Die Braut fuer eine Nacht
spielen."
„Aber genau das tust du doch."
„Das ist nicht wahr. Ich bin es leid, in meinem Glashaus der Unschuld zu leben. Ich will ausbrechen und Spaß haben."
„Nein, das willst du nicht."
„Du kannst mir doch nicht vorschreiben, was ich will oder nicht will!"
„Kelly, du hast ja überhaupt keine Ahnung, worauf du dich einlässt."
„Doch, das habe ich. Und vielleicht finde ich heute Abend in der Taverna einen richtigen Mann, der mir gibt, was ich will."
Das hätte ich nicht sagen dürfen, dachte Kelly, als sie sah, wie Steves Augen wütend aufblitzten.
Er machte einen Schritt auf sie zu, und Kelly lief um das große Bett.
„Komm her."
„Steve, nicht so..."
„Du möchtest einen echten Mann? Gut, den kannst du haben."
„So habe ich das nicht gemeint..."
„Schön. Dann zieh dich sofort um, denn sonst besorge ich das. Meine Frau läuft nicht in einem solchen Kleid herum!"
„Ich bin nicht deine Frau!"
Steve wandte sich ab und fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar. Sein Gesichtsausdruck verriet Kelly mehr, als Worte sagen konnten.
„Ich bin nicht deine Frau", wiederholte Kelly, „und ich werde es auch nie sein. Mein ganzes Leben lang habe ich meine Gefühle zurückgestellt. Aber heute Abend tue ich das nicht, Steve - nicht für dich und auch für sonst niemanden. Ich gehe in diesem Kleid auf die Party. Wenn du mich aufhalten willst, dann musst du körperliche Gewalt anwenden."
Steve wandte sich zu ihr um, und die Wut, die er so lange unterdrückt hatte, brach sich Bahn. „Wenn du nicht gewesen wärst, dann säßen wir jetzt nicht so tief in der Tinte.
,Oh, Dimi, ich liebe die griechischen Inseln so sehr. Ich hoffe, ich kann sie eines Tages wiedersehen'", ahmte er sie nach. „Wenn du deinen Mund gehalten hättest, wären wir jetzt nicht zusammen auf dieser Yacht eingepfercht, Luis hätte dir dieses Kleid nicht ausgesucht und wir steckten nicht in dieser unmöglichen Lage!"
Kelly war so wütend, dass sie nur noch einen Wunsch hatte: sich an Steve zu rächen, ihm so weh zu tun, wie er ihr weh tat.
„Wie kommst du überhaupt dazu, mir die Schuld für dieses ganze Theater zuzuschieben?" Jetzt machte sie ihn nach. ,„Oh, Donatella, was sollen wir nur tun? In diesem Nest gibt es nicht einmal ein Kino.' Warum hast du es mit ihr getan? Schließlich tust du es doch schon mit siebenundachtzig Prozent aller amerikanischen Frauen!"
„Kelly, das reicht!"
„Na, hoffentlich", gab Kelly sarkastisch zurück.
„Ich sage Dimi, daß wir heute Abend nicht mitkommen ..."
„Wenn du ihn vor den Kopf stoßen willst, kann ich dich nicht daran hindern. Aber ich gehe auf die Party."
Als sie auf die Tür zusteuerte, hielt Steve sie fest.
So kräftig sie konnte, trat sie ihn gegen das Schienbein.
Er ließ sie los, und sie lief zur Tür.
Seine Hand schloss sich um ihr Handgelenk, dann zog er sie an sich. „Tu das nicht, Kelly."
Einen Augenblick lang schwankte sie in ihrem Entschluss, Zweifel beschlichen sie.
„Lass mich los."
Langsam gab Steve ihren Arm frei. „Verdammt, meinetwegen zieh an, was du willst."
„Eine Frage habe ich noch, Mr. Derringer."
Steve zog die Augenbrauen hoch.
„Wie kommt es eigentlich, dass all die Detektive die Namen von Gewehren oder Pistolen haben? Derringer, Remington, Baretta, Magnum? Hat das vielleicht etwas mit Phallus-Symbolen zu tun?"
„Die Drehbuchschreiber erfinden die Namen. Wenn denen nichts anderes einfällt, darfst du das nicht mir vorwerfen."
Kelly verschränkte die Arme vor der Brust. Dir Herz raste. Nie zuvor hatte sie sich mit einem Mann so sehr gestritten. Ob vielleicht gerade eine so gewaltsame Auseinandersetzung ein Zeichen für tiefere Gefühle zwischen ihnen war?
Steve war beinahe an der Tür. „Weißt du, mit einem so großen Ding wie einer Magnum kämst du sowieso nicht zurecht", sagte sie spöttisch. „Eine Derringer ist eine winzige Pistole ..."
Sie hatte die Worte noch nicht ausgesprochen, da war Steve mit ein paar schnellen Schritten neben sie getreten. Er schlang die Arme um sie und zog sie an sich, beugte sich zu ihr hinunter. Sein Kuss war hart und leidenschaftlich, Kellys Knie wurden weich, alles um sie herum begann sich zu drehen.
Der Kuss schien nicht enden zu wollen. Kelly konnte nicht mehr klar denken, sie fühlte nur noch. Ohne es zu bemerken, hatte sie die Arme um seinen Hals geschlungen.
Durch den dünnen Stoff ihres Kleides hindurch spürte sie seine Erregung.
Schließlich löste er seine Lippen von ihren, hielt sie
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