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Die Braut des Vagabunden

Die Braut des Vagabunden

Titel: Die Braut des Vagabunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CLAIRE THORNTON
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bereits Wetten abschließt über die Identität deiner heimlichen Braut?“
    „Ich wäre nach Schweden weitergereist. Tempest …“ Jack legte seine Hände auf ihre Schultern. „Als ich dir begegnete, war ich mit keiner anderen Frau verlobt. Ich gebe dir mein Ehrenwort. Wenn du Windle jemals begegnest, wirst du wissen, warum ich die Geduld verlor und das eine sagte, von dem ich meinte, ich könnte ihn dadurch loswerden.“
    „Ich bin ihm begegnet“, sagte sie.
    „Wie bitte?“
    „Er ist Agnes’ Vermieter. Oder besser, er war es.“
    „Gütiger Himmel!“
    „Du bist wirklich mit sonst niemandem verlobt?“
    Jack explodierte. „Ich bin mit dir verheiratet!“
    „Wer also ist Anne Lidstone?“
    „Warum fragst du mich nach ihr?“
    „Willst du es mir nicht sagen?“
    „Ich werde dir alles sagen, was du willst“, sagte Jack. „Ich verstehe nur nicht, was dich zu dem Schluss führte, ich wäre nach London gereist, um Anne zu treffen. Sie lebt nicht einmal hier.“
    „Wer ist sie?“
    „Sie ist – oder vielmehr, war – die Geliebte von Edgecroft. Er war ein Freund von mir. Starb vor fünf Jahren bei einem Duell. Verdammt dumme Angelegenheit.“ Jack seufzte, und seine Spannung schien allmählich nachzulassen. Er führte Temperance zu einem Stuhl und kniete vor ihr nieder.
    „Sie war die Geliebte deines Freundes?“ Temperance setzte sich und sah Jack aufmerksam an.
    „Nach Edgecrofts Tod haben wir ein paar Mal das Bett miteinander geteilt.“ Er lächelte etwas schief. „Ich überbrachte ihr die Nachricht, weißt du. Wir waren beide entsetzt, und die Trauer kann – nun, sie kann Dinge verwirren.“
    „Also wurde sie deine Geliebte?“ Temperance drückte sich die Fingernägel in die Handflächen. Sie hatte das erwartet, aber es zu hören schmerzte dennoch.
    „Nein. Für eine Affäre ist mehr nötig als zwei tränennasse Begegnungen im Bett. Sie wollte nicht mich, sie wollte Edgecroft. Bei seinem Tod hinterließ er ihr nichts. Sobald ich wieder bei Verstand war, sorgte ich dafür, dass sie eine regelmäßige Unterstützung erhielt.“ Jack zuckte die Achseln. „Das ist alles. Mehr gibt es nicht zu sagen. Soweit ich weiß, zieht sie ihre Tochter sehr zurückgezogen auf.“
    „Wessen Tochter?“, fragte Temperance mit erstickter Stimme.
    „Edgecrofts.“ Jack lächelte matt. „Allerdings wussten wir das damals noch nicht. Als er starb, war Anne bereits schwanger. Alle Welt findet Vergnügen daran zu behaupten, dass Emily mein Kind ist, weil ich sie unterstütze, und welcher vernünftige Mann würde den Bastard eines anderen versorgen? Aber für jeden, der Edgecroft kannte, würde ein Blick in Emilys Gesicht genügen, um zu wissen, wer sie ist.“
    „Oh.“ Temperance holte ein paar Mal tief Luft, um die Fassung wiederzugewinnen. Ihre Anspannung begann nachzulassen.
    „Mehr gibt es nicht zu sagen“, meinte Jack. Er umfasste Temperances Hände. „Worsley kümmert sich darum, dass ihr das Geld ausgezahlt wird, aus den Einkünften des – was ist?“
    „Da habe ich ihren Namen gesehen – in Worsleys Büchern“, sagte Temperance. „Als Dorothea ihn nannte, wusste ich, ich hatte ihn schon einmal irgendwo gehört, nur fiel es mir nicht ein …“ Jäh verstummte sie, weil ihr auffiel, dass Jack sie verwirrt ansah.
    „Achte niemals auf das, was Dorothea Fulbright sagt“, befahl er ihr. „Du solltest klug genug sein, um nicht auf Klatsch zu hören.“
    Seine Worte erregten ihren Ärger. „Ich habe es durch Zufall belauscht!“, fuhr sie ihn an. „Und wenn du mir mehr erzählen würdest, müsste ich nicht durch böswillige Fremde von deiner Vergangenheit erfahren!“
    Er kniff die Augen zusammen. Ihr Herz schlug heftig, trotzdem wollte sie sich nicht einschüchtern lassen.
    „Nun gut“, sagte er schließlich. „Da du so wild entschlossen bist, von mir einen vollständigen Bericht zu bekommen – gelegentlich, wenn ich in Chichester bin, besuche ich Anne. Wir sprechen über Edgecroft, oder sie erzählt mir von ihrer Tochter. Niemals aber – niemals! – lieben wir uns.“ Er legte eine Pause ein, um dem, was er danach sagen wollte, mehr Gewicht zu verleihen. „Sie ist zu klein.“
    „Wie bitte?“ Erschrocken blickte Temperance auf.
    Jack stützte sich auf die Lehnen des Stuhls und beugte sich vor, um ihre Wange zu küssen. „Seit fast zwei Jahren habe ich außer dir keine andere Frau mehr geliebt“, flüsterte er ihr ins Ohr und stand auf.
    Temperance sah ihn wortlos an.
    Zum ersten

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