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Die Braut von Rosecliff

Die Braut von Rosecliff

Titel: Die Braut von Rosecliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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Ihre Genugtuung, dass er vor Schmerz grunzte, hielt j e doch nicht lange an.
    »Verdammtes Luder, halt still, oder ich werfe dich wie einen Mehlsack über meinen Schoß!«
    Rand vereitelte weitere Tritte, indem er ihre Füße mit seinen Schenkeln an die Flanken des Pferdes drückte, und zugleich umschlang er sie mit beiden Armen und drückte sie an sich. »Sieh endlich ein, dass du diesen Kampf nicht gewinnen kannst.« Eine harte Hand legte sich auf ihren Bauch, und sie spürte sogar durch die warme Kleidung hindurch jeden einze l nen gespreizten Finger. Die andere Hand spielte mit ihren wirren Haaren, und ein Daumen streichelte ihre Hals gr u be. Sie schluckte und wusste genau, dass er nicht nur ihre Furcht, so n dern auch ihre Erregung bemerk te.
    Heilige Mutter Gottes, wie war das möglich? Warum reagie r te ihr Körper auf jede Berührung dieses Mannes, den sie e i gentlich verabscheuen müsste?
    »So ist es besser«, flüsterte er ihr ins Ohr. Die Finger auf ihrem Bauch bewegten sich ein wenig, und der heiße Schauer, der Josselyn überlief, blieb Rand natür lich nicht verborgen. Einen seligen Moment lang saßen sie regungslos da, im Bann von Empfindungen, gegen die beide gleicherm a ßen ankämpften. Dann stieß Rand einen leisen Fluch aus, griff nach den Zü geln und trieb seinen Hengst an…
    Der Ritt dauerte fast eine Stunde, und in dieser ganzen Zeit verlor der Engländer kein einziges Wort, worüber Josselyn sehr froh war, denn sie hatte oh nehin Mühe, ihre widerstre i tenden Gefühle – Wut Angst, Verwirrung und Erregung – unter Kontrolle zu bringen.
    Er saß viel zu dicht hinter ihr… Seine Beine hielten die ihren gefangen, seine Arme streiften ständig an ihren Schultern und Rippen entlang, und ihre auf dem Rücken gefesselten Hände berührten fast seinen Unterleib. Auf einer ebenen Wegstrecke wollte sie ihre verkrampften Finger bewegen und stieß sofort auf etwas Großes, Hartes. Erschrocken ballte sie die Fäus te und beugte sich nach vorne. Der Mann hatte eine Erektion! Und was noch viel schlimmer war – es erfüllte sie mit Stolz, dass er auf sie ähnlich reagierte wie sie auf ihn.
    »Eine unangenehme Situation, stimmt’s?«, mur melte Rand und fummelte an dem Tuch herum, das er als Knebel benutzt hatte. Gleich darauf konnte sie tief durchatmen, und sobald sie ihre Lungen mit frischer Luft gefüllt hatte, wurde sie wieder rebellisch.
    »Sehr unangenehm, das kann man wohl s a gen!«, fauchte sie. »Unangenehm für Euch, denn wegen die ser Entführung werdet Ihr den gebal l ten Zorn aller Waliser zu spüren bekommen!«
    »Man merkt, dass du dich in der Kriegskunst nicht auskennst, Josselyn. Solange ich eine so wertvolle Geisel wie dich besitze, wird es keine Angriffe auf mich und meine Männer geben. A ber mit >unange nehm< habe ich etwas anderes gemeint.« Er schob sich noch näher an sie heran, bis sein steifes Glied ihre geballten Fäuste berüh r te. »Ich finde es jammerscha de, dass wir Feinde sind, denn wir würden ein groß artiges Liebespaar abgeben. Vielleicht können wir es trotz der widr i gen Umstände werden…«
    »Niemals!«, schwor Josselyn. »Lieber würde ich sterben.«
    »Ich glaube kaum, dass du vor eine so schwierige Entscheidung gestellt sein wirst.« Das klang so selbst sicher, dass sie ihm ins G e sicht geschlagen hätte, wenn ihre Hände frei gewesen wären. So aber musste sie ihre Wut schlucken und versuchte statt dessen, das Thema zu wechseln.
    »Wie lange wollt Ihr uns gefangen halten?«
    Ihr Ablenkungsmanöver schien ihn zu amüsieren, denn dicht an ihrem Rücken vibrierte sein Brustkorb von verhaltenem Lachen. Gleichzeitig deutete er auf Bower, der immer noch gefesselt und geknebelt reiten musste, während Osborn sein Pferd am Zügel füh r te. »Er kommt noch heute Abend frei und wird deinem Onkel und deinem Verlobten eine Botschaft übermit teln. Dich werde ich hi n gegen eine Weile bei mir be halten.«
    Josselyn hoffte inbrünstig, dass er ihr rasendes Herzklopfen, ihr Erschauern und das Prickeln ihrer Haut nicht bemerken würde. Er wollte sie bei sich behalten. Wie lange und zu welchem Zweck?
    Sie erreichten das englische Lager auf Rosecliffe kurz nach Einbruch der Dunkelheit. Josselyn war erschöpft. Die Reise nach Afon Biyn und ihre Angst vor der Ehe mit Owain hatten ihre Ne r ven arg strapa ziert, aber die Entführung durch Randulf Fitz Hugh nahm sie noch mehr mit, denn er übte eine gefährli che Anziehungskraft auf sie aus, und insg e heim war sie

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