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Die Braut des Normannen

Die Braut des Normannen

Titel: Die Braut des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Pein, aber in Wahrheit fühlte sie sich befreit.
    »Gleich tut es nicht mehr weh«, flüsterte Royce und holte zitternd Luft. »Gib mir nur eine Minute Zeit, mein Herz, dann zeige ich dir, wie schön es ist.«
    Sie wollte es gar nicht wissen, sie wollte, daß er sie in Ruhe ließ. Er versuchte sie wieder zu küssen, aber sie drehte das Gesicht weg.
    Royce wußte nicht, wie lange er sich noch beherrschen konnte. Die süße Folter, ganz ruhig in ihr zu sein, bereitete ihm einen pochenden Schmerz. Er reizte ihre Unterlippe mit den Zähnen, bis sie den Mund für ihn öffnete, dann küßte er sie immer leidenschaftlicher. Endlich fühlte er, wie die Starrheit aus ihrem Körper wich und sie seine Schultern und seinen Rücken streichelte.
    Seine Hand wanderte zwischen ihre vereinten Körper und wieder liebkoste sein Daumen den kleinen Punkt, der zwischen ihren weichen, feuchten Lippen versteckt lag. Nichola wurde plötzlich von einem nie gekannten Feuer verzehrt. Royce stöhnte, als er spürte, daß sie sich ihm jetzt rückhaltlos hingab, zog sich ein wenig zurück und stieß behutsam vor.
    Jetzt konnte ihn nichts mehr zurückhalten – er wollte nichts weiter, als ihr Erfüllung zu schenken und seine eigene finden. Er drang immer und immer wieder in sie ein, und der uralte Rhythmus trieb sie beide in einen Strudel der Lust.
    Nichola rief seinen Namen, während eine Welle der Leidenschaft nach der anderen sie überspülte, und als tausend Sonnen in ihr explodierten, schluchzte und weinte sie.
    Im selben Moment fand Royce seine Erlösung und verströmte mit einem lauten Ächzen seinen Samen in sie.
    Nichola glaubte, den Tod gefunden zu haben, aber ihr wild hämmerndes Herz belehrte sie eines Besseren. Als Royce über sie zusammensank, ahnte sie, daß er ähnlich empfand wie sie.
    Sie war vollkommen erschöpft und staunte über das, was mit ihr geschehen war. Sie schloß die Augen und dachte über diese einzigartige, wundervolle Erfahrung nach.
    Royce brauchte lange, um zu sich zu kommen, und am liebsten hätte er sie niemals mehr von der Stelle gerührt. Der Duft der Leidenschaft umhüllte sie, und außer ihnen existierte nichts mehr auf dieser Welt.
    »Royce?«
    Er brummte.
    »Du erdrückst mich.«
    Widerstrebend rollte er sich auf den Recken, und sie schmiegte sich an seine Seite und legte den Kopf auf seine Schulter.
    Sie strich mit den Fingerspitzen über seine Brust. »Habe ich dir Freude bereitet, Royce?«
    Er hielt ihre Hand fest. »Ja.«
    Sie wartete lange auf ein nettes Wort, dann flüsterte sie: »Und?«
    Er gähnte. »Und was?«
    Er wartete auf eine Antwort, und sie wollte ein Lob hören. Beide schwiegen lange, und die Stille warf schwarze Schatten auf ihre wunderbare Vereinigung. Plötzlich war Nichola tief verletzt. Zitternd rutschte sie von Royce weg, zog die Decke bis ans Kinn und drehte sich zur Seite. Am liebsten wäre sie in Tränen ausgebrochen und hoffte nur, daß Royce nicht merkte, wie töricht sie sich benahm.
    »Nichola?« raunte er mit vor Zuneigung rauher Stimme. »Komm zu mir zurück.«
    »Warum?«
    »Du gehörst an meine Seite.«
    Das waren wirklich nicht die zärtlichen Worte, die sie hören wollte, aber dennoch durchflutete sie ein Glücksgefühl. Sie rutschte zu ihm, und Royce legte die Arme um sie und zog sie an sich.
    Kein liebes Wort fiel, er küßte sie nur auf den Scheitel.
    Es war lediglich ein schlichter kleiner Kuß.
    Aber das genügte ihr.

 
12
     
    Royce war schon weg, als Nichola aufwachte. Helles Sonnenlicht strömte durch die geöffneten Fenster. Nichola war erstaunt, daß es schon so spät war – sie hatte noch nie so lange und so tief geschlafen. Das ist verwerflich, dachte sie und seufzte glücklich.
    Sie fühlte sich wunderbar, und selbst die leichte Wundheit zwischen ihren Schenkeln und ihre steifen Beine konnten die Erinnerung an die letzte Nacht nicht trüben.
    Jetzt war sie ganz und gar seine Frau. Sie hatte ihre Pflicht erfüllt und ihm gleichzeitig Freude bereitet.
    Ein neues, schönes Leben konnte beginnen. Royce war ein guter Mann. Natürlich war und blieb er ein Normanne, aber er war verständnisvoll, nett und rücksichtsvoll.
    Nichola trödelte im Schlafzimmer herum, bis ihr bewußt wurde, daß sie sich nur aus Scham und Verlegenheit im Verborgenen hielt. Sie war sich nicht sicher, wie sie sich verhalten sollte, wenn sie Royce wiedersah – ob er wohl wollte, daß sie ihn zur Begrüßung küßte? Sie schüttelte den Kopf über diese närrische Vorstellung. Der Mann

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