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Die Braut des Shawnee-Kriegers

Die Braut des Shawnee-Kriegers

Titel: Die Braut des Shawnee-Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lane
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gewöhnt."
    "Und wer tut es jetzt für dich?"
    "Die Kinder im Dorf haben scharfe Augen und geschickte kleine Hände. Wenn die Stoppeln lang genug sind, um ausgezupft zu werden, dann tun sie das für mich und amüsieren sich dabei hervorragend auf meine Kosten."
    "Und das alles, damit du wie ein Shawnee aussiehst?" empörte sich Clarissa. "Du meine Güte, tut das denn nicht weh?"
    Missmutig beäugte er sie, als wäre sie ein begriffsstutziges Kind, das zu viele Fragen stellte. "Wie ich schon sagte, ich habe mich daran gewöhnt. Und ja, ich tue es, um wie ein Shawnee auszusehen. Um ein Shawnee zu sein."
    Am liebsten hätte Clarissa ihm den nassen Lederlappen mitten ins Gesicht geworfen und wäre aus der Hütte gestürmt. Dass ein Mann so weit gehen würde und dabei auch noch sein eigenes Volk verriet, war für sie unbegreiflich. Sie konnte dem Himmel nur danken, dass sie ihre Flucht plante. Je eher sie diesen verrückten Mann und den Haufen Wilder, den er als sein Volk adoptiert hatte, verließ, desto besser.
    Energisch tauchte sie den Lederlappen ins warme Wasser, hob ihn wieder hoch und wrang ihn aus. "Beug dich vor, wenn du kannst. Dann schrubbe ich dir den Rücken ab", sagte sie.
    Vorsichtig löste sie die Lederriemen, die ihn an den Weidenrahmen banden, damit sie an seinen muskulösen Rücken herankam. Als Clarissa ihn berührte, überlief sein Rückgrat ein leises Beben.
    Entschlossen wappnete sie sich gegen seine Nähe und fuhr mit dem Lappen weiter am Rücken hinab bis zu der kleinen Delle im Kreuz und dann noch tiefer zu den daumengroßen Grübchen über seinem Gesäß. "Sag, wenn ich dir wehtue", murmelte sie mit belegter Stimme.
    Seine einzige Antwort war ein leises, kaum hörbares Stöhnen.
    Clarissas Gedanken verschwammen, während sie das Leder langsam über seine samtige Haut kreisen ließ. Der feuchte, moschusartige Duft löste einen Sturm der Gefühle in ihr aus. Ihre Brust drückte sich an seinen Nacken, wo sie sich über seine Schulter lehnte, und seine Nähe entzündete kleine Flämmchen in ihrem Innern. Es war ein so köstliches Gefühl, dass sie es nicht über sich brachte, von ihm abzurücken. Sie schloss die Augen.
    Als sie – ganz aus Versehen – mit den Knöcheln über das Lederband fuhr, das seinen Lendenschurz hielt, zuckte sie erschrocken zusammen, und der Bann war gebrochen. Sie hielt in der Bewegung inne, die Augen weit geöffnet und mühsam nach Luft ringend. Wolf Heart war zu nah, seine männliche Ausstrahlung zu bedrohlich für ihr seelisches Gleichgewicht. Er bewirkte, dass ihr eigenes Verlangen sie unwiderstehlich zu einem Abgrund zog, der sie verschlingen würde, wenn sie nicht rechtzeitig zurücktrat.
    Wollte sie das … den Abgrund? Die rückhaltlose Hingabe, die ihre Jungfräulichkeit für immer beenden würde? Sie brauchte nur ihrer Hand zu erlauben, weiterzumachen, sich noch tiefer hinunterzuwagen. Und wenn es nicht heute geschah, dann morgen oder übermorgen. So viel war ihr klar.
    "Das … reicht. Der Rücken ist fertig", murmelte sie, richtete sich auf und ließ den Lappen ins Wasser fallen. Ihr Blick irrte von ihren Händen zu Boden und von dort zum Eingang. Sie war noch nie schüchtern gewesen, doch in diesem Augenblick konnte sie ihm nicht ins Gesicht sehen. Ihre Augen würden ihm alles verraten. "Lehn dich zurück." Sie reihte die Worte aneinander wie Perlen auf einer Schnur. "Jetzt sind die Schultern dran und dann die Arme. Wenn ich damit fertig bin, werde ich deine Umschläge wechseln, es sei denn, du traust es mir nicht zu."
    "Clarissa!" Er fasste sie am Handgelenk und drehte sie so, dass sie ihn ansehen musste. "Du kannst mit diesem Spiel aufhören", sagte er mit belegter Stimme. "Wir wissen beide, wohin es führen wird. Die Frage ist nur, wie weit werden wir kommen, bis ich eine Ohrfeige kriege und du hinausstolzierst?"
    "Wie kannst du es wagen!" Clarissa wollte sich empört losreißen, doch sein Griff war zu fest. Sie stand halb über ihn gebeugt, und ihre Gesichter waren nur eine Handbreit voneinander entfernt. "Ich wollte dir einen Gefallen tun", fauchte sie. "Ein simpler Akt christlicher Nächstenliebe. Wenn du das jetzt so auslegst, als ob …"
    Er küsste sie. Die freie Hand legte er hinter ihren Kopf und zog ihn zu sich herab. Seine Lippen waren fordernd und hart. Sein unverhülltes Verlangen mischte sich mit ihrem. Ihre Finger schienen sich wie von selbst in sein Haar zu wühlen, und ihr Mund wurde weich unter seinen harten Lippen und öffnete sich

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