Die Braut des Playboy-Scheichs
nachdem sie bei einem Empfang zufällig in der Damentoilette mitangehört hatte, wie zwei Frauen über ein Gerücht tuschelten, sie sei schwanger.
Karims erste Reaktion war gewesen: „Und? Bist du es?“
Als Eva das verneinte, hatte er gelächelt und sinnlich bemerkt, dann könnten sie die Freuden der Ehe ja weiter so hemmungslos genießen.
„Du genießt sie doch, nicht wahr, ma belle ?“ Verlangend hatte er den Arm um sie gelegt und sie an sich gezogen, sodass sie spüren konnte, wie erregt er war.
Karim begehrte sie, das wusste Eva. Wenn er mit ihr im Bett war, brauchte sie daran nicht zu zweifeln. Aber von Liebe hatte er nie gesprochen.
„Im Übrigen“, kühl sah sie Layla an, „ist das eine rein persönliche Angelegenheit und geht Sie nichts an.“
Die Frau zog die nachgezogenen Brauen hoch. „Persönlich?“, wiederholte sie spöttisch. „So naiv können Sie doch nicht sein.“ Sie presste die üppigen Lippen zusammen und fuhr fort: „Nein, so naiv ganz sicher nicht. Immerhin haben Sie sich unseren Prinzen geangelt, was uns anderen trotz aller Bemühungen nicht gelungen ist.“
Eva dachte nicht daran preiszugeben, dass sie noch Jungfrau gewesen war, als sie Karim begegnete. Ironisch fragte sie: „Zu den anderen zählen Sie sich auch, Layla?“
Die Bemerkung trug ihr einen giftigen Blick ein, der sie unwillkürlich etwas zurückweichen ließ. Sie hatte gewusst, dass die Frau sie nicht mochte, wie sehr Layla sie hasste, erkannte Eva jedoch erst in diesem Augenblick.
„Irgendwann musste Karim heiraten, aber ich wollte ihm seine Freiheit lassen.“
Die Frau tat gerade so, als hätte sie ihn großzügig an der langen Leine geführt. Dabei musste sie wissen, dass seine Tochter die einzige Person war, auf die Karim bei seinen Entscheidungen Rücksicht nahm. Und natürlich auch auf sein Land.
Layla kniff die Augen zusammen. „Sie scheinen Ihre Stellung hier für sehr sicher zu halten“, fuhr sie schneidend fort. „Na ja, genießen Sie Ihr Wolkenkuckucksheim, solange Sie es noch können. Ihre einzige Aufgabe hier ist es, einen Erben zu liefern. Und wenn Ihnen das nicht gelingt, sind Sie weg vom Fenster.“ Zufrieden betrachtete sie Evas bleiche Züge. „Dann lässt Karim Sie fallen und heiratet eine andere“, sie schnippte mit den Fingern, „die ihm den ersehnten Erben schenken kann.“
Eva lag schon etwas auf der Zunge, das sie erwidern wollte, doch dann verzichtete sie darauf. Entsprach diese brutale Bestandsaufnahme nicht letztlich der Wahrheit? War die Sachlage nicht von Anfang an so gewesen? Hatte sie sich in Wunschdenken geflüchtet und einfach nicht wahrhaben wollen, dass ihre Ehe nur eine Zweckverbindung war?
Karim hatte sie geheiratet, weil ihm aus kulturellen und politischen Gründen keine andere Wahl geblieben war. Sollte sich jedoch herausstellen, dass sie unfruchtbar war, würde nicht einmal ihr Großvater Karim einen Vorwurf machen, wenn er sich von ihr scheiden ließ. Dann müsste er es sogar tun!
„Eine andere? Meinen Sie sich selbst?“ Eva schob die Hände in die Hosentaschen, weil ihre Finger bebten.
Selbstgefällig lächelte Layla und befeuchtete sich die schimmernden Lippen. „Es stimmt, dass Karim und ich uns von jeher nahegestanden haben – sehr nahe sogar“, betonte sie und warf Eva einen herausfordernden Blick zu.
Das boshafte Funkeln in den Augen der Frau ließ Eva erschaudern. Trotz der Wärme im Raum war ihr auf einmal kalt.
War es möglich, dass Layla die Wahrheit sagte? Besprach Karim in diesem Augenblick hinter ihrem Rücken mit dem Komitee kaltblütig die Auflösung ihrer Ehe?
„Mein Vater hat dieses Thema persönlich zur Sprache gebracht, weil er es für seine Pflicht hielt“, trumpfte Layla auf.
Bis jetzt hatte Eva die Bemerkungen der Frau nur leicht benommen über sich ergehen lassen, jetzt stieg Wut in ihr auf.
„Aber eigentlich war es Karim selbst, der vorgeschlagen hat, die Sache mit dem gesamten Rat zu besprechen.“ Layla ließ Eva nicht aus den Augen, die nur mühsam eine ausdruckslose Miene bewahrte.
Offenbar reagierte sie nicht so, wie Layla erhofft hatte, denn die Frau spielte ihre letzte Karte aus. „Keine Sorge, er wird Sie bestimmt sehr großzügig abfinden.“
„Und wenn ich bereits schwanger bin?“, bemerkte Eva beiläufig und beobachtete, wie ihre Peinigerin erbleichte.
„Und? Sind Sie es?“, fragte Layla lauernd.
Eva hielt ihrem Blick stand. „Wie ich schon sagte, das geht nur uns Eheleute etwas an. Aber ich weiß es
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