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Die Braut von Rosecliff

Die Braut von Rosecliff

Titel: Die Braut von Rosecliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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und scha u te sodann Rand fragend an. Er nickte, und gleich darauf war Bower frei und woll te nach der Waffe greifen, doch Josselyn warf sie schnell auf den Tisch zurück. »Das wäre töricht«, e r mahnte sie ihren Landsmann. An Rand gewandt, fuhr sie auf Englisch fort: »Würdet Ihr uns jetzt viel leicht erklären, was Ihr Euch von diesem verrückten Plan erhofft?«
     

10
    Rand blickte dem Waliser nach, der bald mit der Dun kelheit verschmolz. Es war zu spät, um ungeschehen zu machen, was er begonnen hatte, aber er fragte sich unwillkürlich, ob es nicht ein kolossaler Fehler gewe sen war. Würde sein tollkühner Streich die Waliser von einem Angriff abhalten? Oder würden sie sich jetzt erst recht zusammenschließen und mit vereinten Kräften gegen ihn kämpfen?
    Er rieb sich das Gesicht mit den Händen und ver suchte, ve r nünftig zu denken. Clyde ap Llewelyn würde Josselyns Leben nicht aufs Spiel setzen, davon war Rand überzeugt. Aber wo blieb der Mann? Warum war er noch nicht hier, um die sofort i ge Freilas sung seiner Nichte zu fordern? Das Dorf war nicht allzu weit entfernt. Lag ihm nichts am Wohlergehen des Mä d chens? Oder war sie doch nicht seine Nichte?
    »Verdammt!«, fluchte er zum Nachthimmel e m por. War es möglich, dass Josselyn nur die Rolle der Nich te spielte? Doch welchen Sinn sollte das haben?
    »Himmel und Hölle!« Rand neigte normalerweise nicht zu Selbstzweifeln. Es war nur dieses kleine Lu der, das jetzt in se i nem Bett schlief, das ihn fast um den Verstand brachte.
    Er begehrte sie, obwohl er wusste, dass es ve r nünf tiger wäre, die Finger von ihr zu lassen.
    Hatte sie ihn wieder hinters Licht geführt? War sie nun Cl y des Nichte oder nicht? Er war sich einfach nicht sicher…
    Mit einem frustrierten Stöhnen starrte Rand zu sei nem Qua r tier hinüber. Ein Soldat bewachte die Tür.
    Aus dem Schornstein stieg Rauch auf. Ein schw a cher Lichtschein schimmerte zwischen den Fenste r läden hindurch. Dort drinnen war es warm.
    Auch Josselyn war warm…
    Fluchend wandte er sich ab und starrte den ste i len Hügel hinab. Er sah seine eigenen weißen Atemwol ken, und er konnte auch die dunklen Umrisse der Burgmauern erkennen. Die innere Mauer wuchs rasch in die Höhe – aber nicht schnell genug. Er würde den Bau der äußeren Mauer unterbrechen müssen, damit alle Arbeiter sich auf die innere konzentrieren konnten. Erst wenn sie eine H ö he von zwei Metern hatte, würde er es riskieren können, Josselyn zu ihrem Onkel zurüc k zuschicken.
    Und zu Owain…
    Allmächtiger, die bloße Vorstellung, dass sie in den Armen eines anderen Mannes liegen könnte, brac h te ihn in Rage!
    »Der Wille eines Mannes ist ein seltsames Ding, manchmal s o gar ihm selbst unverständlich.«
    Rands Hand flog zum Griff seines Dolchs. Dann er kannte er die kleine Gestalt, die aus der Dunkelheit auftauchte. Dieser ve r dammte Newlin!
    »Redest du von dir selbst, oder gibst du ein Urteil über mein Verhalten ab?«, knurrte er.
    »Es steht mir nicht zu, Urteile zu fällen«, erwiderte der Barde. »Gott hat uns den freien Willen geschenkt. Ob es Ihm freilich i m mer gefällt, was wir damit ma chen…«Er zuckte mit seiner heilen Schu l ter.
    Rand war an diesem Abend nicht in der Stimmung für rätselhafte Worte. »Wo ist Clyde? Warum ist er noch nicht hier, wenn Joss e lyn wirklich seine Nichte ist?«
    Er dachte, dass der Zwerg ihn keiner Antwort wür digen würde, aber Newlin kicherte amüsiert. »Sie ist seine Nichte, und er wird nicht lange auf sich warten lassen. Aber du solltest eines bedenken: eine Frau kann einen Krieg ausl ö sen, aber sie besitzt auch die Macht, einen dauerhaften Frieden herbeizuführen… Ich möchte mit Josselyn spr e chen«, fügte er abrupt hinzu.
    Ohne Rands Antwort abzuwarten, ging er auf das bewachte G e bäude zu. Der Engländer folgte ihm kopfschüttelnd, fest entschlo s sen, sich von dem Mäd chen nicht wieder derart verwirren zu la s sen, dass es sein Urteilsvermögen trübte.
    Dem Barden vertraute er, wenn auch nicht zu hun dert Prozent. Josselyn traute er hingegen überhaupt nicht über den Weg. G e wiss, es war nicht zu überse hen, dass sie ihn genauso begehrte wie umgekehrt, doch diese leidenschaftlichen Gefühle waren für sie etwas ganz Neues, während die leidenschaftliche Liebe zu i h rem Volk und ihrem Land tief in ihr verwurzelt war. Sie würde alles daran setzen, um ihm zu ent kommen und Owain zu heiraten.
    »Newlin!«, rief sie erfreut, als der Barde den

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