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Die Braut fuer eine Nacht

Die Braut fuer eine Nacht

Titel: Die Braut fuer eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elda Minger
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Welt glaubt, ihn zu kennen. Aber Sie irren sich."
    Damit hatte Kelly nicht gerechnet. „Aber ... aber ... wer ist er dann?" fragte sie erschrocken.
    „Das kann ich Ihnen nicht sagen. Aber ich kann Ihnen sagen, dass er ein guter Mensch ist und dass er Sie braucht. Mehr, als ihm im Augenblick selbst bewusst ist. Mit der Zeit wird er das schon noch herausfinden."
    „Aber... aber wir werden nur sehr kurze Zeit verheiratet sein, bis ..."
    „Ich weiß. Aber so einfach ist das nicht, glauben Sie mir."
    Kelly blickte auf ihre Hände. Es machte sie traurig, dass Luis vielleicht schlecht von ihr dachte. Er war ihr einziger Freund in Hawaii, der einzige Mensch, dem sie sich anvertrauen konnte. Und der Wünsch, ihm alles zu sagen, war so groß, dass sie fast an ihren Worten erstickte.
    „Luis, ich..."
    „Nein, Sie brauchen mir nichts zu erklären, Kelly. Wenn ich eine Schwester hätte, dann müsste sie so sein wie Sie."
    Er weiß alles.
    Diese Gewissheit trieb Kelly die Tränen in die Augen.
    „Nein, bitte weinen Sie nicht. Nicht jetzt, Sie wollen doch nicht mit einer roten Nase vor den Altar treten."
    Luis' Hand auf ihrer Schulter war warm und beruhigend. Schnell drängte Kelly die Tränen zurück. Noch ehe sie recht wusste, was sie tat, schlang sie ihm die Arme um den Hals und drückte ihn an sich. Luis hielt sie einen Augenblick lang fest, und sie fühlte, dass er ihr seine Freundschaft anbot.
    „Luis?" flüsterte sie.
    „Ja?"
    „Wollen Sie meine Brautjungfer sein?"
    „Aber gern, che'rie . Ich hatte schon die Befürchtung, Sie würden mich nie darum bitten."

5. KAPITEL
    Die Hochzeit verlief ohne größere Zwischenfälle. Beinahe.
    Kelly ergab sich in ihr Schicksal und überließ sich ganz Steves Schutz.
    „Sorg dafür, dass das Make-up nicht zu übertrieben ist und deine Frisur und der Schleier schlicht, damit der Wind von den Rotorblättern des Hubschraubers nicht alles verdirbt..."
    „Mit einem Hubschrauber fliegen wir zur Trauung?"
    „Es geht nicht anders, Kelly. Das Hotel ist völlig von Schaulustigen umstellt."
    „Aber ich habe Höhenangst! Steve, mir wird schlecht..."
    „Sieh nicht nach unten."
    Der Fotograf vom National Star, ein barfüßiger Engländer in hautenger Hose und offenem Hemd, machte eine Menge Bilder von der Zeremonie am Strand.
    „... und wenn jemand Einspruch erheben will gegen diese Verbindung, so mö ge er jetzt reden oder für immer schweigen."
    „Auuuuuu!!!" Der Fotograf hatte seine teure Kamera in den Sand fallen lassen und hüpfte jetzt auf einem Fuß, während er gleichzeitig versuchte, einen aggressiven Krebs abzuschütteln.
    Alle beobachteten nur noch den Fotografen, bis Dimitri sich an den erschrockenen Pastor wandte. „Niemand erhebt Einspruch. Bitte fahren Sie fort."
    „Äh ... ach ja ... Was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden..."
    „Beeilen Sie sich", drängte Dimitri.
    „Küssen Sie jetzt die Braut", forderte der Pastor den Bräutigam auf.
    Steve gehorchte. Kellys Warnung, ,kein Zungenkuss', war vergessen, und sie stellte fest, dass die siebenundachtzig Prozent der amerikanischen Frauen mit der Wahl ihres Traummanns ganz richtig lagen... Und das war nur ein Kuss!
    Als sie schließlich nach Luft rang, zitterten ihre Knie. Doch noch ehe sie Zeit hatte, ihre Gefühle zu analysieren, fing der Fotograf an zu schimpfen.
    „Verdammter Mist!" rief er. „Mich beißt ein Krebs, und Sie küssen sich! Sie haben mir einen Kuss für das Titelbild versprochen, und den will ich haben ... jetzt!"
    Steve lächelte den aufgeregten Mann freundlich an. „Kein Problem." Er zog Kelly in die Arme, wie Clark Gable es auf dem Plakat für den Film „Vom Winde verweht" mit Vivien Leigh gemacht hatte, und küsste sie noch einmal.
    Jetzt zitterten ihr die Knie nicht nur ... jetzt versagten sie ihr den Dienst.
    Als der Kuss vorüber war, fing der Fotograf fast an zu weinen. „Der verdammte Film hat geklemmt!"
    „Kein Problem."
    Beim dritten Kuss dachte Kelly verschwommen: Was wäre das für eine wunderbare Art zu sterben!
    Gegen Ende des Empfangs verkündete Dimitri seine Sonderüb erraschung.
    „Darf ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten", rief er und wartete, bis es ganz still war.
    Dann hob er sein Glas. Alle taten es ihm gleich.
    „Es hat mir viel Freude gemacht, diese Hochzeitsfeier auszurichten. Ich bin ein großer Romantiker, und trotz meiner beiden Scheidungen glaube ich an die Ehe."
    Niemand sagte ein Wort. Dimitri Alexandros liebte es nicht, wenn man ihn

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