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Die Braut des Vagabunden

Die Braut des Vagabunden

Titel: Die Braut des Vagabunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CLAIRE THORNTON
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Garden nehmen.“
    „Nein, Papa! Ich will St. Paul’s sehen!“ Toby umklammerte Jacks Hand und hüpfte auf und ab. „Und Newgate! Temperance sagte, die Steine von St. Pauls sind explodiert! Und Cousin Jakob war in Newgate! Ich will die geschmolzenen Eisenstangen sehen. Wäre Cousin Jakob nicht geflohen, wäre er auch geschmolzen!“
    „Still.“ Ganz kurz blickte Jack gen Himmel. „Du willst schließlich nicht, dass Temperances frühere Nachbarn denken, sie hätte in eine Familie von Galgenvögeln eingeheiratet, oder?“
    „Wir können gehen“, sagte Temperance, die Toby nicht enttäuschen wollte.
    „Nein, das wird dich ermüden. Toby kann Newgate an einem anderen Tag sehen.“
    „Papa!“
    „Es ist nur etwa eine Meile bis Covent Garden“, sagte Temperance. „Wenn einer von uns müde wird, können wir den Rest mit der Jolle zurücklegen. Wir müssen in jedem Fall zum Fluss hinunter und wieder zurückgehen.“
    „Na schön.“ Jack nahm ihre Hand und zog sie durch seinen Arm. „Sag mir sofort, wenn du müde wirst. Toby, klettere nicht auf den Trümmern herum! Ich hatte gedacht, du würdest vielleicht Agnes bitten wollen, sich um deinen Laden zu kümmern, wenn er wieder aufgebaut ist“, sagte er, als sie begannen, auf St. Paul’s zuzugehen. „Das ist deine Entscheidung. Nur ist es vielleicht keine gute Idee.“
    „Ich denke, es war eine hervorragende Idee“, sagte Temperance. „Wenn es für Agnes nicht zu gefährlich ist. Über einen Wiederaufbau habe ich bisher noch kaum nachgedacht“, bekannte sie.
    „Es eilt auch nicht“, sagte Jack. „Die Pläne für den Wiederaufbau werden noch besprochen. Soweit ich weiß, gibt es die Überlegung, Cheapside zu vergrößern. Wir müssen dafür sorgen, dass du für jedes Stück Land entschädigt wirst, das du verlierst.“
    Sie gingen weiter Richtung Covent Garden, aber nachdem sie die Reste von St. Paul’s hinter sich gelassen hatten, zog Isaac sich in Schweigen zurück, bis er bleich und stumm war. Temperance wusste, dass er zum ersten Mal in die Stadt zurückkehrte. Nach dem Brand war er in Southwark geblieben, bis sie nach Sussex aufgebrochen waren. Jetzt gingen sie wieder den Weg entlang, auf dem er den Karren mitsamt ihrem gesamten Besitz verloren hatte und verletzt und blutend auf dem Pflaster liegengeblieben war.
    „Euer Gnaden“, sagte er plötzlich und sah zu Jack auf. Seine Stimme war so leise, dass Temperance ihn kaum hörte und Jack den Kopf neigen musste.
    „Ja?“
    „Würdet Ihr mich lehren zu kämpfen, anstatt die Laute zu spielen?“
    Einen Moment lang schwieg Jack, dann legte er seine Hand auf Isaacs Schulter, und Temperance sah, wie er sie beruhigend drückte. „Ich werde dich beides lehren“, erwiderte er.
    Temperance selbst wurde an unerfreuliche Dinge erinnert, als sie sich „Bundle’s Kaffeehaus“ näherten. Dort hatte man ihr gesagt, Jack wäre tot. Gern hätte sie Bundle getroffen, doch sobald sie das Schild erblickte, empfand sie etwas Beunruhigendes, einen heftigen Schwindel. Es war sehr verwirrend. Aber Jack war neben ihr, am Leben und ganz echt, und so schüttelte sie diese dummen Gedanken ab.
    Die Tür ging auf, und ein modisch gekleideter Mann trat heraus. Dass Jack die bevorstehende Begegnung nicht angenehm war, erkannte sie nur an dem plötzlichen Druck an ihrem Arm.
    „Kilverdale!“ Der fremde Geck rief dies in beinahe komischer Überraschung aus. Sofort wechselte sein Gesichtsausdruck zu äußerster Dankbarkeit. „Verdammt, ich bin so froh, Euch zu sehen. Ich hörte, Ihr wäret auf dem Lande begraben.“
    „Die Gerüchte über mein Hinscheiden waren übertrieben“, sagte Jack.
    „Wie?“ Der Geck sah ihn verständnislos an. „Oh, nicht buchstäblich. Nur ist es auf dem Land verdammt langweilig für einen Mann von Eurem Talent und Temperament. Am Hofe vermisst man Euren Witz.“
    „Ihr schmeichelt mir.“ Jack klang kühl und bissig.
    Der Mann wandte seine Aufmerksamkeit nun Temperance zu. Sie zwang sich dazu, seinem Blick ruhig und gelassen zu begegnen. Er hatte nichts Beleidigendes gesagt, dennoch mochte sie ihn nicht.
    „Kann es sein, dass ich die Ehre habe, der neuen Duchess of Kilverdale zu begegnen? Welch außerordentliches Vergnügen“, schmeichelte der Fremde. „Ich hörte, Ihr hättet erst kürzlich geheiratet, Euer Gnaden.“
    „Meine Liebe, lasst mich Euch Lord Fotherington vorstellen“, sagte Jack.
    „Es ist mir ein Vergnügen, Eure Bekanntschaft zu machen, Mylord“, sagte Temperance und

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