den Dolch an seinem Gürtel zog und die seidenen Fesseln der Frauen durchtrennte. „Wie Ihr wünscht.“ Als der Kaiser jedoch in Gewahrsam genommen worden war, befahl Richard seinen Rittern: „Fertigt seine Ketten aus Silber!“
    Während der König Berengaria in seine Arme zog und küsste, ließ Adriana sich erleichtert gegen Liam sinken, und er hielt sie fest. Wie wunderbar war es, ihre Wärme, ihr weiches Haar an seiner Wange zu fühlten. Und als sie wie unbewusst mit den Fingerspitzen ihre Lippen berührte, fragte er sich, ob sie die gleichen Gedanken hegte wie er.
    Am nächsten Tag fühlte Berengaria sich, als flatterten Tausende Schmetterlinge in ihrem Magen. Adriana hatte viele Stunden damit zugebracht, ihr beim Baden und Ankleiden zu helfen. Nun betrachtete sie im Spiegel ihr Gewand aus blauer Seide mit silberner Stickerei. Ihr in der Mitte gescheiteltes Haar zierte ein kurzer Schleier, und auf dem Haupt trug sie ein mehrstufiges Diadem mit einem Schwertlilienmuster aus Juwelen. Beinahe schien sie eine Krone zu tragen. Um den Hals trug sie das Kreuz, das Richard ihr geschenkt hatte. Als Gabe für ihren zukünftigen Gemahl hatte sie einen goldfarbenen, mit Edelsteinen geschmückten Gürtel gewählt.
    „Ihr seht wunderschön aus“, rief Adriana, als sie zurücktrat, um ihr die Schleppe zurechtzurücken. Gleich sollte sie als junge Braut zum König geführt werden.
    Berengaria wartete vor der Kapelle des heiligen Georg und konnte gar nicht mehr aufhören zu lächeln, als sie Richard auf seinem goldgezäumten spanischen Ross heranreiten sah. Sein goldfarbener Sattel wurde von zwei eingeprägten Löwen geziert. Wie prächtig er aussah! Er trug eine rosenrote Seidentunika, die von dem Gürtel gerafft wurde, den sie ihm geschenkt hatte, und um seine Schultern lag ein gestreifter Mantel aus silberdurchwirktem Stoff. Sein Schwert aus Damaszenerstahl mit dem goldenen Heft steckte in einer silbernen Scheide.
    Sein Haupt krönte eine Kappe aus scharlachrotem und goldenem Brokat mit eingewebten Tiergestalten. In einer Hand hielt er einen Herrscherstab als Zeichen seiner Macht über die Zyprioten. Als er aus dem Sattel stieg und zum Portal schritt, glänzte sein rötlich-blondes Haar vor dem saphirblauen Meer in der Sonne wie Gold.
    Als er dann ihre Hand ergriff, barst ihr vor Glück beinahe das Herz. Bei keinem anderen Mann hatte sie je so empfunden, und sie hätte sich für ihre Hochzeit keine schönere Insel erträumen können. In der warmen Luft hing der Duft von Jasmin, der an den alten Mauern emporrankte.
    Ich könnte ihn lieben, wurde ihr bewusst, und als sie in seine Augen sah, las sie ähnliche Gefühle darin. Sie fühlte sie sich geehrt, seine Ehefrau werden zu dürfen.
    Nachdem sie ihr Ehegelübde gesprochen hatten, gab der Bischof von Evreaux ihnen seinen Segen und beendete die Messe. Berengaria nahm Richards Arm und war fortan gesalbte und gekrönte Königin von England und Zypern.
    Die Hochrufe der Männer hallten durch die Festung, aber Berengaria kümmerte ihr neuer Titel nur wenig. Sie hatte nur Augen für den Mann, der sie gerettet und vor Unheil bewahrt hatte. Der gerade ihre Hände mit den seinen umfing.
    „Ich bin froh, dass du zu unserer Trauung kein Kettenhemd tragen musstest“, neckte sie ihn. Richard stahl ihr einen Kuss und zog sie an sich. Von der Wärme seiner Lippen und seiner glühenden Leidenschaft erregt, klammerte sie sich an ihn, als könnte er ihr heftig klopfendes Herz beruhigen.
    „Ich würde in Sack und Asche gehen, wenn ich nur dich zur Braut bekomme.“ Sanft fuhr er mit der Hand über ihren Rücken, als könne er es kaum

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