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Die Braut des Normannen

Die Braut des Normannen

Titel: Die Braut des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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wahrscheinlich war ihr gar nicht bewußt, wie sehr sie ihm geschmeichelt hatte. Seine Frau hatte keine Ahnung, was fair war und was nicht. Offensichtlich glaubte sie, daß es bestimmte Verhaltensregeln gab.
    Sie irrte sich gründlich, aber er hatte nicht vor, ihr zu erklären, daß es in einem Kampf keinerlei Regeln gab. Er freute sich viel zu sehr darüber, daß sie so besorgt um ihn gewesen war. Er stellte sie neben dem Bett auf die Füße und griff nach dem Band, das ihr Hemd zusammenhielt.
    »Was tust du da?« fragte sie.
    »Ich ziehe dir das Hemd aus.«
    Sie wollte seine Hand wegschieben. »Ich möchte es anbehalten.«
    »Das möchte ich aber nicht.«
    Das Hemd fiel zu Boden, und Nichola schämte sich zu sehr wegen ihrer Nacktheit, als daß sie einen Streit hätte anfangen können. Sie riß die Bettdecke zurück und sprang ins Bett. Royce konnte nur einen flüchtigen Blick auf sie werfen, bevor sie sich unter der Decke verkroch. Ihre Scheu amüsierte ihn. Royce zog sich aus, löschte die Kerze und legte sich auch ins Bett. Ihm war es sehr recht, daß er sie nicht zwingen mußte, näher zu ihm zu rücken – die Kälte kam seinen Wünschen entgegen. Nichola schmiegte sich an ihn, um sich zu wärmen, und er schlang die Arme und Beine um sie. Schon nach ein paar Minuten hörte sie auf zu zittern.
    Es gefiel ihm, sie in den Armen zu halten, und der leichte Duft, der ihrer Haut entströmte, war betörend genug, um einen Mann in Verwirrung zu stürzen. Er begehrte sie und seufzte laut, als er sich dessen bewußt wurde. Es wäre zuviel für sie – er hatte ihr in der letzten Nacht Schmerzen zugefügt, und sie brauchte Zeit, bis sie das Gefühl des Wundseins losgeworden war. Außerdem war sie am heutigen Abend durch die Hölle gegangen, und auch von diesen Aufregungen mußte sie sich erst erholen. Nein, er würde sie in dieser Nacht nicht anrühren.
    Sein Körper schenkte der Entscheidung, die sein Verstand gefällt hatte, keinerlei Beachtung, und das Verlangen pochte schmerzhaft in seinen Lenden.
    Zum Teufel, wenn er in ihrer Nähe war, hatte er nicht mehr Disziplin als ein Ziegenbock. Royce verstand selbst nicht, warum er sich so wenig unter Kontrolle hatte – Nichola war schließlich nur seine Frau. Es war tatsächlich ziemlich erschreckend, daß sie so eine starke Wirkung auf ihn ausübte.
    »Was hast du mit Thurston vor?« flüsterte Nichola in der Dunkelheit. Während sie atemlos auf seine Antwort wartete, spannte sich ihr Körper an.
    »Ich habe gar nichts mit ihm vor.«
    »Hast du ihn eingesperrt?« fragte sie verständnislos. »Wirst du ihn nach London bringen?«
    Royce drückte sie an sich. »Ich habe ihn laufen lassen, Nichola.«
    Diese Eröffnung versetzte sie so sehr in Erstaunen, daß sie eine ganze Weile kein Wort herausbrachte. Schließlich murmelte sie: »Bekommst du denn keine Schwierigkeiten, wenn du ihn gehenläßt?«
    Diese Frage war so lächerlich, daß er die Lippen verzog. »Nein«, erwiderte er kurz angebunden.
    »Ich habe den Tumult bis hierher gehört«, fuhr Nichola fort. »Es klang, als ob eine Wand eingestürzt wäre.«
    Nichola legte eine Hand auf Royces Brust und strich geistesabwesend darüber. O Gott, die Haut dieser Frau fühlte sich so zart und warm an .. .Royce hielt ihre Hand fest, und ihr wurde klar, daß er nicht die Absicht hatte, ihr eine Erklärung für den Lärm, den sie vorhin gehört hatte, abzugeben. »Habt ihr gekämpft?« hakte sie deshalb nach.
    »Nein.«
    »Aber was hatte der Lärm dann zu bedeuten?«
    Er stöhnte – Nichola gab niemals auf, bevor sie alle Antworten erhalten hatte. »Das Kaminsims ist eingebrochen«, erklärte er mit schläfriger Stimme.
    Nichola richtete sich auf, um ihn anzusehen, und bemerkte, daß seine Augen geschlossen waren. »Er ist einfach so eingebrochen?«
    »Schlaf jetzt, Nichola. Es ist schon spät.«
    »Warum hast du Thurston gehen lassen?«
    »Du weißt genau, warum.«
    »Meinetwegen, stimmt's?«
    Er schwieg.
    Nichola hauchte ihm einen Kuß auf das Kinn. »Danke.«
    Royce öffnete die Augen und blitzte sie an. »Du hast keinen Grund, dich bei mir zu bedanken«, erklärte er barsch und abweisend. »Ich wollte mit Thurston reden, und genau das habe ich getan. Ich gab ihm die Gelegenheit, sich zu ergeben, aber ex hat sich anders entschieden. Du weißt sicher, was das bedeutet, oder?«
    Nichola war sich durchaus darüber im klaren, aber sie verspürte keine Lust, die Konsequenzen zu diskutieren. Sie drehte sich weg, aber Royce hielt ihren

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