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Die Braut des Normannen

Die Braut des Normannen

Titel: Die Braut des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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gerade daran erinnert, zu erwähnen, daß Lady Nichola ihren vollständigen Besitz mit in die Ehe bringen wird – Ländereien, so weit das Auge reicht. Diese großzügige Mitgift mache ich dem zukünftigen Gemahl dieser tapferen Frau zum Geschenk.«
    Beifall brandete auf. William lächelte erfreut über die Begeisterung seiner Männer.
    Der Lärm war ohrenbetäubend – bis zu dem Moment, in dem Lady Nichola die Halle betrat. Sofort senkte sich Grabesstille über den Saal. Die Hurra-Rufe der Männer verstummten ebenso wie das Kichern der Frauen, und alle starrten fasziniert die wunderschöne Frau an, die von den Soldaten hereingeführt wurde.
    Nichola war ganz in Weiß gekleidet, und ein goldener Gürtel hielt ihr Gewand in der Taille zusammen. Ihr loses, gelocktes Haar fiel ihr über die Schultern und umwehte sie bei jedem Schritt.
    Sie sah aus wie eine Märchenfee. Royce stand ganz hinten und lehnte an der Wand, aber er war groß genug, um Nichola ungehindert betrachten zu können.
    »Gütiger Gott, sie ist wirklich eine Schönheit«, bemerkte Lawrence hingerissen.
    Royce stimmte ihm zu, aber im Grunde beeindruckte ihn Nicholas königliche Haltung, die Stolz und Würde verriet, weit mehr als ihre Schönheit.
    Er war sicher, daß sie sich zu Tode fürchtete, und trotzdem verbarg sie ihre Gefühle vor der Menge – ihr Gesicht wirkte entspannt und beinah heiter.
    Trotz der Unschuldsmiene, das wußte Royce, war dieser Wildfang imstande, genau in diesem Augenblick einen Doppelmord an dem König und seiner Gemahlin zu planen. Als er hörte, wie sich die Leute zuflüsterten, daß sie wie ein Engel aussah, hätte er fast laut gelacht.
    Lawrence sah gerade noch rechtzeitig zu Royce auf, um sein breites Lächeln zu bemerken. »Werdet Ihr um sie kämpfen, Baron?« fragte er.
    Royce gab ihm keine Antwort.
    Nichola folgte den Soldaten, und als sie vor dem Kamin haltmachten, blieb sie auch stehen. Ihre Begleiter zogen sich zurück, und plötzlich stand sie der Menschenmenge ganz allein gegenüber.
    Sie fühlte sich, als ob man sie einer Meute hungriger Löwen zum Fraße vorgeworfen hätte, und hoffte, daß ihr Gesicht ihre Angst nicht verriet. Ihr Herz hämmerte so heftig, daß es schmerzte, und in ihrem Magen loderte ein Höllenfeuer. Zum Glück hatte sie das Mittagessen, das man ihr gebracht hatte, nicht zu sich genommen, sonst wäre ihr jetzt übel geworden. Alle starrten sie unverhohlen an, und sie spürte die unverschämten Blicke auf sich ruhen. Ihr war, als ob Käfer über ihre Arme huschten.
    Drei kleine Mädchen spähten hinter den Röchen ihrer Mutter hervor, dann liefen sie auf Nichola zu und blieben mit weitaufgerissenen Augen vor ihr stehen.
    »Bist du eine Prinzessin?« hauchte eins der Mädchen.
    Nichola betrachtete das dunkelhaarige Kind, das nicht älter als fünf sein konnte. Seine Neugier wirkte so unschuldig, daß Nichola keinen Anstoß daran nehmen konnte. Sie schüttelte langsam den Kopf, bevor sie den Entschluß faßte, alle Anwesenden zu ignorieren, und ihren Blick auf die gegenüberliegende Wand heftete.
    Baron Guy stand, umringt von seinen Vasallen, in der Mitte des Saals. Er hatte gerade eine amüsante Geschichte zum Besten gegeben, als Nichola hereingeführt worden war, aber er hatte bei ihrem Anblick den Faden verloren – und er fürchtete, auch sein Herz zu verlieren, und obwohl er nicht viel auf Schwärmereien dieser Art gab, war er sicher, daß er sich auf den ersten Blick verliebt hatte. Der riesige Besitz, den König William der angelsächsischen Frau als Aussteuer mitgab, machte sie für ihn nur noch reizvoller.
    Guy beschloß, diese Schönheit unter allen Umständen für sich zu gewinnen.
    Er trat einen Schritt vor und brach das Schweigen in der Halle. »Ich fordere jeden heraus, mit mir um die Hand dieser Frau zu kämpfen, und ich werde alle besiegen«, prahlte er.
    »Ihr werdet nur gewinnen, wenn Baron Royce auf die Teilnahme an dem Turnier verzichtet«, rief ein dreister Ritter.
    Gelächter ertönte, aber Guy behielt die Fassung. Er wandte sich an seinen König und verbeugte sich formvollendet. Dann baute er sich mit gespreizten Beinen und in die Hüfte gestemmten Händen vor den anderen Rittern auf und wartete auf ihre Herausforderung.
    Guy leistete seit fast zehn Jahren Kriegsdienst für William, und die Narben auf seinen Armen waren ein beredtes Zeugnis für die ausgefochtenen Schlachten. Aus purem Glück war sein Gesicht unverletzt geblieben, und die Ladies bei Hofe hielten ihn für

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