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Die Braut des Vagabunden

Die Braut des Vagabunden

Titel: Die Braut des Vagabunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CLAIRE THORNTON
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nicht mehr versucht, sie zu lieben. In der Nacht, ehe sie Sussex verließen, hatte sie allein geschlafen, und obwohl er in der letzten Nacht im Gasthof bei ihr geblieben war, hatte er nicht versucht, sie zu verführen. Ob sie sein Verlangen erstickt hatte? Unversehens kam ihr der Name Anne Lidstone in den Sinn.
    „Du kannst den Raum einrichten, wie du willst“, sagte Jack.
    „Ich kann – was?“ Temperance sah ihn an. Sie fragte sich, ob er nach London gekommen war, um eine alte Affäre wiederzubeleben, und er sprach darüber, das Haus neu einzurichten. „Du hast mich hierher gebracht, um das Schlafzimmer neu einzurichten?“
    „Natürlich nicht!“ Seine Miene zeigte eine seltsame Mischung von Unbehagen und Empörung. „Offensichtlich nicht. Es ist nicht wichtig. Ich bin sicher, dass du müde bist nach der Reise. Soll ich deine Zofe rufen? Oder wäre es dir lieber, wenn ich dein Korsett löse?“
    „Du“, flüsterte sie. „Es wäre mir lieber, du machst es.“
    Er streckte den Arm nach ihr aus. Einen Moment lang waren ihr seine Hände ganz nahe, ohne sie zu berühren, als wäre er nicht sicher, wie sie reagieren würde. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Dann legte er behutsam eine Hand auf ihre Schulter und drehte sie herum.
    Sie schloss die Augen, während er ihr Korsett löste. Sie sollte die Gelegenheit nutzen und mit ihm über ihre Hochzeitsnacht sprechen, aber der Augenblick schien so kostbar zu sein …
    Dann fiel ihr ein, dass Jacks Bemerkungen über die Möbel irgendeine Bedeutung haben mussten.
    „Gefällt es dir nicht, wie es hier aussieht?“, fragte sie.
    „Ich habe nichts dagegen. Seit ich das Haus gekauft habe, hat es sich nicht sehr verändert.“
    „Du hast es gekauft?“ Sie drehte sich um und sah ihn an. Sie hatte geglaubt, das Haus wäre ein Teil seines Erbes gewesen.
    „Es war ein guter Handel“, sagte er ein wenig steif. „Ein Händler hat es gebaut und sich dabei übernommen. Der Verkauf rettete ihn vor dem Bankrott – er hat über den Preis nicht verhandelt.“
    „Von dir etwas zu erfahren ist wie Zähneziehen“, rief sie aus. „Jack, was soll das heißen, wenn ich den Raum neu einrichten will?“
    Halb fürchtete sie, er würde sich hinter den Hochmut des Dukes zurückziehen, dann glätteten sich seine Züge.
    „Dies ist mein Haus“, sagte er. „Ich hatte immer das Gefühl, Kilverdale Hall gehörte eher Mama. Sie hatte es verloren, darum geweint und war dorthin zurückgekehrt. Nie würde ich mich einmischen, wie sie – nur ist dies mein Haus, und du kannst es so einrichten, wie du willst.“ Seufzend schüttelte er den Kopf. „Ich mache mir nichts aus französischer Wandbespannung. Mama hat sie für meinen Vater gekauft, aber er hat sie nie zu Gesicht bekommen. Als wir das Haus zurückerhielten, ließ sie sie für mich aufhängen. Ich habe keinerlei Erinnerungen an das Haus, bis ich dorthin zurückkehrte, mit zwanzig …“ Abrupt verstummte er.
    Zum ersten Mal fragte sich Temperance, an wie viel Jack sich von seinem Vater erinnerte – an den wirklichen Mann, nicht das heldenhafte Bild, das seine Mutter und treue Dienstboten wie Hinchcliff für ihn erschufen. Sie ging zu ihm und schlang die Arme um ihn.
    Sie fühlte, wie er erstarrte. „Es ist nicht wichtig“, sagte er und ließ keinen Zweifel daran, dass er jeden Verdacht, er könnte Trost brauchen, weit von sich wies. „Mein Erbe gehört mir, und ein paar französische Wandbehänge sind kaum der Rede wert.“
    „Natürlich nicht“, sagte sie. „Doch es würde mir Vergnügen bereiten, die Möbel für diesen Raum auszusuchen. Zu so etwas hatte ich noch nie Gelegenheit.“
    „Hmm“, sagte er. „Du kannst alles nach deinem Geschmack einrichten, damit du dich hier wirklich wohlfühlst. Ich wage zu behaupten, dass es dir Spaß machen wird, mit den Seidenhändlern und Zimmermännern und sonst wem zu verhandeln. Morgen werden wir über das Budget sprechen.“ Erst dann, nachdem er das Thema auf diese praktische Basis gestellt hatte, erwiderte er ihre Umarmung.
    Obwohl Toby begierig darauf war, zum Fluss zu gehen, bestand Jack darauf, dass Temperance sich während der ersten Tage in Putney ausruhte. Toby versuchte Jack dazu zu überreden, Temperance zurückzulassen, und schmollte, als sein Vater fest blieb. Tobys Stimmung heiterte sich allerdings auf, als er das Haus und den Garten erforschte.
    „Der Fluss reicht bis an den Garten!“, rief er, und seine Augen waren ganz rund vor Staunen. „Ich kann ihn durch das

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