Die Braut fuer eine Nacht
lachen.
„Was für ein eigenartiges kleines Wesen sind Sie doch", sagte Donatella.
Kelly biss sich auf die Zunge, entschlossen, sich zurückzuhalten.
Steve wurde sofort wieder ernst. „Donna, ich lasse es nicht zu, dass du so zu meiner Frau sprichst."
Kelly sah ihren Mann an, der Donatella böse anblickte.
„O Steve, du brauchst mir gegenüber doch nicht gleich den Macho herauszukehren!"
sagte Donatella mit zuckersüßer Stimme. „Ich habe ja nur einen kleinen Spaß gemacht.
Nicht wahr, Kelly?"
„Ich bin sicher, Sie wollten mich nicht beleidigen, aber wahrscheinlich bin ich wirklich nicht so ... erfahren wie Sie", gab Kelly zurück. „Deshalb sind Sie gewiss so freundlich und nehmen ein wenig Rücksicht, bis ich mich an solche Neckereien gewöhnt habe."
Sie lächelte ihr bezauberndstes Lächeln, wofür sie mit einem verwirrten Aufblitzen aus Donatellas Augen belohnt wurde.
Das Essen schien kein Ende nehmen zu wollen: jetzt wurden noch frische Früchte und Käse serviert. Doch Kelly hatte heute keinen Appetit. Sobald sie konnte, entschuldigte sie sich und ging in die Suite zurück.
Dort warf sie sich auf das große Bett und blickte an die Decke, während sie an die kommenden Tage dachte, die sich endlos vor ihr auszudehnen schienen. Jetzt, wo sie Donatella kennengelernt und in Aktion gesehen hatte, wollte sie lieber nicht an die ekelha ften kleinen Tricks denken, die diese Frau sicher noch für sie bereithielt.
7. KAPITEL
„Sie ist uns auf die Schliche gekommen, ich fühle das."
„Kelly, du darfst jetzt nicht in Panik geraten", entgegnete Steve. „Wir haben noch vierzehn Tage, und ich glaube nicht, dass Donna etwas vermutet. Denk doch nur daran, wieviel Zeit wir hier in unserer Suite verbringen. Was soll sie schon denken, wenn sie uns nie sieht?"
Nach einem langen Tag, an dem sie das glücklich verheiratete Paar gespielt hatten, lagen sie beide im Bett und entspannten sich.
So schwer war es eigentlich gar nicht gewesen.
Am Morgen hatten sie sich das Frühstück in der Suite servieren lassen. Nach dem Mittagessen hatten sie draußen am Pool gelegen. Als Donatella sich zu ihnen gesellte, waren sie ihr aus dem Weg gegangen. Sie hatten miteinander im Wasser gespielt, sich gegenseitig nassgespritzt und waren geschwommen.
Und hatten sich geküsst.
Jetzt warf Kelly Steve einen verstohlenen Seitenblick zu. Sogar mit Brille sah Steve toll aus. Die Öffentlichkeit wusste nicht, dass Nick Derringer weitsichtig war, denn während der Arbeit trug Steve Kontaktlinsen. Aber am Abend, wenn er sich in der Suite ausruhte, benutzte er eine Brille. Er hatte sie tief auf die Nase gesetzt und las das Script des neuen Films.
Kelly sah sich einige Notizen an, die sie sich für ihr neues Drehbuch gemacht hatte, das sie schreiben wollte. Alles war gut, was sie ablenken würde - von Steve.
Es fiel ihr erheblich schwerer, als sie geglaubt hatte, die Gedanken von ihrem Ehemann loszureißen. Dass die Story ihres Drehbuchs sehr romantisch war und beinahe parallel zu ihrem eigenen Leben verlief, half ihr auch nicht gerade dabei. Selbst wenn sie sich in der Arbeit vergrub, musste sie an Steve denken.
An diesem Abend hatten sie sich zusammen mit Dimi und Donatella in dem Kino auf der Yacht einige Filme angesehen, die bald in die Kinos kommen würden. Kelly war begeistert, diese Filme sehen zu können, noch ehe sie offiziell freigegeben waren. Für jemanden wie Steve war das natürlich nichts Besonderes.
Donatella hatte sie beide nicht aus den Augen gelassen, doch Kelly hatte sich ganz dicht an Steve geschmiegt, während sie mit ihm ihr Popcorn teilte.
Kelly musste ihn immer wieder ansehen. Wie konnte er nur so ruhig neben ihr im Bett liegen, während in ihrem Inneren die Hormone tobten? Kelly hatte sich immer geschworen, auf die wahre Liebe zu warten. Jetzt verstand sie zum ersten Mal im Leben, warum eine Frau alle Vorsicht außer acht lassen kann und einfach eine herrliche Zeit genießt.
Und Steve Delany war wirklich eine Verlockung. Wie gut er wieder in seiner Pyjamahose aussah - geradezu unverschämt gut!
In der ersten Nacht hatten sie darüber diskutiert, was sie beide im Bett anziehen sollten. Steve hatte erklärt, er schlafe nackt, doch Kelly hatte darauf bestanden, dass er etwas anzog, wenn sie in der Nähe war.
Zu ihrem Entsetzen hatte sie feststellen müssen, dass Luis das züchtige Nachthemd, das sie sich ausgesucht hatte, gar nicht erst in den Koffer gepackt hatte. Stattdessen hatte er so viel Reizwäsche
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