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Die Braut des Satyrs

Die Braut des Satyrs

Titel: Die Braut des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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steil aufgerichtet, bereit zum nächsten Akt.
    Götter, was für ein Abend!
»Warte hier auf mich!«, befahl er seiner Gefährtin.
    »Verdammt!« Wütend zielte sie mit ihrer Faust auf sein Gemächt, doch er wich rechtzeitig zurück, so dass sie lediglich seinen Oberschenkel streifte. »Ich bin deine Auserwählte, nicht sie!«
    Lyon bückte sich und hob sie hoch, so dass sie Auge in Auge standen. »Das werden wir sehen.«
    »Mistkerl!« Unter dem Höhepunkt hatte ihr Körper seine Wandlung abgeschlossen, so dass sie nun unsicher auf ihren frisch geformten Füßen mit dichten Schwimmhäuten schwankte. Sollte sie nun an Land bleiben, würden bald die letzten Hinweise auf ihre Herkunft verblassen. Ihre Schuppen wie auch ihr sanftes Leuchten würden vollkommen weichen, bis sie wie eine menschliche Frau aussah – jedenfalls weitestgehend.
    Sibela schlang verzweifelt ihre Arme um ihn und flüsterte: »Ehe du gehst, sag mir nur eines: Dein Samen, war er fruchtbar?«
    Er zurrte ihre Arme von sich und drückte sie auf Abstand, wartete allerdings, bis sie sicher stand, bevor er sie losließ. »Du weißt, dass er es nicht war. Er konnte gar nicht fruchtbar sein.«
    Er blickte zum Brückengeländer hinauf. Nichts trieb ihn verlässlicher in die Flucht als eine Frau, die sich fordernd an ihn klammerte. Natürlich war sie zu Recht wütend. Sein Verhalten unmittelbar nach dem Geschlechtsakt war gänzlich inakzeptabel, aber hier stimmte etwas nicht.
    Sie war viel zu entschlossen, ihn von der Frau auf der Brücke fernzuhalten, wohingegen ihn ein unerklärlicher, übermächtiger Drang erfüllte, sie zu finden.
    »Hast du vergessen, dass morgen Nacht die Zeit des Aufbaus abgeschlossen sein wird?«, fuhr sie fort, womit sie sich auf die zwei Wochen des Monats bezog, in denen aus dem Halbmond ein Vollmond wurde. »Du brauchst mich, wenn der Vollmond aufgeht.«
    »Bleib hier, Sibela! Ich komme später zurück.« Er schnippte mit den Fingern in ihre Richtung, um den magischen Schutz um sie herum zu stärken. »Bis dahin bist du dem menschlichen Blick verborgen. Aber wenn wir uns wieder sprechen, verlange ich Antworten – ehrliche!«
    »Du wagst es, mit mir zu reden, als wäre ich dein Hund? Wir haben uns gepaart!«, kreischte sie. »Du kannst mich nicht einfach hier stehen lassen. Wir sind einander verbunden!«
    Lyon beachtete sie gar nicht mehr, drehte sich um und lief durch den Park. Er hatte bereits zu viel Zeit verloren und nicht vor, Sibelas Lügen jetzt zu entwirren. Ihr Anspruch auf ihn war keineswegs so unverbrüchlich, wie sie es wohl wünschte, und er vermutete, dass sie weniger von echten Gefühlen als von Eigennutz angetrieben wurde. Denn ehe sie sich nicht unter dem Vollmond vereint hatten, ließ sich jedwedes Band zwischen ihnen widerrufen.
    Die südliche Treppe war der Stelle am nächsten, von der die Frau aufgebrochen war, und so lief Lyon sie hinauf und eilte in Richtung Quai de Conti. Geschickt wich er den Massen aus, die sich über die Brücke wälzten. Als er jedoch das Ufer erreichte, hatte ihr Duft sich größtenteils aufgelöst. Er schnupperte in die Luft, um zumindest zu erahnen, wohin sie von der Brücke aus gegangen war. Ausnahmsweise wünschte er, sein Geruchssinn wäre so ausgeprägt wie der seiner Brüder.
    Hinter ihm fing Sibela wieder an, zu kreischen. Er verzog das Gesicht. Bacchus, bitte lass es einen Irrtum sein! War es ihm wirklich bestimmt, den Rest seiner Tage an solch ein Wesen gekettet zu sein?
    Eine Tür fiel ins Schloss. Lyon drehte sich zu dem Geräusch um und nahm ihren Duft wieder auf. Ihm folgte er an zehn Häusern vorbei und verlor die Spur kurz vor einer Treppe, die zu einem grauen Stadthaus mit roter Eingangstür führte.
    Hatte die hübsche
Voyeuse
hier Zuflucht gesucht? Er stieg die Stufen hinauf und betätigte den Klopfer. Falls er sich irrte, erwartete ihn eine ärgerliche Blamage.
    Fast sofort wurde die Tür geöffnet und ein Diener erschien, der Lyon musterte, verächtlich die Nase rümpfte und die Tür schon wieder zuschlagen wollte.
    Rasch fing Lyon sie mit der flachen Hand ab und stieß sie weiter auf. »Ich würde gern die Dame sprechen, die soeben in dieses Haus gegangen ist …« Etwas hinter dem Mann erregte seine Aufmerksamkeit: Ein Damenumhang in dunklem Rot, der an einem Garderobenhaken hing.
    »Die Salon beginnt örst in eine Stünd, neun Ühr heute Abend«, erwiderte der Mann hochnäsig und musterte Lyon nochmals. »Ünd er wird sein nür für geladene Gäst’.« Warum

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