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Die Braut des Normannen

Die Braut des Normannen

Titel: Die Braut des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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konnte unter Umständen den Tod für Nicholas Bruder bedeuten, wenn es wirklich ernst wurde.
    Justin hatte jedoch nicht vor, sich zu drücken – er bahnte sich einen Weg durch die Gruppe und drängte sich nach vorn.
    »Wie vielen Männern gebt Ihr die Gelegenheit, Baron?« rief er.
    Ingelram und Bryan stellten sich an Justins Seite, während sich die anderen hinter ihm postierten. Justin benahm sich, als wäre er ihr Sprecher, und Royce war so angenehm überrascht über diese Wendung, daß er beinah laut gelacht hätte. Lawrence hatte ihm stets Bericht über Justins Fortschritte erstattet, aber selbst mitanzusehen, wie sich der Junge stolz behauptete, war eine echte Freude, die ihm das Herz wärmte.
    »Ich habe nicht viel Zeit zu verschwenden«, versetzte Royce. »Deshalb werde ich nur gegen vier von euch kämpfen. Da du dich schon dazu aufschwingst, für die ganze Truppe zu sprechen, wirst du einer der vier sein. Bestimme du die anderen drei, Justin, und dann halte dich zurück, wie es sich für einen echten Anführer gehört.«
    Justin nickte und drehte sich zu seinen Freunden um, hielt aber mitten in der Bewegung inne. »Was geschieht, wenn einer von uns Euch zu Boden schickt, Baron?«
    Royce verkniff sich ein Lächeln. »Er wird gebührend belohnt.«
    Justin lächelte und beriet sich mit den anderen Männern. Royce und Lawrence standen daneben, als die Soldaten die drei Männer bestimmten.
    »Du hast deine Sache gut gemacht«, lobte Royce Lawrence flüsternd. »Justin ist stark und gesund.«
    »Er ist bereit für die eigentliche Ausbildung«, erwiderte Lawrence. »Ebenso wie die anderen.«
    Die Tauben waren sich einig geworden. Ein rothaariger Bursche namens Merrill strebte nach vorn und verbeugte sich erst vor Royce, dann vor Lawrence.
    Royce ging einen Schritt auf ihn zu. »Wir benutzen keine Waffen«, bestimmte er.
    Merrill löste seinen Schwertgurt und reichte Justin die Waffe, dann wandte er sich wieder seinem Baron zu. »Ich bin kampfbereit, Mylord.«
    Royce lachte. »Nein, das bist du nicht. Vielleicht bist du nach drei Monaten Ausbildung bei mir kampfbereit, aber heute kannst du das noch nicht behaupten, Merrill.«
    Er forderte den jungen Soldaten mit einer Geste zum Angriff auf.
    Merrill umkreiste ihn langsam, aber Royce rührte sich nicht vom Fleck.
    Als Merrill hinter seinem Baron stand, startete er eine Attacke – er wollte seinen Herrn im Nacken packen und zu Boden ringen.
    Royce wartete, bis er die erste Berührung spürte, dann wirbelte er herum, riß den jungen Soldaten mit einer Hand von den Füßen und schleuderte ihn über seine Schulter zu Boden. Merrill landete ächzend auf seinem Hinterteil.
    »Du hast mir zuviel Zeit gegeben, Merrill. Ich konnte lange darüber nachdenken, was du vorhast, und mich darauf vorbereiten«, erklärte Royce. »Wenn du einen Gegner mit einem Angriff von hinten überraschen willst, mußt du sehr schnell sein, wenn du dich anschleichst. Verstanden?«
    Merrill nickte, und Royce reichte ihm die Hand. Merrill ergriff sie und wurde auf die Füße gezogen.
    »Der nächste«, befahl Royce.
    Bryan kam nach vorn. Er hatte sein Schwert bereits abgenommen und schwang seine Fäuste. Er holte zu einem Schlag aus, der jeden anderen Mann niedergestreckt hätte, aber Royce war nicht wie die anderen Männer. Leider bedachte Bryan diese Tatsache bei seinem Angriff nicht. Royce fing die geballte Faust mit einer Hand auf und hielt sie fest.
    »Und jetzt, Bryan?« fragte er.
    Bryans Hand schmerzte höllisch, und er fühlte sich, als hätte er auf eine Steinmauer eingedroschen. Er zog eine Grimasse und versuchte Royce mit der anderen Faust zu treffen. Royce wehrte den Hieb ab und brachte Bryan zu Fall.
    »Auch Bryan hat mir die Gelegenheit gegeben, mich vorzubereiten«, erklärte er der Gruppe. »Ihr solltet mit allem angreifen, was euch zur Verfügung steht, und alle Methoden, die euch einfallen, anwenden. Du hast Füße, Bryan, benutze sie.«
    »Ja, Baron.«
    Ein dritter Soldat kam in den Kreis. Sein Name war Howard, und er erwies sich als etwas schlauer. Royce mußte zweimal zuschlagen, ehe er zu Boden ging.
    Dann war Justin an der Reihe. Royce sah ihn lange an.
    »Was hast du von den ersten drei Herausforderern gelernt?«
    »Ich habe gelernt, meine Füße und meine Faust einzusetzen«, antwortete Justin. »Und daß ich jede Methode – ob fair oder hinterlistig – anwenden kann, um Euch zu Boden zu schicken, Baron.«
    Royce nickte. »Dann habe ich meine Zeit nicht

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