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Die Braut des Piraten

Die Braut des Piraten

Titel: Die Braut des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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behaupten, was sie wollte. Phoebe streckte eine Hand aus und zog Nicholas auf die Beine. Er gab das Siegel nur widerwillig her, sodass Cato es ihm sanft entwinden musste und ihm stattdessen eine stumpfe Schreibfeder überließ, die Nicholas nun sofort getröstet mit Entzücken untersuchte.
    »Ich werde mit Olivia den Besuch auf Carisbrooke besprechen«, sagte Phoebe. »Und ich werde dafür sorgen, dass sie sich dem Anlass gewachsen fühlt.«
    Cato widmete sich wieder seinen Briefen, als sich die Tür hinter Frau und Söhnen geschlossen hatte. Er schnitt den Brief mit dem fremden Siegel auf und entfaltete ihn.
    Godfrey, Lord Channing, Stallmeister Colonel Hammonds, spricht Lord Granville seine Verehrung aus. Dank seiner Stellung als Stallmeister verfügt er über Informationen Seine Majestät betreffend, die für Lord Granville vi
elleicht von Interesse sein könnten. Lord Channing erbittet dringend die Gunst eines Gesprächs, wann und wo es Seiner Lordschaft genehm ist.
    Unterzeichnet war das Schreiben mit einigen Schnörkeln im alten Hofstil.
    Cato runzelte die Stirn und versuchte sich zu erinnern, ob er dem Mann je begegnet war. Die erneut aufflammenden Kämpfe hatte den Marquis in den letzten Wochen von Carisbrooke Castle fern gehalten, sodass es möglich war, dass er einen neuen Stallmeister noch nicht kannte. Aber der Name klang vertraut. Die Channings sind eine alte und angesehene Familie mit Gütern in Wiltshire, dachte Cato. Warum aber wandte sich der Mann nicht direkt an Hammond, wenn er Informationen den König betreffend hatte? Seine Neugierde war geweckt. Es würde sich lohnen, der Frage nachzugehen.
    Als an die Tür geklopft wurde, rief Cato »Herein«, legte den Brief auf den Schreibtisch und stand auf. Endlich konnte er seine Tochter wieder in die Arme schließen, doch er betrachtete sie mit großer Besorgnis. Sie, die zwar immer blass war, sah heute geradezu gespenstisch bleich und kränklich aus. Er zog sie liebevoll an seine Brust und strich sanft über ihr Haar. »Mein armes Kind, was hast du Schlimmes mitgemacht. Komm und setz dich.« Er zog einen Sessel für sie zurecht, ließ sich auf der Schreibtischkante nieder und musterte sie aufmerksam.
    »Kannst du mir sagen, was passierte? Oder würde es dich zu sehr ermüden?«
    »Nein, natürlich nicht.« Olivia lächelte zaghaft, ehe sie sich in die Geschichte stürzte, die sie mit Phoebes Hilfe vervollkommnet hatte.
    »Von Phoebe weiß ich, dass ich dich zu den Barkers begleiten soll«, schloss sie ihren Bericht.
    »Als Geste der Höflichkeit – wenn du es schaffst«, sagte Cato.
    »Es sind einfache Leute und eher wortkarg«, erklärte Olivia. Sie konnte nur hoffen, dass Anthony die Barkers gut instruiert hatte und sie nur das Notwendigste sagten.
    »Aber großzügig an Güte«, vollendete Cato. »Was für ein Glück für uns alle, dass sie dich fanden.« Er schüttelte den Kopf und sah prüfend Olivias bleiches Gesicht an. »Seit ich Phoebes Nachricht erhielt, war ich fast wahnsinnig vor Sorge.«
    »Das tut mir Leid«, bedauerte Olivia, insgeheim allerdings eher halbherzig.
    »Meine Liebe, lockeres Gestein auf den Klippen ist kaum deine Schuld.« Er beugte sich zu ihr und strich mit dem Finger leicht über ihre Wange, dann drehte er sich um, als die Tür geöffnet wurde und Bisset eintrat. Der Butler brachte ein Tablett mit Essen und Ale.
    Erleichtert, den kritischen Augen ihres Vaters für einen Moment zu entfliehen, machte Olivia sich daran, die gelben Rosen in einer Vase auf dem Kaminsims neu zu arrangieren, während Bisset hinter ihr den Tisch für Seine Lordschaft deckte. Sie wollte eigentlich einen Besuch bei den Barkers vermeiden, da ihre Erinnerung damit zu rasch aufgefrischt wurde. Die Barkers kannten schließlich Anthony. Sie dachte an sein Lächeln, als er ihr sagte, dass Mikes Mutter so viele Kinder hatte, dass er es nie geschafft hatte, sie zu zählen. Er musste viel Zeit mit ihnen verbracht haben.
    Andererseits – wenn sie bei der Begegnung zugegen war, konnte sie peinliche Fragen ablenken und dafür sorgen, dass der Vorfall für ihren Vater ein für alle Mal abgebrochen wurde.
    »Wann willst du aufbrechen, Vater?«, fragte sie, als Bisset gegangen war.
    »Sobald ich gegessen habe, also bald. Es ist nur ein improvisierter Imbiss, da ich auf mein Dinner verzichten musste.« Cato brach das Brot und schnitt Käse auf. »Phoebe sagte, dass du nicht reiten sollst, deshalb soll Giles einen Ponywagen anspannen lassen.«
    »Ich hole Hut und

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