Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Braut des Normannen

Die Braut des Normannen

Titel: Die Braut des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
bekräftigte sie.
    Er seufzte.
    Nichola schaute auf, um zu erfahren, ob er lächelte oder böse war, aber seine Miene verriet nicht viel. Er sah beinah so aus, als hätte sie ihm gerade den Speiseplan für den kommenden Abend vorgelegt. »Was hältst du davon, Royce?« wollte sie wissen.
    »Ich verstehe, warum du deinem Bruder gesagt hast, du würdest mich lieben«, erklärte er. Er nickte, um seine Aussage zu unterstreichen. »Du wolltest seine Unterstützung für uns gewinnen?«
    »Seine Unterstützung?«
    Royce nickte wieder – er hatte sich alles ganz genau überlegt und klang so verdammt logisch. Nichola wünschte, sie könnte ihm einen kräftigen Tritt in sein Hinterteil versetzen.
    »Du wolltest, daß Thurston mich akzeptiert. Deshalb hast du behauptet, daß du mich liebst.«
    Er nahm doch tatsächlich an, sie hätte ihren Bruder belogen! Nichola riß die Augen auf. Sie wußte nicht, ob sie den Irrtum aufklären sollte oder nicht. Diese Unterhaltung verlief ganz und gar nicht so, wie sie es geplant hatte.
    »Ich wollte Thurston klarmachen, daß ich mit dir glücklich bin«, sagte sie. »Er fragte mich, ob ich mit ihm gehen und dich verlassen wollte.«
    »Und daraufhin hast du ihm erklärt, daß du mich liebst und bei mir bleiben willst, aber du dachtest dabei an Ulric und Justin, nicht wahr?«
    »Das auch«, murmelte sie und trommelte wieder auf die Tischplatte. »Ich habe versucht, ihn davon zu überzeugen, daß ich dich zu meinem Ehemann erwählt habe.«
    »Das hast du ja auch getan.«
    Sie drehten sich im Kreis. Royce ging vor dem Tisch auf und ab. »Das war sehr vernünftig, meine Liebe. Du hattest vor, deinem Bruder die neuen Umstände begreiflich zu machen. Aber leider hast du ihn dadurch nur in Rage gebracht. Deshalb hat Thurston dich eine Verräterin genannt.«
    »Eine sehr logische Schlußfolgerung«, meinte sie. »Du hast das ganz genau durchdacht, stimmt's? Aber du schuldest mir immer noch eine zufriedenstellende Antwort. Möchtest du, daß ich dich liebe?«
    »Ich weiß in solchen Dingen nicht besonders gut Bescheid«, gestand er zögernd ein. »Willst du mich denn lieben?«
    Sie hätte ihn wirklich gern erdrosselt. Es war offensichtlich, daß er nicht die leiseste Ahnung hatte, wie wichtig ihr diese Frage war, sonst hätte er sich nicht so blasiert benommen. Nichola war zum Weinen zumute, und gleichzeitig hatte sie große Lust, etwas zu zertrümmern.
    »Ist das alles, was du dazu zu sagen hast?« fragte Nichola.
    »Nein.«
    Ihr Herz hämmerte mit einem Mal wie wild. Vielleicht würde er ihr jetzt sagen, daß er sich ihre Liebe wünschte. In den letzten Minuten war ihr klargeworden, daß ihre Hoffnung, er würde ihre seine eigenen Gefühle gestehen, nicht erfüllt wurde. Sie wußte jetzt, daß Royce sie noch nicht liebte, aber vielleicht würde seine Haltung ihr gegenüber etwas gemäßigter werden. Mit der Zeit, wenn sie ihm ihre Zuneigung zeigte und ihn sanft drängte, würde er sich vielleicht doch entschließen, sie zumindest ein wenig zu lieben.
    Royce gelang es nicht, seine Verwirrung vollständig zu verbergen. Nichola starrte ins Leere und wirkte abwesend. Es war offensichtlich, daß sie mit offenen Augen träumte.
    »Du solltest mir weiter zuhören«, forderte Royce sie auf.
    Sie lächelte ihn an. »Ja, mein Lieber.«
    »Wo war ich stehengeblieben?« fragte er zerstreut.
    »Ich fragte dich, ob du möchtest, daß ich dich liebe, und du sagtest, daß du in solchen Dingen nicht besonders gut Bescheid weißt. Dann wollte ich wissen, ob das alles ist, was du dazu zu sagen hast, und ...«
    »Ja, jetzt erinnere ich mich wieder«, unterbrach er sie und begann erneut, auf und ab zu gehen. Er war wild entschlossen, das Gespräch nicht mehr auf Liebe zu bringen. Gott allein wußte, wie unbehaglich ihm bei diesem Thema zumute war. »Nichola, ich weiß, daß es dir schwerfällt, aber wenn du darüber nachdenkst...«
    »Ja?« fragte sie atemlos. Jetzt würde er genau das sagen, was sie sich so verzweifelt wünschte. Daß er zögerte, war für Nichola Beweis genug. Außerdem schien er ziemlich aufgewühlt zu sein, und das war ein weiteres gutes Zeichen.
    Er räusperte sich und drehte sich zu seiner Frau um.
    Sie setzte sich aufrecht hin und wartete.
    »Die Ehe ist wie eine Landkarte«, sagte er.
    Sie sprang auf die Füße. » Was?«
    »Die Ehe ist wie eine Landkarte, Nichola.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Willst du wissen, was ich denke?« fragte sie.
    Lieber Himmel, war sie wütend! Er war verblüfft

Weitere Kostenlose Bücher