Die Braut des Normannen
Nacken mit eisernem Griff fest. »Ich kann nicht zulassen, daß du dir selbst etwas vormachst. Thurston wird bis zum Schluß Widerstand leisten, und wenn er noch einmal diese Festung betritt, werde ich ihn töten müssen.«
»Aber was wird aus Ulric?« rief Nichola aus. »Thurston kommt bestimmt zurück, um seinen Sohn abzuholen. Du kannst doch nicht...«
Royce zog ihren Kopf behutsam an sich und erstickte ihre Proteste mit einem langen Kuß. Eigentlich wollte er sie nur von ihren Sorgen ablenken, doch ihre Lippen waren so weich und öffneten sich ihm so bereitwillig, daß er nicht aufhören konnte, ihren unglaublich süßen Geschmack zu kosten. Sein Mund brannte heiß, und seine Zunge versank fordernd in den feuchten Tiefen. Nichola genoß diese Liebkosung, das verriet ihm ihr leises lustvolles Stöhnen. Lieber Himmel, wie er sie begehrte! Seine Zunge glitt in erotischem Rhythmus vor und zurück, und Royce sehnte sich nach mehr ...Er konnte Nichola nicht nah genug sein. Mit einer Hand hielt er sie im Nacken fest, während die andere ihr Gesäß umfaßte und er sein steifes Glied an ihre erhitzte Haut preßte.
Sie war außer Atem, als er sie schließlich freigab, und auch er hatte Mühe, Luft zu bekommen, und starrte ihren Mund an. Ihre verlockenden Lippen waren gerötet und ein wenig angeschwollen. Royce strich mit dem Daumen über ihre Oberlippe, und während er ein paarmal tief durchatmete, um sich zu beruhigen, spürte er, wie ihr Herz heftig an seiner Brust pochte.
»Hör mir gut zu«, forderte er mit heiserer Stimme. »Thurston kommt nicht hierher zurück, statt dessen schickt er Verwandte seiner Frau, die Ulric zu sich nehmen. Wenn sich diese Leute als zuverlässig erweisen, dann werde ich ihnen gestatten, daß Kind mitzunehmen.«
»Nein!« Nichola versuchte, ihren Mann von sich zu stoßen.
»Doch.« Er schlang ein Bein um ihre Schenkel und hielt sie so gefangen. »Thurston ist Ulrics Vater, und ich habe diesem Vorschlag zugestimmt, weil er ein Mitglied deiner Familie ist. Nichola, ich erwarte, daß du mir nicht widersprichst.«
»Genauso wie du erwartest, daß ich dir wegen Justin nicht widerspreche? Du verweigerst mir, daß ich meinen Bruder sehe, und erklärst mir nicht einmal, warum du es mir verbietest. Du verlangst zuviel von mir, Royce.«
»Ich verlange nur so viel, wie du mir geben kannst«, erwiderte er, bevor er einen Kuß auf ihre Stirn drückte. »Ich will dir nicht weh tun, indem ich dich von Justin fern halte.«
»Aber genau das tust du.«
»Ich verstehe. Aber glaubst du tatsächlich, daß ich dir verbiete, ihn zu sehen, nur weil ich dich verletzen will?«
»Nein«, gab sie seufzend zu. »Eine solche Engstirnigkeit würde nicht zu dir passen.«
»Bist du nie auf den Gedanken gekommen, daß diese Forderung überhaupt nichts mit dir zu tun hat? Daß ich möglicherweise nur Justins Wohlergehen im Sinn habe, wenn ich dich nicht zu ihm lasse?«
»Justin liebt mich, und er braucht mich.«
»Nichola, du bist die letzte Person, die er jetzt braucht.«
Sein wütender Tonfall irritierte sie. »Ich würde Justin niemals etwas zuleide tun.«
»O doch, das würdest du«, erwiderte Royce und schüttelte ärgerlich den Kopf. »Ich entsinne mich ganz genau, daß wir, als wir das Kloster verließen, über Justins Schicksal gesprochen haben. Ich erklärte dir damals, daß ich die Verantwortung für Justin übernehmen würde. Hast du mir denn nicht zugehört?«
»Ich erinnere mich nicht daran«, murmelte sie. »Ich war damals außer mir. Aber du glaubst doch nicht im Ernst, daß ich meinem eigenen Bruder wissentlich Schaden zufügen würde. Ich habe mich mein ganzes Leben lang um Justin gekümmert – er ist das Nesthäkchen der Familie, und jetzt bin ich ...«
»Nichola, erspare mir diese Erklärungen. Justin würde deine Sorge um ihn als Mitleid deuten, und es würde ihn tief treffen, wenn du dich um ihn kümmerst. Er hat jetzt genug andere Sorgen, und ich lasse nicht zu, daß du ihn durch deine Fürsorge noch mehr belastest.«
»Was bereitet ihm denn solche Sorgen?«
»Ich.«
Seltsam, aber diese überhebliche Antwort besänftigte sie. In ihrem Herzen wußte sie, daß Royce recht hatte – Justin war sehr stolz, und es wäre erniedrigend für ihn, wenn sie seinen Kampf, sich zurecht zu finden, beobachten würde. Sie wäre nicht fähig, ihre Sorge um ihn zu verbergen, und ganz sicher würde Justin sie falsch verstehen und denken, daß sie ihn bemitleidete.
Und ihr Mann hatte auch recht, was
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