Die Braut des Satyrs
Handrücken, seinen Bauch und seine Hoden benetzten. Er bekam kaum noch Luft, denn es schien ewig so weiterzugehen.
Götter, hörte das denn gar nicht mehr auf?! Selten kam er mit einer solch überwältigenden Wucht, schon gar nicht allein durch Masturbation.
Irgendwann ließ es nach, und die Samenergüsse nahmen ab. Er drückte den letzten Rest aus der Gliedspitze.
Ahh.
Eine ganze Weile danach genoss er noch die wundervolle Befriedigung. Aber das Blut seiner Vorfahren speiste ihn weiterhin mit Verlangen, und sein Penis blieb dick und fest in seiner Hand, bereit für weitere Genüsse. Bald forderte er mehr, und Lyon gab ihm, was er wollte.
Im Schatten von Zypressen und Ahornbäumen, umgeben von feuchter Herbstluft, befriedigte er sich wieder und wieder bis spät in die Nach hinein. Und jedes Mal, wenn er sich von Hand zum Orgasmus brachte, träumte er von ihr. Juliette. Seiner Erwählten.
Der Mond war schon halb über den Himmel gewandert, ehe er letztlich ermüdete. Er wusch sich am Fluss, kehrte wieder zu der Bank zurück und machte es sich dort bequem.
Nachdem er sich einmal gestreckt hatte, verschränkte er seine Arme vor der Brust und machte sich bereit, um den Rest der Nacht über Mademoiselle Rabelais zu wachen.
Irgendwo in den himmlischen Gefilden lachte König Feydon sich sicher über das Dilemma kaputt, das er Lyon beschert hatte. Schwestern – die eine eine unleidliche Nereide, die andere eine unwillige
Grande horizontale
.
Obwohl dies alles ein einziger Schlamassel war und er nicht froh darüber sein sollte, war er glücklich. Die morgige Nacht wäre Vollmond. Und Juliette würde kommen – auf mehr als eine Weise.
Kurz vor Sonnenaufgang wurde an die Tür der Dachkammer geklopft, die Lyon so beharrlich beobachtete.
Juliette zuckte in ihrem Bett zusammen. Es wurde ein zweites Mal geklopft, dann ging die Tür auf, und Fleur steckte ihren Kopf herein.
»Bist du wach?«
»Oui.
Komm herein!« Juliette setzte sich auf und zog die Knie an ihre Brust. Sie hatte ohnehin nicht schlafen können, weshalb sie froh war, Gesellschaft zu haben.
Fleur roch nach Sex und Parfüm und sah zugleich so frisch und unschuldig aus, dass niemand vermuten würde, womit sie die Nacht bisher verbrachte.
Juliette rutschte zur Seite, um ihr Platz zu machen, und mit dem ihr eigenen Ungestüm sprang Fleur bäuchlings auf die Matratze, wo sie einen Ellbogen aufstützte und Juliette ansah.
»Guck mal! Monsieur Tremont hat mir etwas geschenkt!« Sie hielt ihren anderen Arm in die Höhe und drehte das Handgelenk, so dass das Mondlicht, das durch den Spalt in den Vorhängen hereinfiel, ihr neues Armband zum Glitzern brachte.
»Das ist sehr hübsch«, sagte Juliette, die es eingehend betrachtete.
»Oui.«
Fleur hielt sich eine Hand vor den Mund und gähnte. »Aber deshalb bin ich nicht hier. Erzähl mir, was mit dem riesigen Herrn mit dem goldenen Haar war. Die anderen sind rasend vor Eifersucht, weil Monsieur Satyr dich im Salon ausgesucht hat. Und dann seid ihr auch noch zu den Zimmern gegangen! Oh, là, là! Agnes wurde so grün wie der Absinth, als sie mir davon erzählte. Du besuchst doch nie die Zimmer mit einem Herrn. Hat er deine Muschi ebenfalls besucht?«
»Fleur!« Juliette blickte gen Himmel, als wollte sie göttlichen Beistand erbitten. »Du bist unmöglich! Du kannst Agnes und den anderen sagen, dass wir uns nur unterhalten haben, sonst nichts. Sie dürfen also gern ihr Glück bei ihm versuchen, falls er wiederkommt.«
Fleur schnalzte mit der Zunge. »Du solltest diesen Herrn ruhig zwischen deine Beine lassen – und sei es nur für hübsche Geschenke.« Wieder klimperte sie mit ihrem glitzernden Armband. »Bei deiner Schönheit könntest du im Handumdrehen eine ganze Truhe voller Schmuck haben!«
»Ich fürchte, du überschätzt meine Möglichkeiten ein wenig.« Juliette hob eine Hand, als das Mädchen Anstalten machte, ihr zu widersprechen. »Es dürfte dich indessen freuen, zu erfahren, dass ich für Monsieur Satyr kochen werde. Valmont schickt mich heute Abend in sein Hotel.«
»
Alors!
Aber das ist ja wunderbar!« Fleur schob sich auf ihre Knie hoch und schlug sich beide Hände aufs Herz. »
Là!
So gutaussehend! So groooß! Leider war er erbärmlich gekleidet, also denke ich, er ist vielleicht nicht reich genug, um dir schöne Geschenke zu machen.« Dieses Problem ließ sie die Stirn kräuseln.
Juliette zuckte nur mit den Schultern. Sie wusste, dass Satyrs finanzielle Umstände besser nicht sein
Weitere Kostenlose Bücher