Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Braut des Ritters

Titel: Die Braut des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
Vom Netzwerk:
Sattel. Ein nacktes Knie war nun wenige Zoll von ihrem Gesicht entfernt, das andere berührte sie an Bein und Po. Er ließ das Tier aus dem Stand angaloppieren.
    Wieder und wieder prallte Avelyn hart auf den Wider-rist, sodass sie nicht ein einziges Mal Atem schöpfen konnte. Jeder Stoß ließ sie aufkeuchen. Sie spürte, wie etwas gegen ihre Kehrseite drückte. Das musste Paen sein, der sie hielt, damit sie nicht hinunterfiel, während er sie beide in Sicherheit brachte.
    Dann jedoch merkte Avelyn, dass er mit ihr im Kreis ritt und den Umstehenden dabei ihr bloßes Hinterteil präsentierte. Nun keuchte sie nicht nur, sondern stöhnte auch. Sollten die Männer die Angreifer nicht töten, die für diesen Tumult verantwortlich waren, so würde sie es eigenhändig tun, beschloss sie.
    Sie hörte, dass Paen erneut vor sich hin redete. Er sprach leise. Ihr Kopf war den trommelnden Hufen des Pferdes näher als Paens Mund, aber dennoch konnte sie Worte ausmachen. Was er da sagte, klang wie eine Mischung aus Fluchen und Beten oder vielleicht aus Flehen und Wüten. Paen sprach über einen gewissen Adam und hielt jemandem - wem auch immer - vor, er könne ihm Avelyn doch nicht ebenfalls noch entreißen, so wie schon Adam. Er drohte mit fürchterlichen Strafen, und Avelyn glaubte fast, er habe den Verstand verloren, als sie das Wort „Gott“ aufschnappte und erkannte, dass er sich mit dem Schöpfer stritt.
    Jäh durchzuckte sie ein Gedanke. Es war üblich, Ertrunkene bäuchlings auf dem Pferderücken durchzuschütteln, um sie wiederzubeleben. Avelyn begann zu argwöhnen, dass sie einiges falsch gedeutet hatte. Vielleicht hatte Paen gar nicht über seine Eltern lamentiert, als er sie aus dem Wasser gezogen hatte, sondern ...
    Du liebe Güte! Ihr Gemahl hatte geglaubt, sie sei ertrunken, als er sie im Wasser treiben sah. Er versuchte, ihr das Leben zu retten - war das nicht rührend? Der Gedanke endete in einem „Uff“, als Paen sein Pferd über etwas hinwegsetzen ließ und Avelyn damit einen besonders üblen Schlag in den Magen verpasste. Doch wenigstens schien er gehört zu haben, wie ihr gequält die Luft entwich. Denn er verstärkte den Druck auf ihr Hinterteil, quetschte eine Pobacke, rief Avelyns Namen und zügelte das Pferd.
    In den wenigen Augenblicken, ehe das Tier zum Halten kam, überlegte Avelyn fieberhaft, was sie tun sollte. Falls ihr Gemahl ihr, wie sie dachte, das Leben zu retten versuchte, würde er es kaum zu schätzen wissen, als Närrin dazustehen, wenn sie erklärte, dass sie gar nicht ertrunken sei. Nicht zu vergessen, dass sie völlig hüllenlos war, quer über einem Pferd lag und ihr Allerwertester in die Luft ragte - eine höchst demütigende Haltung. Bei Gott, Avelyn wünschte fast, sie wäre ertrunken. Als das Pferd zum Stehen kam, grübelte sie noch immer. Paen schaffte es, sie so zu drehen, dass sie in seinem Schoß saß, den Rücken gegen seine Brust gelehnt, wobei er sich zweifellos die ohnehin schon geschundenen Hände weiter lädierte.
    Avelyn hielt die Augen geschlossen. Dabei gelang es ihr aber, einen Arm strategisch günstig über ihre nackten Brüste fallen zu lassen, während sie den anderen tiefer gleiten ließ, sodass ihre Finger das krause Haar zwischen ihren Schenkeln bedeckten.
    „Avelyn?“
    Sie wusste nicht recht, was sie tun sollte, ehe sie beschloss, die halb Ertrunkene zu mimen beziehungsweise diesen Eindruck zumindest nicht zu zerstören. Blinzelnd schlug sie die Augen auf und ließ die Lider gleich wieder sinken, um sich einen Anschein im Sinne von „schwach, halb ertrunken und sich ihrer Blöße nicht bewusst“ zu geben. Kurz keimte gar die Hoffnung in ihr auf, dass er ihre Nacktheit ja vielleicht nicht bemerke, wenn sie so tat, als sei nichts.
    „Avelyn?“
    „Paen?“ Avelyn öffnete ein Auge und war stolz auf ihre zittrige Stimme, die sie, wie erwünscht, schwach und halb ertrunken klingen ließ.
    „Gott sei Dank“, hörte sie ihn leise ausstoßen. Sie schlug beide Augen auf und sah, dass sie umsonst gehofft hatte und Paen nun, da die Katastrophe abgewendet war, ihre Blöße durchaus bemerkte. Sie erschauerte, als er den Blick über ihren nackten Leib gleiten ließ, und spürte ihre Haut unter seiner Musterung heiß werden. Unbehaglich wand sie sich in dem Bemühen, sich in seinem Schoß so klein wie möglich zu machen.
    Das ließ ihn offenbar auf ihre Not aufmerksam werden, denn nun sah er ihr wieder ins Gesicht. Er räusperte sich und straffte spürbar die

Weitere Kostenlose Bücher