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Die Braut des Normannen

Die Braut des Normannen

Titel: Die Braut des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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verschwendet.«
    Sein Blick wanderte über die ganze Gruppe. »Lawrence hat euch Aufgaben zugeteilt, durch die eure Körper gestählt wurden, aber jetzt wird es Zeit, daß ihr lernt, euren Verstand zu benutzen. In einer Schlacht hilft euch Stärke ohne List nicht weiter. Morgen beginnt eure Ausbildung bei den erfahrenen Rittern.«
    Freudengeschrei brandete auf. Die jungen Männer hatten also den ersten Teil ihrer Ausbildung hinter sich gebracht. Das mußte gefeiert werden.
    Royce lächelte – morgen abend würde den Burschen nicht mehr zum Lachen zumute sein. Nein, jeder Muskel und jeder Knochen würde ihnen weh tun. Der erste Tag bei den geschickten Kriegern war für jeden Jungen der schlimmste seines Lebens.
    Nichola lief auf den Hof, als sie das Gebrüll hörte. Sie war neugierig, was du unten vor sich ging, und lief zum Wehrgang. Sie sah, daß einige junge Männer Justin und ihren Mann umringten.
    Sie erschrak, unterdrückte aber ihre Angst. Plötzlich stürzte sich Justin auf Royce, und sie hätte beinah laut aufgeschrien. Ihr Bruder hatte den Angriff nur vorgetäuscht und wich in letzter Sekunde zur Seite aus, um Royce von hinten in die Beine zu treten.
    Royce wehrte den Tritt ab und hielt Justin mit einer Hand an der Schulter fest. Nicholas Bruder stolperte vorwärts, erholte sich aber rasch wieder, und startete den nächsten Angriff.
    Eher durch Zufall war Justin erfolgreich. Seine Faust traf in dem Bruchteil einer Sekunde ihr Ziel – das Kinn seines Gegners –, als Royce Nichola auf dem Wehrgang entdeckte.
    Royce schlug instinktiv zurück, und Justin fiel. Dann setzte Royce nach und stellte seinen Fuß auf Justins Brust, um gleich darauf einen äußerst seltsamen Befehl zu geben.
    »Lächle, Justin.«
    »Was?« Justin schnappte nach Luft.
    »Ich sagte: lächle«, wiederholte Royce gefährlich leise. »Sofort, verdammt nochmal.«
    Justin lächelte.
    Nichola wollte wirklich nicht eingreifen, aber als sie ihren Bruder auf dem Boden liegen und all die anderen Soldaten grinsen sah, vergaß sie ihre guten Vorsätze.
    Justins Gesicht war von ihr abgewandt, so daß sie sein Lächeln nicht sehen konnte.
    »Royce, mein Bruder hat nur eine Hand.«
    Lieber Himmel, sie hatte ihn gar nicht anschreien wollen.
    »Aber ich habe zwei«, rief Royce zurück.
    Nichola war schon auf dem Weg zu den beiden, aber Royces grausame Bemerkung hielt sie auf.
    Sie starrte ihren Mann an. Er zwinkerte ihr zu, dann drehte er sich wieder zu dem lächelnden Justin um und lachte.
    Nichola wich einen Schritt zurück, schüttelte den Kopf und trat den Rückzug an.
    Royce seufzte – er wußte genau, daß sie nichts verstand. Er bot Justin die Hand und half ihm beim Aufstehen. »Du warst gut«, lobte er Justin. »Zur Belohnung dafür, daß dein Hieb mich getroffen hat, wirst du zusammen mit den anderen drei Soldaten heute Abend bei mir essen.«
    Justin grinste. Seine Wangen waren gerötet, als er sich zu den anderen Männern in die Reihe stellte.
    Royce verschränkte die Hände auf dem Rücken und musterte die Truppe eingehend. »Ich habe euch noch etwas zu sagen. Ihr alle seid Freunde geworden, und so sollte es auch sein, aber wenn ihr gegeneinander kämpft, dann zählt die Freundschaft nichts mehr. Ihr dürft niemanden verschonen, auch wenn ihr meint, Gründe dafür zu haben. Was ihr aus Freundlichkeit, oder weil ihr jemanden schützen wollt, tut, könnte in einer echten Schlacht zum Verhängnis für euren Freund werden – er könnte getötet werden.«
    Sie wußten alle, worauf er anspielte, dessen war Royce sicher. Seine nächste Bemerkung war an Justin gerichtet. »In einer Schlacht gibt es keine Vergünstigungen, weil du nur eine Hand hast. Aus diesem Grund reicht es nicht, wenn du so gut wie die anderen bist – du mußt besser sein.«
    Justin nickte. »Baron, wann werde ich kampfbereit sein?«
    Royce lächelte. »Du wirst es selbst merken, das braucht dir niemand zu sagen.«
    Lawrence trat vor. »Zur Feier eures letzten Tages als Tauben erlaubt euch der Baron vielleicht, beim Fußball zuzusehen.«
    Royce nickte. König William verabscheute dieses Spiel, weil er meinte, daß es die Ritter von ihren eigentlichen Aufgaben ablenken würde. Aber Royce machte gelegentlich eine Ausnahme, weil er selbst dieses rüde Spiel, bei dem ein Lederball von einem Ende des Feldes gebracht werden mußte, sehr mochte. Es gab nur eine einzige Regel: Die Ritter durften den Ball nicht mit den Händen berühren. Das Spiel endete meist blutig.
    »Du führst die

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